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Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
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herein. Orlan zog ein bestürztes Gesicht und schaute sich um wie ein gehetztes Tier, das sich vor Verfolgern in Sicherheit bringen will.
    »Du mußt dich verstecken, Majister! Schnell...«
    Ich griff nur nach dem Scheuerbesen und beugte mich vor.
    »Kümmere dich nicht um mich, dann wird man mich nicht beachten. Ist die Fristle-Frau zuverlässig? Nicht jetzt. Später!«
    Vier gutgelaunte junge Männer eilten in die Badeanlage und begannen mit Wasser zu spritzen. Orlan trat vor, und ich mußte einen Impuls unterdrücken, laut loszulachen, denn gar zu abrupt änderte sich das Verhalten der törichten jungen Männer. Ich durfte eben nicht vergessen, daß Orlan Mahmud der Erste Minister Königin Fahias war. Die vier Burschen verschafften sich ihre Erfrischung in wesentlich gedämpfterer Stimmung und verschwanden wieder.
    »Wie dem auch sei, Orlan«, sagte ich, als die Tür zufiel, »ich werde dein freundliches Angebot jetzt gleich annehmen. Wohin mit mir?«
    »Ich bringe dich persönlich.«
    Wir traten durch die kleine Tür und erreichten Nebenräume und Korridore, und als Sklave folgte ich dem Hausherrn mit zwölf Schritten Abstand. Orlan handelte umsichtig. Bestimmt hatte er schon viele Spione ähnlich untergebracht. Schließlich erstiegen wir eine dunkle Holztreppe und erreichten einen kleinen Raum, in dem es schwach nach Staub und reifen Äpfeln roch. Die Einrichtung beschränkte sich im wesentlichen auf Bett und Tisch. Orlan schloß die Tür, die sich mit einem riesigen Gebilde aus Bronze und Eisen verriegeln ließ.
    »Hier bist du in Sicherheit. Nur ich habe den Schlüssel. Ich muß jetzt wieder zu meinen langweiligen Gästen.«
    »Aber ja. Erzähl mir nur schnell, was für ein Mann Arrian nal Amklana gewesen ist!«
    »Er war mein Freund. Er war auch ein Hitzkopf, aber sein Herz war gut. Er war bei mir in der Höhle, als du die Steinplatte anhobst und uns Gelegenheit zur Flucht gabst.«
    Das Gefühl der Zufriedenheit, das mich erfüllte, wurde aus zwei Quellen gespeist. Es freute mich, daß Prinzessin Lilah einen echten Mann geliebt hatte. Wenn die Herren der Sterne ihren verdammten blauen Skorpion schicken, der mich emporreißt und irgendwo absetzt und vor neue Aufgaben stellt, dann weiß ich in den meisten Fällen nicht, wen ich retten soll. Auch in diesem Fall hatte ich es nicht gewußt; nun glaubte ich die Sache zu durchschauen.
    Orlan blieb an der Tür stehen und drehte sich zögernd um. »Arrian errang Prinzessin Lilahs Herz. Er war ein echter Mann, und ich konnte nichts dazu sagen, denn ich liebte sie selbst. Er beschloß, mit ihr in Gefangenschaft zu leben - wie ich es auch getan hätte.« Und er ging hinaus und verschloß die bronzene und eiserne Sperre hinter sich.
    In der nal-Amklana-Familie war offenbar die Zwillingsschwester das hartherzige und rücksichtslose Wesen, während sich der Bruder nachgiebiger und weichherziger zeigte. Vielleicht würde sich seine Tochter als gebrochen entpuppen; vielleicht war sie aber auch verbittert und boshaft in ihrem Haß auf jeden und alles. Ich wußte nur, daß ich sie retten und mir Mühe geben mußte, der Rebellion auf die Füße zu helfen...
    Eine prächtig gebaute Sybli mit geschlitztem Shush-Chiff aus laypomgelbem Stoff brachte mir lächelnd zu essen und zu trinken. Durch die halb geöffnete Tür erblickte ich einen riesigen Khibil, eine massige, metallschimmernde Gestalt, die Orlans Schlüsselring verwaltete. Offenbar hatte er in dieser Villa doch Vertraute.
    Wenige Burs später kehrte Orlan zurück. Er sah erschöpft aus, und sein Gesicht war bleicher und angespannter, als man eigentlich hätte erwarten können. Bedrückt schwenkte er eine Hand.
    »Die Königin ist von ihrem Weg nicht abzubringen, Majister. Wir müssen sie absetzen und Prinzessin Lildra auf den Thron bringen!«
    »Einverstanden. Ich begebe mich zum Schloß von Afferatu.«
    Er setzte sich auf das Bett. »Ja. Ich schicke eine Nachricht los. Wir haben Leute dort unten, die nach dem letzten Fehlschlag allerdings ziemlich niedergeschlagen sind.«
    Mir fiel die Frage ein: »Kannst du mir etwas über Spikatur Jagdschwert verraten, Orlan?«
    »Bei Harg! Ich und vermutlich auch andere hohe Herren wurden kürzlich darauf angesprochen. Dann hörte ich nichts mehr von der Sache. Schließlich gab es Verhaftungen, und Männer und Frauen wurden ins Jikhorkdun geschickt. Hinter dieser Aktion steht Kov Hogan, den man als Spionlenker nicht gegen sich aufbringen sollte. Er bezeichnet sich als Anhänger der

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