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Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares

Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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ich.
    »Hai, Dom, was willst du?«
    »Kein Llahal?« fragte ich, denn ich fand es sehr unhöflich, daß die beiden einen Fremden nicht mit der allgemein üblichen Anrede begrüßten. »Und wer, Dom, seid ihr?«
    »Du bist ein havilverfluchter Flutsmann-Yetch!«
    »Nein. Wo ist der Crebent?«
    Nulty war Crebent, eine Art Sachwalter und Majordomus und Hausverweser, ein Mann, auf den ich mich verließ.
    »Es gibt hier keinen Crebenten, Dom. Aber wir sind zu zweit. Du solltest lieber ruhig mitkommen, auch wenn du ein Schwert trägst. Wir sind den Umgang mit Klingen gewohnt. Der Amak wird dich sprechen wollen.«
    »Der Amak?«
    Die Entwicklung überraschte und amüsierte mich dermaßen, daß ich mich ohne weitere Widerworte zu dem eindrucksvollen vierstöckigen Haus am Ende der Umschließung führen ließ. Es herrschte ein lebhaftes Treiben. Am Brunnen standen lachend und scherzend Soldaten. Soweit ich sehen konnte, waren sie nicht besonders aufgeweckt und trugen zerlumpte Uniformen – kein gutes Aushängeschild für die eisernen Legionen Hamals.
    Einer meiner Begleiter, der Mann, dem in den Nasenlöchern Haare wuchsen, schnaubte vor sich hin. »Nutzlose Onker!«
    Sein Begleiter, dem das linke Ohr fehlte, spuckte in den Staub. »Nachschubeinheiten. Die räumen alle Scheunen leer und rauben uns unsere Existenz. Je eher sie wieder verschwinden, desto besser.«
    »Aber«, wandte ich ein, »schützen sie euch nicht auch vor den Wilden von der anderen Seite der Berge?«
    Beide Männer lachten und entblößten dabei schwarze lückenhafte Gebisse.
    »Der Amak hat die Mirvols, wunderschöne Flugtiere, und erfahrene Flugsoldaten. Und du bist hübsch bescheiden, wenn er mit dir spricht.«
    Die Mirvoltürme waren tatsächlich dicht gefüllt mit prächtigen Flugtieren. In dem benachbarten doppelstöckigen Haus war die persönliche Streitmacht des Amaks untergebracht. Früher hatte es sich dabei um Freiwillige aus dem Paline-Tal gehandelt. Der neue Amak, wer immer er war, hatte bestimmt Söldner angeworben.
    Im Haus war es kühl. Riedmatten bedeckten Boden und Wände. Das Licht der Zwillingssonne drang nur gedämpft herein. Wasser plätscherte.
    Wer immer dieser ›Amak‹ war, er hatte sich ein schönes Haus gebaut. Als rechtmäßiger Amak konnte ich mir durchaus vorstellen, hier ein angenehmes Leben zu führen.
    Obwohl ich den größten Teil der auffälligen Symbole und Federn und flatternden Stoffstreifen entfernt hatte, verriet mich die geschmeidige Lederkleidung als Flutsmann, ein Eindruck, der von den vier Fluttrells verstärkt wurde. Ich hatte keinen Grund gesehen, nicht direkt ins Tal zu fliegen. Was für ein Irrtum! Obwohl ich nun schon so lange auf Kregen war, unterliefen mir doch immer wieder grundsätzliche Fehler. Wie schlimm mein Irrtum war, wurde mir erst allmählich bewußt. Zwei kräftige Aufseher – nun ja, das war noch keine große Sache gewesen. Das Gerede von einem herrschenden Amak würde sich schnell aus der Welt schaffen lassen. Aber die Reihe der Paktuns, die im Saal auf uns warteten und sich an unsere Fersen hefteten, standen dann doch auf einem anderen Blatt.
    »Bleib ruhig. Komm mit. Wenn du fliehst, wirst du niedergestreckt.«
    Diese Worte schlugen mir forsch und doch irgendwie tonlos ans Ohr. Das Gesicht des befehlshabenden Deldars war vom Alkohol ziemlich mitgenommen. Wir marschierten durch den Korridor, und die beiden Wächter, die ihre Pflicht getan hatten, verließen das Haus. Sie kehrten bestimmt auf die Paline-Felder oder in die staubige Steppe zurück, um aufzupassen, daß das Vieh gut bewacht wurde. Ich gebe zu, noch immer fasziniert mich der Anblick großer Viehherden, die nicht von erdverbundenen Reitern getrieben werden, sondern von Sattelvögeln aus der Luft. Der schnelle Flug, das Herabstoßen, die widerstrebende Art und Weise, wie die Rinder gehorchen – das ist ein Anblick, bei Krun!
    Wir marschierten unter dem Schutz eines gekrümmten Steindaches hervor, und das Sonnenlicht stach herab. Ich kniff die Augen zusammen. Der kleine offene Innenhof enthielt neben dem üblichen Brunnen und Wasserbecken, neben grünen Pflanzen und Blumen auch ein häßliches Peitschgestell.
    Vier Männer waren darauf angeschnallt und wurden mit dem Lederriemen bestraft.
    Sie waren ausnahmslos bewußtlos. Ihre Köpfe pendelten schlaff hin und her. Der seitlich stehende Schreiber notierte auf seiner Tafel die Hiebe, die von den Peitschen-Deldars ausgeführt wurden. Ich spürte, wie sich mein törichtes Gesicht

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