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Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares

Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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sich der rechte Mann meine Beine vornahm. Ich brauchte mich nur ein wenig zur Seite zu lehnen oder zu hüpfen, und schon bewegte ich die Handgelenke übereinander, ließ das Holz kreisen und traf zweimal dröhnend ins Ziel. Wie Gongschläge hallten die getroffenen Helme wider. Beide Männer trugen flotte Federbüschel auf dem Kopf, und ihre Fluglederkleidung schimmerte in der roten und grünen Strahlung, die den Tag durchdrang, aber im Nu lagen sie flach auf dem Rücken. Aus Mund und Nase des rechten Kämpfers sickerte Blut, während der Linke nichts mehr zu sehen vermochte, denn der Helm hatte sich ihm über das Gesicht gestülpt. Beide lagen auf dem staubigen Boden und machten keine Anstalten aufzustehen. Sie rührten sich überhaupt nicht mehr. Schrecklich ist ein Krozair-Langschwert, selbst dann, wenn es nur in der Form einer Holzstange geschwungen wird, allerdings von der kundigen Hand eines Krozair-Bruders.
    Lauter raschelnder Flügelschlag warnte mich. Ich hüpfte geschickt zur Seite, legte mich wieder flach, rollte herum, und das Netz scharrte vorbei und wirbelte Staub und Grasbüschel auf.
    Wieder stand ich auf den Beinen. Zwei leblose Hände hatten Metallschwerter losgelassen. Die Fluttrells warteten zwanzig Schritt entfernt. Die beiden Netzträger beschrieben wieder einen Kreis. Zwei Stangenschwerter, bei den Flutsmännern Ukras genannt, lagen im Staub. Armbrüste waren an den Sätteln der wartenden Vögel befestigt. Ich behielt mein Stück Holz fest im Griff ...
    Die beiden Reiter mit dem Netz schienen nicht zu begreifen, was ihren Kameraden widerfahren war; sie hatten es leid, mich einfangen zu wollen, und landeten ebenfalls. Auch sie attackierten gemeinsam.
    Als der Staub sich wieder senkte, sah ich mich im Besitz der Ausrüstung von vier Flutsmännern, einschließlich ihrer Tiere.
    Einer der Himmelsräuber war noch nicht ganz tot. Ich beugte mich zu ihm nieder. Blut rann ihm aus den Ohren. Seine Augen schienen kaum noch etwas wahrzunehmen. Ich lockerte ihm das Flughalstuch und gab ihm Wasser aus einer Flasche, die an einem Sattel befestigt war. Die Feuchtigkeit verlieh ihm noch einmal Energie.
    »Wer ... wer bist du?« krächzte er.
    »Die Frage muß ich eher dir stellen, Dom. Wer bist du? Deine Bande lauert in der Nähe?«
    »Wir versammeln uns ... in den Bergen.«
    Ich wußte nicht, ob ihm klar war, daß er im Sterben lag. Aber er wollte unbedingt reden und verbrachte seine letzten Burs auf Kregen damit, mir zu berichten, daß sich hier im Ödland am Fuße der Berge des Westens eine Armee versammelte. Sie enthielt Söldner aus aller Welt, und die Flutsmänner hatten sich der Streitmacht als Luftkavallerie verdingt. Er wußte nicht, um welche Mannschaftsstärken es ging, doch empfand er die Armee als groß ... »Viele Zelte, viele Regimenter Totrix-Kavallerie und Paktun-Einheiten ...«
    »Nicht alle Söldner sind Paktuns«, erwiderte ich. »Haben denn alle so hervorragend gekämpft, daß man sie Paktuns nennt und sie den Silbernen Mortilkopf an einer Seidenschnur um den Hals tragen?«
    »Du machst dich über mich lustig, Dom. Aber es sind viele Hyr-Paktuns darunter, die den goldenen Zhantilkopf, die Pakzhan, tragen. Ihnen begegnest du bestimmt nicht mit Spott.«
    »Ich spotte nicht. Allerdings sind die Söldner in letzter Zeit auch nicht mehr das, was sie einmal waren – es ist da ein trauriger Niedergang zu verzeichnen.«
    Ich gedachte ihm nicht zu sagen, daß auch ich Flutsmann und Söldner gewesen war; er lag im Sterben, und ich vermochte ihm einen letzten Wunsch zu erfüllen und die letzten förmlichen Worte zu sprechen, die sein Glaube an den Gott Geasan den Opulenten ihm vorschrieb. Er hatte noch Glück. Viele Kreger sterben ohne diesen letzten Trost, weil ihr Gott am Ort des Todes unbekannt ist.
    Als er tot war, ließ ich ihn und seine Gefährten liegen, damit sie von den Vögeln begraben werden konnten.
    Ein beunruhigender Aspekt seiner wirren letzten Worte war der Umstand, daß die sich hier versammelnde Armee nicht im Westen eingesetzt werden sollte. Aus den unzivilisierten Ländern des Westens stießen ständig neue Himmelspiraten und andere unangenehme Kampfwesen dazu, und Hamals Grenzen hier mußten dichtgehalten werden. Wofür war diese Armee also bestimmt?
    Als ich schließlich zum Abflug bereit war und einen Vogel bestieg, wobei ich die anderen drei an Zügeln mitführte, schaute ich hinab. Ich salutierte ernst; nicht den Jikai, das nicht! Er hatte Olan der Stux geheißen. Sein Vogel

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