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Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
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wie seinerseits den Römern oder den Mongolen oder Karl dem Großen die Kontrolle ihrer Einflußsphären. Napoleon hätte sich bestimmt für aktuelle Nachrichten aus Spanien interessiert, während er noch in Polen stand -oder angesichts der damaligen Lage vielleicht auch nicht. Ich will damit sagen, daß das Bild mir zwar nicht gefällt, ich aber mit einer Spinne in der Mitte eines gewaltigen Netzes gleichzusetzen war und die Vibrationen von allen Seiten spürte. Natürlich war die Situation erschwert, wenn ich auf Abenteuer zog, wie ich es immer wieder gern tat. Jetzt aber nutzte ich die mir zu Gebote stehenden Möglichkeiten voll aus - Unmok war mitgenommen vom Tode Froshaks, ich wollte ihn nach Vallia schicken, und ein guter Käfigvoller würde uns den Transport ermöglichen.
    Einen ganzen Tag lang schrieb ich Briefe. Ich schickte einen von Unmoks Sklaven mit einer Nachricht zum Silbernen Fluttrell, in der ich ausführte, daß ich überraschend aufgehalten worden sei. Ich würde mich Tyfar und Jaezila anschließen, sobald ich meinen Pflichten ehrenvoll nachgekommen sei. Unmok gegenüber ließ ich keine Widerrede zu. Er wirkte noch immer wie betäubt, und ich überlegte ernsthaft, ob ich nicht selbst mit ihm nach Vallia zurückfliegen sollte. Aber damit wäre ich den Dingen ausgewichen, die ich hier in Hyrklana erledigen mußte. Willenlos erklärte er sich einverstanden, obwohl er wohl kaum begriff, was ich ihm sagte. Ich forderte ihn auf, Enevon Ob-Auge aufzusuchen. Als mein Erster Schriftgelehrter würde sich Enevon um alles kümmern. Ich konnte mir vorstellen, daß Unmok besser mit ihm auskam.
    »Und noch eins, Unmok, du fliegst auf direktem Wege dorthin, ohne Zwischenlandung! Hier ist eine Depeschentasche. Gib sie Enevon. Und paß gut darauf auf.«
    »Schön, Jak. Aber...«
    Die Tasche war prall gefüllt mit den Briefen, die ich an diesem Tag geschrieben hatte. Botschaften an meine Statthalter, die in ganz Paz verstreut lebten - allerdings kein Brief für das Paline-Tal, das in Hamal lag.
    »Enevon ist ein guter Freund von mir. Lord Farris ebenfalls.« Ich reichte Unmok einen kleineren Einzelbrief, den ich gut versiegelt hatte. »Wenn du dort niemanden findest, dann bringst du diesen Brief der Herrscherin oder einer ihrer Zofen. Ist das unmöglich, verbrennst du ihn!«
    »Ja, Jak.«
    Er schüttelte den Kopf. Die ganze Sache überstieg sein Begriffsvermögen. Aber er würde mit dem neuen Voller nach Vallia fliegen und dort, so hoffte ich inständig, ein neues Leben beginnen. Was mich betraf, so mußte ich hier in Huringa noch etlichen Komplotten und Plänen nachlaufen.
    Wenn ich damals vorausschaute, entsetzte mich die Zukunft. Es gab soviel zu tun! Die Pflichten, die ich mir selbst auferlegt hatte, ragten zu enormer Höhe auf. Und doch spornte ich mich mit einem energischen »Nun erst recht! Es muß getan werden!« an. »Wir müssen die verrückte Königin Thyllis stürzen und Hamal niederringen, damit wir uns den wichtigeren Dingen zuwenden können, die zu tun sind.« Die Fingernägel bohrten sich in meine Handflächen. Ich zwang mich dazu, die Fäuste wieder zu öffnen. Hamal erstarkte bereits wieder unter der hochmütigen Führung Thyllis' und mochte mit magischer Hilfe in der Lage sein, Vallia zu zerschlagen. Wenn Königin Fahia aus Huringa zu den schwachen Gliedern in der Kette der Opposition gegen Hamal gehörte, dann würde sie uns helfen müssen, ob sie wollte oder nicht.
    So sehr ich das Kämpfen und Kriegführen verabscheue, gebe ich doch zu, daß mich das Bild einer großen hyrklanischen Armee, die an der hamalischen Küste landete und binnenwärts auf Ruathytu zumarschierte, mit einer gewissen Freude erfüllte.
    »Dir... geht es gut, Jak?«
    »Ja, Unmok. Sorgen mache ich mir um dich...« Typisch für den kleinen Och, daß ihm meine anderen Kümmernisse nicht entgingen. Noch hatte ich ihm nicht offenbart, was er wortgewandt >mein Geheimnis< nannte -er würde noch früh genug davon erfahren, wenn er in der vallianischen Hauptstadt Vondium eintraf.
    Der Käfig-Voller war ein prächtiges Flugboot gewesen, noch immer gut in Schuß, aber natürlich gebraucht. Die Käfige waren leer. Unmok wollte sich unterwegs durch seine Sklaven ablösen lassen. »In Vallia wirst du deinen Sklaven die Freiheit geben müssen. Aber das ist sicher kein Problem für dich.«
    »Richtig. Und du kommst nicht mit?« Unmok umfaßte den Armstumpf an seiner linken Seite mit der mittleren rechten Hand und fuhr sich mit der oberen

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