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Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
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erinnerte mich nicht an meine mittlere Tochter Dayra, die Ros die Klaue genannt wurde. Doch noch während sie in der Gruppe verschwand, fiel mir ein, daß ich schon einmal das Gefühl gehabt hatte, sie sei jemandem ähnlich. Damals hatte ich keine Zeit gehabt, diesem Rätsel auf den Grund zu gehen, denn wir waren durch den leeren Tempel Malabs des Kazzin gestürmt und hatten den gefesselten Tyfar gefunden und anschließend auch Jaezila - und auch danach war ich nicht richtig zur Besinnung gekommen. Dennoch kann man nichtautomatisch von einer Ähnlichkeit zwischen zwei Frauen sprechen, auch wenn beide schwarzes Leder und hohe schwarze Stiefel tragen und ein Rapier schwingen, auch das braune vallianische Haar und die entsprechenden Augen wollen da noch nicht viel besagen. Valona, die nicht Valona die Klaue genannt wurde, ähnelte Delia oder Dayra oder Jilian allenfalls oberflächlich.
    Wir schritten weiter durch den Mondschein, und ich mußte trocken schlucken und mir die Lippen benetzen.
    Mir kam der Gedanke, daß kein Mann jemals die Geheimnisse der Schwestern der Rose ergründen würde -ganz zu schweigen von der Frage, wie viele Mitglieder diese Organisation besaß oder nach welchen Kriterien bestimmt wurde, wer die Klaue tragen durfte. Die süße Jilian war eine gute Freundin von Delia und mir - und durfte mir nicht das geringste über die SdR verraten. Daß Lela vor Dayra in Lancival gewesen war, wo die Mädchen an der Klaue ausgebildet wurden, erschien mir nur logisch.
    Die Gruppe drängte sich zusammen, um zwischen einigen zerklüfteten und überwachsenen Steinhaufen hindurchzuschreiten, und ich wurde ein wenig zur Seite geschoben. In den Spalten zwischen Steinbrocken und Bodenkacheln hatte sich Vegetation angesiedelt, bis hin zu Büschen. Der Duft von Nachtblumen lag schwer in der Luft. Die beiden Gruppen schritten aufeinander zu. Lildra, bewacht von Nath, nahm die vordere Position ein.
    Hinter den Büschen links und rechts gewahrte ich eine Bewegung.
    Schwarze Gestalten sprangen aus Verstecken. Spitze, verbitterte Gesichter, bleich wie der Tod, schauten aus dunklen Schatten. Vampirzähne blitzten. Augen glühten rötlich. Und stählerne Klingen schimmerten tödlich in den Mondschatten.
    »Sabals!« riefen die Leute, und die beiden Gruppen begannen durcheinanderzulaufen. »Vampire, Sabals!«
    Ich war der erste. Hier und jetzt war der Augenblick gekommen, sich kopfüber in die Gefahr zu stürzen, jede Vorsicht zu mißachten. Nachdenken durfte ich nicht. Sollte Lildra etwas geschehen, würde es mir schlimm ergehen, die Herren der Sterne würden es mir übel heimzahlen. Aber wenn Lildra etwas geschah...?!
    Ich ließ das Schwert hochzucken und stürmte los wie eine Ramme. Ringsum kreischten dunkle Gestalten, Vampirhauer versuchten zuzubeißen, Klingen hackten. Es gelang mir, die erste unheimliche Gestalt aufzuspießen und mich mit großer Wendigkeit der weiteren Angriffe zu erwehren. Man gewinnt ungeahnte Kräfte, wenn man von der Angst um die eigene Tochter getrieben wird.
    Neben mir erschien eine geschmeidige Gestalt und schaltete sich in den Kampf ein. Ein Schwert traf umsichtig und genau. Die Vampirwesen, deren rote Augen dämonisch glühten, kreischten und versuchten uns zu töten und unser Blut zu trinken. Und wir wehrten uns. Wir bekämpften die Horde eine Zeitlang, bis uns dann andere zu Hilfe kamen und schließlich eine Wand aus Stahl die Prinzessin vor den Vampiren schützte.
    Mein Blick fiel auf das Mädchen, das an meiner Seite gekämpft hatte,und wieder einmal spürte ich den Schock der Überraschung.
    »Ich hatte dich für tot gehalten, Jak«, sagte Jaezila. Sie lachte, was sich im strömenden Licht der Monde sehr hübsch ausmachte. Das braune Haar hatte sie streng zurückgekämmt, der rote Lederanzug war schlicht und funktionell gehalten, das Schwert ein Streifen Blut in der behandschuhten Rechten. »Tyfar ist nach Hamal zurückgekehrt, und ich... nun ja..., und was tust du hier?«
    »Jaezila«, sagte ich leise vor mich hin. »Ich gehöre zu den Rebellen.«
    »Königin Fahia ist wie eine ihrer Neemus, wild vor Angst und Zorn. Da sagte ich mir, daß ich vielleicht ein wenig aushelfen könnte - aber...« Ihr Gesicht umwölkte sich. »Wir sind Klingenkameraden, Jak, du und Ty und ich. Und doch... und doch...«
    »Es... freut mich, dich zu sehen, Jaezila. Es geht hier nicht um einen dummen Revolutionsversuch von der Art, wie Vad Noran plante. Ich hatte schon gehört, daß Tyfar nach Hamal zurückgekehrt

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