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Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
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Kleidung war außen wie innen naß. Und ein Feuer? Ha!
    »Es muß einen Weg geben, in die Burg zu gelangen, die Prinzessin zu befreien und lebendig zu entkommen«, sagte ich im Befehlston.
    Ein verkommen aussehender Bursche löste seine weit auseinander stehenden Zähne aus einem Stück kalten Ponshofleischs.
    »Wir kennen dich nicht. Du nennst uns allerlei Namen - ich behaupte, du bist ein verdammter Spion, der uns in die Falle locken will.«
    »Aye!« rief ein Apim mit karottenrotem Haar und fleckigem Gesicht.
    Die vier Fristle-Fifis, die sich unter einer Decke zusammenkauerten, blickten angstvoll herüber. Hübsch waren sie wohl, aber sie waren auch durch und durch naß...
    »Wer von euch hat Frandu den Franch abgelenkt?«
    Diese Frage löste spitze Schreie und Gekicher aus; dann mußte ich einige Fragen beantworten. Ein Mädchen räumte ein, sich an Frandu herangemacht zu haben, aber: »War nicht gut. Er hat seine Schlüssel nicht rausgerückt.«
    »Und wir verloren Naghan den Finger und Ortyg den Lahmen und Hernon den Kramdu - alle tot«, sagte Dogon. Er war ein rundlicher Bursche, dessen Gurt eine ziemliche Kerbe in seine Wampe kniff, doch stellte er sich mit einer Axt recht geschickt an. Er trug eine Eisenkappe. Körperschutz, vorwiegend aus Leder, trugen auch die meisten anderen, dazu eine bunte Waffensammlung. Ich war nicht gewillt, meine Hoffnungen aufzugeben oder gar den Mut zu verlieren. Schließlich war dies nicht das erstemal, daß ich in einen finsteren, von Drachen heimgesuchten Turm eindringen wollte, um Prinzessinnen zu retten, oder? Diesmal aber hätte ich meinen Vorstoß am liebsten mit Begleitung unternommen.
    »Bei Harg! Wenn nur endlich der Regen aufhören würde!« ächzte der Mann mit den Zahnlücken. Er war nicht Zahnlücken-Jimstye, wofür ich dankbar war, doch hätte sich sein Mißtrauen gegen mich, das ganz natürlich war, ziemlich nachteilig auswirken können.
    »Wir warten bis morgen abend«, sagte Dogon.
    Ich hatte vom Warten die Nase voll und brachte dies auch zum Ausdruck.
    »Morgen erwarten wir Verstärkung.«
    Zahnlücke lachte keckernd. »Auch wenn du mehr als hundert Mann hättest, kämst du nicht rein. Das Schloß ist uneinnehmbar!«
    Ein Mädchen mit langem blonden Haar begann zu lachen. Einige andere fielen ein. Zahnlücke blickte sich verständnislos um.
    Im nächsten Augenblick kam eine heftige Bö auf und durchnäßte uns von neuem mit peitschendem Regen. Wie gesagt, es war kein fröhliches Lager und kein guter Beginn für ein Unternehmen, das den Sturz einer Königin zum Ziel hatte.
    Aber auch wenn die Begegnung mit den Everoinye noch in mir nachwirkte, brauchte ich mich nicht selbst zu bemitleiden.
    Orlan Mahmuds Kontakte mit solchen Leuten liefen natürlich in größter Heimlichkeit ab, und ich hatte verbreitet, daß er mich geschickt hatte, der hier unter dem Decknamen Klanak der Tresh bekannt war. >Tresh< bedeutet Flagge, und Klanak ist der Name eines legendären hyrklanischen Helden, so daß Orlan die Rebellen praktisch aufforderte, sich zu erheben und der Flagge der bedeutsameren Vergangenheit zu folgen.
    Nein, für eine solche Evolution hatte ich keine Zeit.
    Der Regen prasselte durch das Laub und durchnäßte die traurig herumhockenden Gestalten. Ich warf Dogon einen forschen Blick zu.
    »Wie heißt der Wachkommandant, der heute abend Dienst hat?«
    »Beim Bauch und Gehirn von Beng Brandaj - woher soll ich das wissen?«
    »Rebellen müssen solche Dinge wissen.«
    Schließlich meldete sich eine Fristle-Fifi zu Wort - nicht das Mädchen, das Frandu betört hatte - und sagte, vermutlich werde Podar, der lüsterne Khibil mit dem großen Schwert, Wache stehen, ein Dwa-Hikdar. Vielleicht aber auch der leidenschaftliche Fristle Follando das Auge - und was für ein Auge er hätte!
    »Wenn sich drei Wachgruppen ablösen - wer ist der dritte?«
    »Da wäre noch ein Brokelsh namens Ortyg die Borste und ein Rapa namens Rordnon der Andamak. Diese Männer sind Ord-Deldars.«
    Ich biß mir nicht auf die Unterlippe, denn das wäre ein Hinweis auf meine Unentschlossenheit gewesen. Aber ich wollte nicht länger warten. Die Gruppe verfügte nicht über Reittiere - also müßte ich durch den Regen marschieren, um die Prinzessin zu retten. »Remberee!« riefen sie mir nach. »Wir werden versuchen, dich aus dem Verlies zu befreien, aber nur wenn...« Ich verweilte nicht, um mir ihre Bedingungen anzuhören.
    Der scharlachrote Umhang und die Rüstung, die ich am Leib trug, stammten nicht

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