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Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares

Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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beide!«
    Der Schwarze Sadrap näherte sich mit schlaff herabhängendem Stock. Er zog ein besorgtes Gesicht. Mit diesem schwertschwingenden Edelmann, der ihm wahrlich um mehrere Klassen überlegen war, würde er sich nicht einlassen.
    Hastig nahm ich den Kopf aus der Bahn des herumschwingenden Rapiers und sagte: »Bleib weg, Sadrap! Dieser Yetch ist kein Horter.« Als Beleidigung mochte dies genügen, denn auf die Anrede Horter, die in Hamal nur Ehrenmännern zusteht, legt jeder Wert. Außerdem hatte ich ihn Yetch genannt, was nun wirklich nicht höflich ist.
    In seinem Zorn versagte ihm die Stimme. Ich fragte mich, ob er sich Gedanken darüber machte, warum seine beiden – und jetzt drei! – Rapierstreiche ins Leere gegangen waren.
    Aus dem Streit um die Unterbringung in der Schänke war plötzlich eine Angelegenheit geworden, die sehr häßlich enden konnte. Wie immer vor einem Kampf machte ich mir klar, daß ich vielleicht zum letztenmal die Waffen erhob. Ich konnte jederzeit auf einen neuen Prinz Mefto den Kazzur stoßen, der mir im Schwertkampf überlegen war – zumindest in den meisten Aspekten dieser Disziplin. Allerdings hatte ich nicht ernsthaft die Absicht, diesen dummen rotgesichtigen Idioten zu bekämpfen, und soweit ich ihn bisher beobachtet hatte, war er mit seinem Rapier und Dolch, dem Jiktar und dem Hikdar, bestenfalls Mittelklasse. Ich wollte meinen Thraxter nicht gegen ihn ziehen. Es gab einen Weg, der sicherer war.
    Nun wandte er mir seine volle Aufmerksamkeit zu, denn ich trug ein Schwert.
    »Ich werde euch üble Subjekte lehren, über euch stehende Bürger zu schmähen. Ich bin ein hamalischer Edelmann, und du – was bist du? Du stehst noch unter den Rasts, die man in einem Misthaufen findet!«
    Eine solche Einstellung fand sich bei den Großen und Hochmütigen jedes Landes natürlich – nicht nur in Hamal, sondern leider auch in Vallia.
    Nun begann der Mann in vollem Ernst zuzuschlagen. Ich wich zur Seite aus und trat vor – natürlich sehr schnell – und ergriff mit einer geschickten kleinen Bewegung, die man bei den Krozairs von Zy schon am ersten oder zweiten Tag der Ausbildung lernt, seine beiden Unterarme. Allerdings schleuderte ich ihn nicht von mir. Vielmehr hielt ich ihn fest, kräftig genug, so daß er etwas spürte und der Schmerz sich auf seinem primitiven Gesicht bemerkbar machte. Er ließ das Rapier fallen. Es war eine juwelenbesetzte, teure Waffe aus Zenicce.
    »Wenn ich dir keinen Arm breche, du Nulsh, dann nicht aus Mitleid mit dir.« Er machte den Mund auf und zu, und die Adern an seiner Stirn traten furchterregend hervor. »Sondern aus Rücksicht auf den armen Nadelstecher, der dich zusammenflicken müßte und dem du tüchtig einheizen würdest.«
    Er versuchte zu sprechen, doch ich zog ruckhaft die Arme an, und er wand sich wie ein Fisch an der Angel.
    »Laß mich ausreden, du Abfall aus einer Fischküche im Unteren Ruathytu. Du nennst dich einen hamalischen Edelmann. Dabei tust du diesem Stand keine Ehre an. Du bist nicht geeignet, irgendein Amt zu übernehmen. Jetzt nimm die Dame und verlaß die Schänke.« Mit einem letzten Druck, der ihn aufschreien ließ, gab ich ihn frei. Ich hatte keine Lust, mich seinetwegen aufzuregen. Ich nahm drei goldene Deldys aus meiner Börse und reichte sie der Frau, während ihr Begleiter stöhnend seinen schmerzenden Arm betastete. »Hier, meine Dame. Für das Kleid, und wir entschuldigen uns vielmals für den Vorfall.«
    Sie nahm das Geld, schluchzend und wie betäubt; aber nicht betäubt genug, um das Gold nicht schnell in einer jener geheimen Taschen verschwinden zu lassen, die sich Frauen in ihre Kleider nähen lassen. Ich bückte mich und hob das Rapier, das mir eine anständige Waffe zu sein schien. Mit dem Griff voran reichte ich sie dem Mann und sagte: »Hier, nimm dein Rapier und verschwinde. Ruathytu kann auch ohne Typen wie dich auskommen.«
    Meine Worte entsprangen einer Vermutung, doch seine Reaktion verriet mir, daß ich ins Schwarze getroffen hatte. Vermutlich war er ein Edelmann vom Lande, der in Ruathytu geschäftlich zu tun hatte. Als er vorsichtig das Rapier nahm und sich offenbar überlegte, ob er es gleich noch einmal benutzen sollte, schüttelte ich den Kopf: »Nicht wenn du nicht hier und jetzt sterben willst.«
    »Wer bist du, zum Teufel?« fragte er gepreßt.
    »Wer bist du?«
    Ich konnte mich nur wundern über seine primitive Art, das Pappattu zu vollziehen und Llahals auszutauschen!
    »Ich bin ein Trylon.«

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