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Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
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ließ. Erndor, der schlanke Vallianer, der Tyfar hatte aufspießen wollen und ihn dann mit einem Stein beworfen hatte, kam herbei. Kaldu, Jaezilas Gefolgsmann, lauerte in der Nähe. Nath der Rächer hustete und räusperte sich. Es bildete sich ein Ring aus Mitgliedern der beiden Abordnungen, die auf die kleine Gruppe in der Mitte starrten, und Lampenlicht erhellte Wangenknochen und ließ Augen blitzen. Ich trat zurück. Der große Augenblick war gekommen.
    Eine seltsam erwartungsvolle Stille breitete sich zwischen den Ruinen aus. Sie schien förmlich zu vibrieren, schien sich zu etwas Greifbarem zu entwickeln, das von allen Anwesenden empfunden wurde. Nath starrte mich verwirrt an. Ich erwiderte abwartend seinen Blick. Und dann - was für ein Onker war ich doch! - erkannte ich den Grund für seine Verlegenheit.
    Er konnte unmöglich wissen, wie die Dinge zwischen Lela und mir standen. Er wußte nicht, daß die Herren der Sterne mich zwischen den Welten hin und her transportiert und verhindert hatten, daß ich meine eigene Tochter kannte - so wie Lelas Engagement für die SdR bisher ihren Kontakt zu mir unterbunden hatte. So standen wir alle ziemlich dumm herum, während Nath und die anderen damit gerechnet hatten, daß sich Vater und Tochter in die Arme fielen.
    Valona war offensichtlich aufgeregt. Sie glühte förmlich und schaute sich lebhaft um. Wie würde ich damit fertigwerden, zwei Töchter zu haben, die mit tödlichen Stahlklauen kämpften?
    Hardur Mortiljid bewegte klappernd eines seiner Schwerter in der Scheide. Er blickte dabei auf Nath nieder.
    »Also, bei Harg! Diese Vallianer sind wirklich seltsam!«
    Valona blickte zu Hardur empor.
    Nath sagte: »Ich werde...«
    Erndor trat vor.
    »Du sollst eine Erklärung erhalten, Trylon Hardur, und ebenso du, Nath der Rächer - und ihr alle. Wenn ihr gestattet? Wir Vallianer sind vielleicht in mancher Beziehung anders als andere, aber hier müssen wir berücksichtigen, daß ein grausames Schicksal den Herrscher von Vallia und die Prinzessin Majestrix über viele Perioden hinweg getrennt hat. Ober sehr viele Perioden hinweg.«
    Die Menge nickte, als begriffe sie die Macht des Schicksals und die Absonderlichkeit von Menschen, die nicht aus Hyrklana stammten. Erwartungsvoll blickte ich Valona an. Sie verharrte abwartend... Neben ihr stand Jaezila und blickte auf Erndor, dann wandte sie sich ab und ließ den Blick suchend zu den Umstehenden wandern, bis sie ihn schließlich wieder auf den Vallianer richtete. Valona schien vor Aufregung am liebsten auf der Stelle hüpfen zu wollen.
    Erndor fuhr fort: »Ich glaube also beinahe, daß die beiden sich gar nicht erkennen würden...«
    Diese Worte lösten ein schockiertes Gemurmel aus, das nicht nur ein passender Kommentar zum Verhalten von Vallianern war, sondern auch zur Nachlässigkeit eines Vaters, der die Beziehung zu seiner Tochter dermaßen vernachlässigt hatte. Obwohl niemand von den Everoinye wissen konnte, reagierte ich empfindlich. Schon stand ich im Begriff, etwas sehr Dummes zu tun, als Valona einen Schritt vorwärts tat. Jaezila hielt sie am Arm zurück und sagte: »So klärt sich also das Rätsel, Nath der Rächer. Wenn du jetzt die Güte hättest, den Herrscher von Vallia vorzustellen, sähe sich die Prinzessin Majestrix in deiner Schuld.« Sie lächelte.
    Valona atmete japsend ein, und Hardur blickte an seiner Nase entlang zu Boden. Es wurde still in der Runde. Ich rührte mich nicht, schaute aber Valona an. Nath ließ sich Zeit.
    »Also, Nath der Rächer«, sagte meine Klingengefährtin Jaezila. »Die Prinzessin Majestrix wartet. Ist er nicht hier? Das würde mich nicht überraschen. Er scheint nie da zu sein, wenn ich ihn brauche. Wo treibt sich mein Vater jetzt wieder herum?«

16
     
     
    Kregen schwankte unter mir, kippte weg, überschlug sich dreimal, und ich klammerte mich mit blutenden Fingern an ihr fest, um nicht in einen schwarzen Abgrund des Wahnsinns geschleudert zu werden.
    Jaezila!
    Lela?
    Und dann machte mein Denken einen seltsamen Sprung, wie es in solchen Momenten höchster Verwirrung geschieht, und brachte mir dieÜberlegung: Wenn alles seinen natürlichen Gang geht, wird Tyfar also mein Schwiegersohn! Verflixt seltsam, das alles!
    Ich fühlte mich wie ein Mann, der um eine Ecke biegt und von einem Orkansturm umgepustet wird. Nath der Rächer lächelte breit, als er nun sagte: »Er ist hier, Majestrix, er steht vor dir. Du hast uns inzwischen ja eine Erklärung gegeben. Solche Dinge kommen

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