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Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
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in herrschaftlichen Familien vor.«
    Ich bin sicher, daß er nicht die Absicht hatte, eine sarkastische Bemerkung zu machen.
    »Ich stelle dir vor - Dray Prescot, Herrscher von Vallia. Lahal, Majister!«
    Jaezila schaute mich an.
    Dayra hatte mich voller Abscheu und Verachtung gemustert, als wir uns zum erstenmal begegneten; diese Erinnerung war sehr bitter für mich. Was würde meine älteste Tochter von dem Vater halten, der in ihrem Leben so gut wie keine Rolle gespielt hatte?
    Sie war wunderschön, ja, aber sie war auch die Tochter ihrer Mutter, vornehm, befehlsgewohnt, humorvoll - und jetzt zeigten sich Furchen zwischen ihren Augenbrauen, und die Mundwinkel sanken herab, und in ihren Augen stand ein Ausdruck, den ich nicht zu deuten vermochte.
    »Er?« fragte sie und fügte hinzu: »Jak der Sturr - ist mein Vater?« Und: »Er ist mein Klingengefährte Jak, ein guter Freund, ein Mann, der ebenso für mich sein Leben hergeben würde wie ich für ihn - dies haben wir uns bereits bewiesen. Aber - Herrscher von Vallia?«
    »Jaezila...«, sagte ich.
    Ein Zwiespalt tobte in ihr. Diese aufwühlende Überraschung hatte sie ebensowenig erwartet wie ich, bei Zair!
    Doch hatte ich meine Verwunderung bereits überwunden. Dieses prächtige Mädchen war meine Tochter Lela! Und das Magische war der Umstand - daß wir Klingengefährten waren.
    Was für ein schöner Gegensatz zu der bedrückenden Konfrontation mit Dayra, die auch Ros die Klaue genannt wurde!
    Dabei war Dayra nicht verdorben, sondern nur fehlgeleitet. Nun bot sich mir die Gelegenheit, mit Jaezila - Lela - zu sprechen und mehr über Dayra zu erfahren und Wege zur Versöhnung zu finden. Lela kannte ihre Schwester näher, davon war ich überzeugt. Ich muß gestehen, daß mich ein selten verspürtes Hochgefühl durchströmte.
    Aber Jaezila holte mich sehr schnell auf den Boden der Tatsachen zurück.
    »Was immer mein Klingengefährte euch erzählt hat, und so sehr ich ihn auch liebe - er ist Jak und nicht der Herrscher von Vallia. Ich weiß es. Ich muß zugeben, daß ich enttäuscht bin, denn er wäre mir ein guter Vater gewesen.«
    »Jaezila«, sagte ich. »Ich meine, Lela...«
    »Das soll dir nichts nützen. Bei Vox! Ich sorge dafür, daß dir nichts geschieht. Das weißt du. Aber hier geht es um das Wohl und Wehe Vallias, Jak, und nicht einmal du darfst dich hier zu einer Gefahr entwickeln.«
    Schon wollte Prinzessin Lildra vortreten, um ihren Kommentar dazu abzugeben, da wurde sie von Hardur Mortiljid zur Seite gestoßen. Das Gesicht des Riesen war rot angelaufen, als wolle es platzen. Die buschigen Augenbrauen waren zornig zusammengezogen. Nath der Rächer zog neben ihm bereits das Schwert. Andere Männer drängten herbei.
    »Ich wage mein Leben für die Prinzessin Majestrix!« bellte Hardur. »Sie hat gesprochen. Dieser Mann ist ein Betrüger. Ergreift ihn!«
    Nun ja - ich war langsam. Aber mir war zumute, als hätte ich mit einem Seesack einen Schlag über den Kopf erhalten. Noch während ich Jaezila zur Besinnung zu bringen versuchte, legte man mir bereits Fesseln um Hals und Arme. Sie schien bestürzt zu sein. Ich konnte mir ihren Kummer vorstellen.
    »Jak!« brüllte sie durch das Lärmen.
    Die Menge wogte hin und her. Ich wurde mitgezerrt, gegen eine Steinsäule geschoben und daran festgezurrt. Eine verflixt harte Kante schnitt mir in den Rücken, aber ich achtete nicht darauf. Ich konnte nicht glauben, was mit mir geschah. Prinzessin Lildra brüllte, so laut sie konnte, aber ihre Worte gingen im allgemeinen Lärm unter. Diese Leute hatten einen Spion in ihren Reihen entdeckt und würden nun der Wut des Mobs ihren Lauf lassen.
    »Tötet den Spion auf der Stelle!«
    »Nein, er soll uns zuerst seine Geheimnisse verraten!«
    »Verflixter hamalischer Rast!«
    Jaezila war groß, aber Hardur überragte sie wie die meisten anderen. Selbst Jaezilas treuer Gefolgsmann Kaldu wirkte ein wenig eingeschrumpft, als er nun seiner Herrin Platz zu schaffen versuchte. Die Horde bildete einen Ring um die Säule, an der ich stand, und der Krach lockte andere Neugierige aus dem Lager herbei. Lampenlicht zuckte rötlich über die Ruinen, und die Monde legten einen rosagoldenen Schimmer auf die Szene. Eine schwache Nachtbrise trug den Duft von Mondblüten herbei. Und ich mußte mich darauf gefaßt machen, dem exotischen Kregen Lebewohl zu sagen.
    Lildra wirkte aufgeregt; sie schien weniger verängstigt als hilflos zu sein. Mit seiner Statur und dröhnenden Stimme beherrschte

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