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Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
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Linken über die Stirn. Die vordere rechte Hand streckte er in meine Richtung. »Ich weiß sowieso nicht, warum ich losfliegen und dich allein zurücklasse. Was tue ich hier eigentlich?« Er hätte sicher noch weitergesprochen.
    Aber jetzt war nicht der Augenblick für tiefgreifende persönliche Philosophien und Fragestellungen. Ich schob ihn ohne weitere Umstände an Bord, vergewisserte mich, daß alle Sklaven mitflogen, und winkte hinter dem Voller her.
    »Remberee, Unmok die Netze!«
    »Remberee, Jak der Schuß!«
    Der Käfigvoller stieg empor und schwebte durch die zweifarbenen Strahlen der Sonnen von Scorpio.

8
     
     
    Mit ungeheurem Eifer stürzten wir uns auf unser Vorhaben, eine Verschwörung gegen Königin Fahia anzuzetteln.
    Wir suchten Vad Noran auf, und Tyfar überzeugte den Edelmann, daß ich kein Agent der Königin sei, sondern vielmehr für Prinz Tyfar aus Hamal arbeitete und wir großes Interesse daran hatten, Vad Noran in nur jeder denkbaren Weise zu unterstützen. Er wand sich gehörig, nahm unsere Vorschläge aber schließlich an, auch weil dies der einfachste Weg war. Es ging natürlich um Geld, doch war der Vorschlag entscheidend, Schwerter zu liefern.
    Kein Wunder, daß Noran sich aufgeregt hatte, als ich andeutete, ich sei für Königin Fahia tätig! Kein Wunder, daß er mich hatte ermorden wollen! Endlich zeigte er sich in seinen richtigen Farben, mit seiner richtigen Einstellung. Wir waren alle Attentäter.
    Ich hatte Tyfar und Jaezila den Eindruck vermittelt, für ihre verrückte Herrscherin Thyllis tätig zu sein; damals war mir das ziemlich schlau vorgekommen und hatte mir meine Lage wohl auch erleichtert. Als ich später Tyfars eigene Zweifel an seiner Herrscherin und dem derzeitigen politischen Kurs seines Landes genauer abschätzen konnte, begann sich meine angebliche Schlauheit negativ auszuwirken. Ich nahm nicht an, daß Tyfar oder Jaezila jede Geschichte schlucken würden, die ich ihnen auftischte - etwa daß ich Thyllis' entsagt hatte. Sie würden vermutlich nicht so leichtgläubig sein wie Vad Noran.
    Eine andere Facette von Norans Charakter zeigte sich an dem Tag, da Jaezila und ich ihn in seiner Villa aufsuchten, während Tyfar gleichzeitig eine Vollerwerft inspizieren mußte. Dorval, ein Vertrauter Norans, ein Mann, der mich nicht wiedererkannte, rief mich in den Waffenraum, wo er mir umständlich einige nagelneue Rapiers zeigte, die soeben aus Zenicce eingetroffen waren. Ich bewunderte die Klingen. Ich ließ sie herumpeitschen und prüfte die Balance. Als wir endlich den Waffenraum verließen, sah ich Jaezila durch die überdachte Galerie auf uns zukommen. Sie hielt ihre Tunika hoch, deren Verschlüsse gebrochen waren. Ihr Gesicht war auffällig gerötet.
    Ich mußte an mich halten, um mir meine Aufregung nicht anmerken zu lassen, als ich vortrat und fragte: »Ja, Jaezila?«
    »Dieser Mann!« Dann sah sie Dorval auf die Tür zugehen, aus der soeben Vad Noran trat, und fuhr hastig und mit leiser Stimme fort: »Nichts. Es ist nichts, Jak. Um Tyfars willen - gib Ruhe!«
    Auf Vad Norans Gesicht zeigten sich die ersten Spuren eines blauen Auges.
    Jaezila sah, daß sich meine Hand unwillkürlich dem Schwertknauf näherte.
    »Jak! Es ist nichts passiert! In unserer aller Interesse - bitte!«
    Noran bemerkte nur, er sei gegen eine offenstehende Tür gerannt, und da Jaezila und ich uns vorstellen konnten, wie Tyfar reagieren würde, wenn er davon erfuhr, gab ich notgedrungen Ruhe.
    Den Vorfall an die große Glocke zu hängen, hätte sich auf Jaezilas Ehre auswirken können. Sie hatte mich gebeten, nichts zu unternehmen. Wir mußten an Tyfar denken. So tat ich nichts - auch wenn sich das bei Dray Prescot seltsam ausmacht. Zugleich war Jaezila froh, für heute aus Norans Villa herauszukommen.
    »Nun hör auf, so finster zu blicken, Jak! Noran wird...«
    »Na gut.«
    Mein mürrisches altes Gesicht kann einen so abschreckenden Ausdruck zeigen, daß sich ein Dinosaurier erschrecken würde. Sagen die Leute. Mein Gefährte Deb-Lu-Quienyin, einer der beiden in Vallia wohnenden Zauberer aus Loh, hatte mir das Geheimnis anvertraut, dasÄußere meines Gesichts zu verändern. Mehr als nur anvertraut! Bei Vox! Es war zuerst ein höchst schmerzhaftes Erlebnis, so, als würde ich von einem Bienenschwarm zerstochen. Aber ich hatte immer wieder geübt und konnte ein neues Gesicht nun schon ziemlich lange halten und unerkannt bleiben. So zeigte ich nun einen Ausdruck der Friedfertigkeit, der den noch

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