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Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
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Wind bewegt wurden. Ich öffnete die Augen und stand am Rande eines Waldes, der sich im Licht zweier kleiner kregischer Monde eher dunkel ausmachte. Ich blickte in die Runde. Der Wind war feucht und kalt. Das Gras schimmerte naß. Die Bäume ächzten, schwarze Gebilde, die im aufkommenden Sturm zuckten, und meine Lunge saugte Luft ein, die sich doch sehr von dem letzten Atemzug unterschied, den ich in dem übernatürlichen Saal getan hatte.
    Mein Fuß stieß gegen ein kompaktes Bündel, und ich senkte den Blick. Das Gebilde war in eine alte graue Decke gewickelt und sah - alt aus. Ich bückte mich und knotete das Seil auf und klappte die Decke zur Seite. Dann riß ich die Augen auf.
    Die graue Decke stank widerlich nach Fisch.
    Drinnen lag ein kurzes scharlachrotes Cape, das auf typisch valkanische Weise mit dünnen Goldfäden bestickt war. Ich schob es zur Seite und legte ein Rapier und eine Main-Gauche von vorzüglicher vallianischer Qualität frei. Darunter lag ein erstklassiger Thraxter, der bei der Schlacht von Jholaix erbeutet worden war. Ich berührte den vertrauten scharlachroten Lendenschurz und betastete den breiten Lestenleder-Gurt mit der matten Silberschnalle. Brust und Rückenpanzer schimmerten gut geölt, die getriebenen Verzierungen waren hervorragende Beispiele der Waffenschmiede-Kunst. Der Helm war nur eine einfache Stahlkappe mit einem angepaßten Lingfell-Rand und einem hohen Büschel scharlachroter Federn, das mir schon damals wenig be-hagt hatte, das ich aber dennoch getragen hatte, um unseren Leuten meine Position in der Schlacht anzuzeigen.
    Es war wirklich nicht überraschend, daß das erste Ding, das ich mit den Fäusten anhob und genau betrachtete, jenes ganz spezielle Schwert war, das Naghan die Mücke und ich in der Waffenschmiede von Esser Rarion in Valka entworfen, geschmiedet und zusammengebaut hatten. Dieses Schwert kam seinem Vorbild, dem hervorragenden Krozair-Langschwert, so nahe, wie es nur zu schaffen war.
    Nun ja!
    Ja, ich kannte dieses Kleidungs- und Waffenbündel.
    Zuletzt hatte ich diese Ausrüstung gesehen, als ich mich den Herren der Sterne widersetzte und auf einundzwanzig Jahre zur Erde verbannt wurde. Sie hatten mich zu bestechen versucht, indem sie mich voll bewaffnet in Aktion treten ließen. Sonst war ich immer nackt und waffenlos abgesetzt worden. Nacheinander nahm ich die Sachen zur Hand, betrachtete sie, betastete sie, rechnete beinahe damit, daß sie sich im Mondschein auflösen würden, so wie es uns oft genug im Moder passiert war. Aber das Metall fühlte sich in meinen Fingern hart und scharf an, der scharlachrote Lendenschurz paßte gut, und der schlichte Lestenleder-Gürtel ließ sich fest schließen.
    Ich riß die Hälfte der roten Federn vom Helm und hoffte, daß der Rest als Symbol für den Rubinroten Drang durchgehen konnte. Denn noch befand ich mich in Hyrklana, und die Lichter vor dem Wald mußten vom Schloß von Afferatu ausgehen. Langsam legte ich die Rüstung an.
    Umtobt von regenschwerem Wind, den Kopf gesenkt, machte ich mich auf den Weg, eine Prinzessin aus einem bewachten Turm zu befreien.

13
     
     
    Eigentlich hätte ich sagen müssen: eine Prinzessin aus einem von Drachen bewachten Turm zu befreien. Denn den Wächtern standen vier gefangene Risslacas zur Verfügung, zornige, gefährliche Dinosaurier, die an den äußeren und inneren Toren angekettet waren. Die Mauern ragten hoch auf. Die Schießscharten waren schmal und tief. Der Burggraben war bis zum Rand gefüllt und die Zugbrücke hochgezogen.
    »Hoffnungslos«, sagte Dogon der Lansetter. Wir standen unter einem Baum, der uns mit Wasser berieselte.
    Die Aufständischen aus der Gegend waren ziemlich entmutigt, ahnten sie doch nach ihrer letzten Niederlage, daß die Zukunft keine große Besserung bringen würde. Mit Hilfe der Informationen, die Orlan Mahmud mir gegeben hatte, war es kein Problem gewesen, mit diesen Männern Kontakt aufzunehmen. Wir trieben uns in den Wäldern herum und bespitzelten das Schloß und hätten uns ebensogut auf dem ersten der sieben kregischen Monde aufhalten können, der Jungfrau mit dem Vielfältigen Lächeln. Wir waren vielleicht fünfundzwanzig Mann - ich sage >vielleicht<, weil ich bei etwa der Hälfte wenig Lust hatte, sie im Kampf zu erleben. Männer und Frauen, Jungen und Mädchen, Diffs und Apims blickten apathisch ins Leere, als Dogon der Lansetter und ich ins Lager geschlichen kamen. Alles war durchnäßt. Zelte gab es nicht. Und die wasserdichte

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