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Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
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das Schloß von Afferatu aufsuchen und eine Prinzessin retten! Ich befürchtete allerdings, daß der Wille der Herren der Sterne, der immerhin übermenschlichen Ursprungs war, meine Bestrebungen zunichte machen mußte. Normalerweise blieben diese Wesen auf Distanz, und obwohl sie vor allem mit Ahrinye, einem jungen Herrn der Sterne, uneins waren, der einen größeren Machtanteil verlangte, kümmerten sie sich nicht um die Menschheit. Davon war ich in meiner Ahnungslosigkeit überzeugt. Und aus dieser Überzeugung heraus begann ich zu kämpfen.
    Plötzlich meldete sich eine Flüsterstimme wie ein Dolchstoß.
    »Du hast geschworen, Dray Prescot, wir haben einen Pakt geschlossen.«
    Drei Dinge verrieten mir, daß dies nicht die Stimme Ahirnyes war. Erstens war das Blau mit Rot unterlegt, und es fehlte das grelle Grün, das bisher jeden Auftritt Ahrinyes begleitet hatte. Zweitens war die Stimme zwar übermenschlich und unwirklich und bohrte sich wie ein glühender Pfeil in meinen Kopf, doch gehörte sie nicht ihm. Und drittenshatte ich eine wacklige Übereinkunft mit den Everoinye insgesamt.
    So sagte ich denn: »Ich höre euch, ihr Herren der Sterne! Habe icheure Aufträge nicht nach besten Kräften ausgeführt? Überdies weiß ich, daß ihr der Menschheit keine Fürsorge entgegenbringt, und so kann nichts, was ich vorzubringen hätte, euch rühren.«
    In den Wind, der mich umtobte, sickerte jene makabre Ruhe und Stille, wie man sie im Zentrum des Hurrikans antrifft. Der blaue Schimmer des Skorpions verblaßte in dem Maße, wie das Rot pulsierend zunahm. Vergeblich hielt ich nach den ersten Anzeichen eines freundlichen gelben Schimmers Ausschau. Die Stimme klang nun heiser, als spräche sie mir direkt ins Ohr, und doch wußte ich, daß ich in einem staubigen,nach Äpfeln riechenden Zimmer in Orlan Mahmuds Villa hockte. Ringsum erstreckte sich das Karmesinrot, und allmählich schmolz es unter mir zusammen und breitete sich aus und formte sich über mir zu einem hohlen Gewölbe.
    »Du hast uns gehorcht, Dray Prescot, auch wenn wir wissen, wie sehr du uns ablehnst.«
    Ich konnte nur staunen. Diese Geschöpfe waren zwar menschlichen Ursprungs, doch gehörten sie unserer Rasse nicht mehr an. Wie wäre das auch möglich?
    »Was wollt ihr jetzt von mir? Ich habe Dringendes zu erledigen...«
    »Wir haben dich freigegeben, damit du in Vallia deine Aufgabe erfüllen kannst. Nun wirst du in Hyrklana für uns arbeiten, wie schon einmal. Und deine Arbeit hier ist in unseren Augen etwas Positives.«
    Ich traute meinen Sinnen nicht.
    »Meine Arbeit - positiv? Ihr spottet, Herren der Sterne!«
    »Spott ist etwas für Dummköpfe. Zweifellos ist das der Grund, warum du so oft andere verspottest!«
    Ich ballte die Fäuste. Ich saß längst nicht mehr auf dem Bett. Ich stand auf einem harten zinnoberroten Boden, und das Gewölbe über mir funkelte voller weißer Sterne in der roten Wölbung. Hilflos schaute ich empor.
    »Was...«
    »Hör zu! Du wirst an den Ort geschickt, den du erstrebst. In dieser Sache stimmen unsere Wünsche überein. Außerdem wird ein Bündel dich begleiten, denn es wird im transsubstantiierten Zustand zu schwer. Uns will scheinen, Dray Prescot, daß du nicht bist wie andere Menschen. Du bist tollkühn, töricht, willensstark und raffiniert. Außerdem hast du Anstalten gemacht, dich uns zu widersetzen. Als Kregoinye, als ein Wesen, das uns auf Kregen dient, hast du trotz dieser Eigenschaften gut abgeschnitten. Mach so weiter.«
    Ich hielt mich zurück. Wenn ich die Everoinye verärgerte, konnte ich mich übergangslos auf der Erde, auf meiner Geburtswelt, wiederfinden.
    Aber dann konnte ich mir ein Widerwort doch nicht verkneifen: »Ich kann nicht akzeptieren, daß ich ein Kregoinye bin...«
    »Aber du bist es.«
    Die Härte des roten Bodens schien mir keine Illusion zu sein. Ein sanfter Wind machte sich bemerkbar. Ich glaubte vage Umrisse wahrzunehmen, substanzlos, faserig verschwommen, im Grenzbereich meines Sehvermögens schwebend. Ich schien auf dem Boden einer unmöglich großen Halle zu stehen, überwölbt von einer sternenbesetzten roten Runddecke. Irgendwoher tönte Musik. Ich atmete tief ein. Schwebte da oben ein Gesicht, ein ungeheuer großes Gesicht, das auf mich herabschaute? Verströmten jene Augen, groß wie Sonnen, in der karmesinroten Weite rotes Licht? Geblendet schloß ich die Augen.
    Ich spürte die Kälte eines feuchten Windes auf der nackten Haut und das irdische Seufzen von Baumästen, die vom

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