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Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares

Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Beleidigung. Trotzdem war es ein ziemlich kräftiger Ausdruck, ein nachdrückliches Heischen um Verstehen, um Aufmerksamkeit.
    »Begriffen!« antwortete Jorg und blinzelte – ein kühnes, freches Blinzeln, bei dessen Anblick ich mich abwenden mußte, damit die Männer das törichte Grinsen nicht bemerkten, das ich nicht unterdrücken konnte. Wir rasten auf Ruathytu zu, und die sechs Swods nutzten die Zeit, sich von allen Insignien zu befreien, die sie als Feinde Hamals auswiesen. Die Männer wußten, worauf es ankam. Sie bildeten den Kern meiner Besatzung. Sie waren der Strohhalm, an den ich mich klammerte, während Ord-Jiktar Morthnin mich auf seine unangenehme Art tadelte. Als Ord-Jiktar – der sechs Stufen der Karriereleiter eines Jiktars erklommen hatte – stand er sechs Ränge über mir, einem Dwa-Jiktar. Ich hörte mir an, was er zu sagen hatte, schaute zu, wie sein Gesicht in leidenschaftlichem Zorn zuckte, und sagte mir, daß er offenbar in einer Position war, die er sich selbst nicht zutraute. Mit solchen Männern mußte man Mitleid haben ...
    »Du erhältst einen strengen Verweis, Jiktar, einen sehr strengen Verweis. Ich werde selbst dafür sorgen ...«
    »Immerhin habe ich bei der Suche nach einer Mannschaft einen Anfang gemacht, Jiktar Morthnin. Wenn du die Sache an die große Glocke hängen willst, kannst du mich dem Chuktar vorstellen. Dem gefällt es bestimmt nicht, wenn du ihm die Zeit stiehlst. Ich habe einen vollen Monat der Jungfrau mit dem Vielfältigen Lächeln Frist. Erst danach könntest du mir Vorhaltungen machen. Jetzt laß mich weiterarbeiten.«
    Sein Gesicht hatte die Farbe einer Pflaume angenommen, die zu lange im Sonnenschein gehangen hatte. Er begann zu stottern.
    Ich ließ ihm keine Zeit, die Antwort auszusprechen, die er verzweifelt in Worte zu kleiden versuchte, sondern marschierte davon.
    Das war nicht nett von mir. Er war Hamalier, und das machte mir mein Verhalten ein wenig erträglicher ...
    Ich muß betonen, daß dies für damals galt, nur für die damalige Zeit. Wir mußten uns mit den Hamaliern zusammentun, um gegen die räuberischen Shanks von der anderen Seite der Welt zu verbünden. Aber einen Schritt nach dem anderen.
    Die vorzeitige Invasion Hamals aus dem Süden brachte eine ganze Palette neuer Probleme – für die Hamalier nicht weniger als für unsere Verbündeten. Das Leben wurde noch hektischer, es verstärkte sich das Gefühl, im Zentrum der Weltereignisse zu stecken. In Ruathytu prägten sich die Gegensätze immer stärker aus, denn allmählich wurde den Leuten die Ernsthaftigkeit der Situation klar, je öfter auch Famblehoy-Flotten offen an- und absegelten. Die schnellen Voller rasten am Himmel dahin, die Famblehoys versuchten zu folgen, so gut sie konnten. Mehr als einmal amüsierte ich mich verstohlen über die Ungeschicklichkeit der hamalischen Himmels-Seeleute.
    Viele frisch aufgestellte Truppen wurden eiligst in den Süden entsandt, und die zurückgebliebenen Garnisonsoffiziere sprachen offen davon, daß die an die Front geschickten Regimenter oft noch gar nicht richtig ausgebildet waren. Ich hörte mir alles an und erfuhr viel. Die Herrscherin Thyllis blieb immer mehr hinter verschlossenen Türen und ließ nicht einmal mehr ihre Pallans vor; mit Vertrauten reiste sie zu dieser oder jener ihrer abgelegenen und geheimen Villen, die sie in verschiedenen Landesteilen besaß. Immer wieder marschierten Regimenter durch die Straßen Ruathytus, die dann kurze Zeit später in den Süden geschickt wurden.
    Während ich mich weiter um die Vervollständigung meiner Besatzung kümmerte, blieb ich auch mit Vad Homath in Kontakt. Er trimmte seine Neunzehnte Armee mit einem Nachdruck, der erkennen ließ, daß er die Situation für sehr ernst hielt. Mit dieser Einschätzung war er so ziemlich allein.
    »Ich fliege los und nehme die Hyrklaner auseinander, diese Cramphs, selbst wenn sich sämtliche Länder der Morgendämmerung gegen uns erheben sollten!« rief Homath.
    In der überfüllten Taverne, in der wir uns unterhielten und stritten, war jemand so kühn zu fragen: »Ist das denn klug?«
    Homaths Narbe rötete sich. »Klug! Onker! Diese Leute brechen im Süden bei uns ein, um uns hier und im Osten zu schwächen.« Er schaute sich zornig um. »Was den Norden betrifft, so wird sich der Hyr Notor darum kümmern müssen. Er verfügt über Möglichkeiten, von denen sich normale Menschen nichts träumen lassen, bei Krun!«
    Er sprach von Phu-Si-Yantong, dem teuflischen

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