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Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
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das Stimmgewirr lauter zu hören. Die Tür schloß sich wieder, und ich machte mich mit einem Wischgerät an die Arbeit, das ich aus einer Ecke holte; ich verspritzte das kostbare Wasser und bewegte den Mob hin und her. Den Blick hob ich nicht. Die beiden Männer beachteten mich nicht und unterhielten sich sehr laut -sie schienen mich nicht einmal zu sehen. Das Gespräch war dumm, ein Gespräch von Männern der großen Welt, die im wirklichen Leben oft sehr nervtötend sein können. Die beiden verstummten und schauten sich nach Handtüchern um. Aus einer Flechtkabine an der Seite trat eine Fristle-Frau. Sie trug eine lange gelbe Robe und dicke Holzsandalen. Sie brachte einen Stapel weicher gelber Handtücher auf einem Tablett.
    Sie war die ganze Zeit hier gewesen und hatte herausgeschaut und darauf gewartet, ihre Pflicht tun zu können. Auch sie hatte mich nicht weiter beachtet.
    Die Männer gingen wieder. Die Fristle-Frau brachte die Handtücher wieder in ihre Flechtkabine. Ich atmete durch. Der warme Parfümgeruch, der Dampf von den benachbarten Anlagen, das ständige Plätschern und Rauschen des laufenden Wassers - alle diese Eindrücke vereinigten sich zu einem gespenstischen Rhythmus. Ich blinzelte. Ich atmete ein, und wieder ging die Tür auf, und ein Mann trat ein. Er sah mich an, wohl weil ich nicht vornübergebeugt meinen Mob bediente oder keine sonstige Sklavenarbeit verrichtete.
    Er schaute mich an. Mein Gesicht war mein richtiges Gesicht. Er riß die Augen auf und kam näher.
    Dann prallte er förmlich zurück und musterte mich von oben bis unten.
    Gelassen wartete ich und erwiderte Orlan Mahmud nal Yrmcelts Blick.
    Er hob einen Finger an die Lippen. Seine funkelnden Augen waren auf mich gerichtet. Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Ich glaube... ich kann es einfach nicht glauben... Dray Prescot! Du bist Dray Prescot, der als Drak das Schwert bekannt war!«

12
     
     
    »Ich hätte nicht gedacht, daß du dich an mich erinnern würdest...«
    »Nicht erinnern!« Er warf den rotschimmernden Kopf in den Nacken und lachte. Bebend durchfuhr ihn die Gewißheit eines geheimen Wissens, das ihn mit einer Freudenwoge überschwemmte. »Ich soll mich an den Mann nicht erinnern, der mich bei unserer ersten Begegnung einen Onker nannte? Und der mich zur Flucht anhielt? Ein Mann, der nur ein Wort hätte sagen müssen, um die Königin zu veranlassen, mich ihren Neemus vorzuwerfen?« Er nahm die Hand vom Mund und schaute zur Tür. Durch das schwere Holz drängten unsere Worte nicht nach draußen. »Ich soll mich nicht an den Mann erinnern, der den Leem beim Schwanz packte? Der gegen den Boloth kämpfte und dann von einem Voller entführt wurde? Mein Freund, du unterschätzt das Aufsehen, das du vor so langer Zeit in Huringa erregtest!«
    »Und doch siehst du mich hier in grauer Sklaventunika vor dir...«
    »Daran glaube ich nicht. Ich bin deinem Werdegang gefolgt. Natürlich!« antwortete er auf meine unausgesprochene Frage. »Ich kenne dich. Und ich meine, es war Opaz persönlich, manifestiert in den Unsichtbaren Zwillingen, der den Herrscher von Vallia zu dieser Stunde nach Huringa geführt hat!«
    »Du weißt also...«
    »Ich weiß sehr viel. Nicht alles. Nicht warum du hier bist. Wir kennen einander nicht. Vor langer Zeit sahen wir uns mal wenige Herzschläge lang und seither nicht wieder. Aber ich habe Spione. Ich lerne dazu. Ich weiß, was in der Welt geschieht und wie du es den opazverfluchten Cramphs aus Hamal heimzahlst!« Seine Stimme hatte plötzlich einen drohenden Unterton, und er hätte seinen Haß und seine Verachtung beinahe hinausgefaucht.
    Ich seufzte. Ich hatte von Orlan Mahmud bisher einen vorteilhaften Eindruck gehabt. Er war tollkühn und ein wenig unvorsichtig gewesen -dennoch war er in eine Verschwörung gegen die Königin verwickelt gewesen. Obwohl er längst von seinem Vater den Posten des Ersten Pallans der Königin übernommen hatte, mußte ich noch an den jungen Mann denken, der mich von der verdammten Steinplatte befreit hatte. Er trug eine teure, golddurchwirkte pflaumenblaue Abendrobe. Sein braunes Haar ringelte sich noch immer rings um den Kopf, und der grüne Fleck in seinen Augen verlieh dem Blick wie stets etwas quecksilbrig Schnelles. Ein schlauer Mann, dieser Orlan Mahmud.
    »Warum wolltest du mich sprechen, Majister?«
    Sein Tonfall, die völlig natürlich klingende Anrede >Majister< ließen mich stutzen. Seine geschickten Worte hätten mich beinahe hinters Licht

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