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Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
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den berühmten Fall des Soldaten, der mit wichtigem Gesicht und einem Stück Papier in der Hand den ganzen Tag im Lager herummarschierte und auf diese Weise allen möglichen anderen Arbeiten aus dem Weg ging. Der erste Sklave, der mir begegnete, trug einen Wasserkrug. Sie können meinetwegen lachen, aber es widerstrebte mir, ihn niederzuschlagen. Er hatte mir nichts getan - nicht einmal in dem negativen Sinne, in dem mir der Wächter etwas angetan hatte, indem er einfach dort stand und mir den Weg versperrte. Ich musterte den Sklaven von Kopf bis Fuß, und er begann schon zu zittern.
    »Sklave!«
    »Ja, Herr!« Er war ein Apim und trug eine graue Sklaventunika, und sein Gesicht war grau von Angst. Es sah gar nicht gut für mich aus.
    »Ist dein Herr zu Hause?«
    »Ja, Herr. Zu Hause. Ich weiß es, denn Lettie hat mir gesagt...«
    »Schön.« Zuerst war mir der lächerliche Gedanke durch den Kopf gegangen, ihn um den Lendenschurz und den Wasserkrug zu bitten und ihm dafür meine vornehme blaue Tunika zu überlassen. Ich seufzte und sagte: »Sklave, ich habe nichts gegen dich. Trotzdem muß ich dich niederschlagen...«
    »Schlag mich nicht, Herr! Ich weiß, ich habe gefehlt, aber ich bin genug gestraft, ich wurde gezwungen...«
    Ich legte ihn schlafen und empfand dabei so etwas wie Verachtung gegen mich selbst. Die blaue Tunika und das Schwert verstaute ich unter einem Busch und legte den Lendenschurz an. Dann hob ich den Wasserkrug an. Schließlich gab ich meinem Gesicht einen bedrückten Ausdruck und schlurfte auf das Haus zu.
    Auf die eine oder andere Weise wollte ich die Sache schnell hinter mich bringen.
    Vorn herrschte ein ziemliches Treiben. Kutschen und Satteltiere trafen ein, Gäste verschwanden im Haus. Das war nicht gut. Ich wanderte weiter und trat durch den rückwärtigen Sklaveneingang ein, wobei ich mein Gesicht hinter dem Krug versteckte. Ich marschierte durch kahle Korridore in den vorderen Teil des Hauses. Die Tür, die aus den Sklavenquartieren in jene Teile des Hauses führte, die vom Herrn bewohnt wurden, wurde von einer Hängelampe beleuchtet und einem hagergesichtigen Rapa bewacht. Ich rückte das Wassergefäß höher und schlurfte weiter. Wortlos trat ich durch die Tür.
    Die Villa war sehr luxuriös eingerichtet. Tyfar hatte recht. Der Grundriß entsprach dem vieler vornehmer Häuser, und ich glaubte auf dem richtigen Weg zu sein, wenn ich im nächsten Stockwerk, wo ein Außenbalkon am Haus entlangführte, eine Reihe verzierter Türen fand. Sklaven huschten an mir vorbei. Einige Wächter standen vor Türen. Eine Gruppe herausgeputzter Frauen, behängt mit Juwelen und Pelzen, kam an mir vorbei, und ich kauerte mich an die Wand. Sie unterhielten sich lachend, große Damen des freien Lebens, und nahmen überhaupt keine Notiz von mir. Dafür war ich dankbar.
    Die dazugehörigen Männer standen sicher in irgendeinem Saal und unterhielten sich über geschäftliche Dinge, während hier eher Klatsch und Skandale zur Sprache kamen. Vor einer goldbeschlagenen Tür, deren Griffe wie Zhantilköpfe geformt waren, hielten mich zwei Khibilwächter an.
    »Wasser, ihr Herren, Wasser!« sagte ich unterwürfig.
    Sie ließen mich durch. Ihnen drohte Strafe, wenn sie verhinderten, daß das Wasser gebracht wurde, ebenso wie jeder Sklave bestraft wurde, der die kostbaren Walfarg-Teppiche bespritzte. Ich marschierte weiter.
    Aus dem nächsten Raum tönten mir Stimmen entgegen. Es war ein großer Saal mit gewölbter Decke, unter der so manche gelbschimmernde Lampe hing. Ich ging an der offenen Tür vorbei und sah die prächtig gekleideten Männer mit ihren runden roten Gesichtern, selbstsicher, dominant. Sie hatten die Zügel ihrer Welt fest in der Hand, daran zweifelte ich nicht. Ich setzte meinen Weg fort und ging durch die kleinere Tür an der Seite, die in die Waschzone führen mußte. Ich hatte einen sehr einfachen Plan, der bisher funktioniert hatte; jetzt aber würde ich in einer Sackgasse landen.
    Der Raum war groß und mit einer Vielzahl exotischer Dinge vollgestellt - Denkmäler und seltsam geformte Porzellantöpfe, Brunnen und Becken mit fließendem Wasser, Farngewächsen und Blumen in großen Wannen, dazu eine ganze Zone an der Seite, die der Heißlufterholung diente. Niemand war hier, und ich kam mir mit meinem lächerlichen Wassertopf ziemlich dumm vor. Aber ich war nun mal hier - wenn auch an einem Ort, an dem Wasser wahrlich nicht gebraucht wurde. Die Tür zum Hauptraum ging auf, und vorübergehend war

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