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Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
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Feuer, das ich spielerisch mit Holzstücken bewarf. Ich war inzwischen Besitzer einer stolzen Zorca und eines Zelts und einer kompletten Ausrüstung und wurde von einem fröhlichen Helfer unterstützt, der sich Wango der Mak nannte, ein junger Mann mit buschigem Haarschopf, der seinem Herrn entflohen war und dem ich die Freiheit geschenkt hatte. Er holte gerade Wasser. Nath kam herbei, schaute sich um, sah, daß wir allein waren, und gab mir ein Zeichen, das Zelt zu betreten. Neugierig kam ich seiner Aufforderung nach. Er folgte mir. Kaum waren wir allein, wollte er mir die volle Ehrerbietung erweisen, die sklavische kregische Verneigung, die ich als widerliche Unterwerfung empfand.
    »Steh auf, Mann!« sagte ich ziemlich gereizt, denn natürlich konnte ich mir vorstellen, was geschehen war.
    »Majister«, sagte Nath der Rächer.
    »Von Vallia, nicht von Hyrklana. Woher hast du diese Information, Nath?«
    »Pallan Orlan Mahmud hat mir Bescheid gegeben. Die Prinzessin Majestrix wird heute abend ins Lager kommen... da war Orlan der Ansicht, daß du...«
    »Rücksichtsvoll von ihm. Und nur du kennst mein Geheimnis?«
    »Jawohl, Majister.«
    »Nun, dann soll es zunächst bei Jak bleiben. Wie es weitergeht, werden wir sehen.«
    »Ja, Majister.«
    Bei Zair! Da waren wir wieder beim sattsam bekannten >Ja, Majister!< angelangt!
    Die Zusammenkunft unserer Anführer mit der Gruppe, die heimlich aus Huringa zu uns geritten war, sollte in der Tempelruine stattfinden. Die Zwillingssonnen standen tief im Westen. Der halbvergessene Gott hieß, glaube ich, Rhampathey. Wango der Mak servierte eine selbstgekochte Mahlzeit, und ich aß reichlich, begab mich dann zum Llindal-Fluß, zog mich aus und sprang hinein. Ich schwamm nicht, wusch mich aber gründlich. Anschließend ließ ich mir von einer geschickten Fristle-Fifi die Haare schneiden. Ich nahm den gewaschenen und gebügelten roten Lendenschurz und legte ihn an, darüber meine Rüstung und meine Waffen. Eine Zeitlang lief ich dann im Lager herum und sprach mit niemandem. Als ich Lildra zwischen den Zelten auf mich zukommen sah, wandte ich mich heftig ab und entfernte mich, indem ich so tat, als hätte ich sie nicht gesehen. So wanderte ich herum und kaute mit den Zähnen auf der Unterlippe herum. Ich betastete meine Schwerter und den Brustpanzer. Die Sonnen gingen unter... Nach einiger Zeit holte mich ein Bote, und ich begab mich mit Nath dem Rächer und anderen führenden Rebellen zum Tempel von Rhampathey.
    Auf meinen ausdrücklichen Wunsch behandelte mich Nath nicht anders als sonst auch; ich war einer von vielen in der Gruppe, die sich zwischen den Ruinen versammelte. Die herumliegenden Steinbrocken sahen ausgebleicht aus. Flechten zogen sich über die Säulen und umgestürzten Mauern und formten uralte verfallene Gesichter. Die Jungfrau mit dem Vielfältigen Lächeln und die Frau der Schleier segelten bereits über unseren Köpfen dahin und verbreiteten ihre rosagoldene Strahlung. Insekten summten, doch lag die Tempelruine leblos und stumm vor uns.
    Ein Chuktar neben mir atmete heiser durch den offenen Mund. Er nahm die Faust nicht von seinem Schwertgriff. Ich schritt leise aus. Es schien ein gespenstischer, unheimlicher Ort zu sein, und niemand wäre überrascht gewesen, wenn wir überfallen oder von Skeletten heimgesucht worden wären. In Wirklichkeit näherte sich nur eine Gruppe von Leuten aus der anderen Richtung. Sie hatten Laternen mitgebracht, die im Mondschein eigentlich überflüssig waren.
    Begierig starrte ich auf die Gestalten, die sich im Licht der Lampen bewegten. Irgendwo dort drüben war Lela!
    Ich eilte nicht vorwärts. Ich wollte den Augenblick auskosten und hielt mich daher ein wenig im Hintergrund. Intensiv schaute ich auf die Gestalten, die langsam näher kamen.
    Plötzlich sah ich bei den Fremden ein vertrautes Gesicht.
    Sie hatte die blaue Tunika abgelegt, und ihr schwarzes Lederzeug schimmerte fließend im Schein der Monde, als wäre es mit ihrer Haut verschmolzen. Ihre Beine - die sehr langen gutgeformten Beine -bewegten sich in großen schwarzen Stiefeln. Das braune vallianische Haar und die braunen vallianischen Augen, ihre ganze Haltung, aufrecht, selbstbewußt - dies alles ließ mich in einem stechenden Aufwallen an meine Liebe zu Delia denken, denn Valona, die sich bei unserem ersten Zusammentreffen bemüht hatte, mich mit ihrer Klaue niederzustrecken, erinnerte mich an Delia, auch wenn sie genaugenommen nichts mit ihr gemein hatte. Sie

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