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Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares

Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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waren und zu den Mächtigen Kregens gehörten, nahmen wir die Flutduins und die Tyryvols und flogen davon. Wir ließen Deldar Fresk und die unberittenen Männer zurück, die später gerettet werden sollten. Ich schaute nicht zurück. Bei Zair! Nur überwältigend wichtige Dinge konnten mich dazu bringen, einfach abzufliegen und mutige Männer in einer solchen Situation zurückzulassen.
    Und kein Zweifel – die Probleme, die mich erwarteten, waren überwältigend wichtig.

9
     
     
    Die freien Kaufleute und Zauberer und Jongleure waren in Ruathytu bereits in ihre Gassen und Straßen zurückgekehrt. Wie überall in Hamal galten strengere Gesetze als in den meisten anderen exotischen kregischen Städten; doch entsprach es der ewigen Kraft ihrer Gattung, daß sie auch hier überlebten.
    Im lärmenden, ausgedehnten, qualmenden, nicht überdachten Suk hockte ein Mann, der sich kochendes Wasser über verschiedene Körperteile goß, anscheinend ohne darunter zu leiden; der Mann neben ihm behängte sich mit unförmigen Reptilien, deren Schwänze sich ringelten, deren Mäuler sich klickend schlossen. Kupfer-Obs fielen klimpernd in irdene Schalen. Lärm und Gestank und Gewimmel spielten sich bei hellem Sonnenschein ab. Es war ein schier unerträgliches Durcheinander.
    Kolonnen beladener Calsanys trotteten vorbei. Sklaven huschten hierhin und dorthin und erledigten für ihre Herren oder Herrinnen eilige Aufträge; die apathische Aura des Sklavendaseins umgab sie. Die Reiter, die durch die Menge ritten, wurden mit Flüchen bedacht und bespuckt; trotzdem zwängten sie sich durch. Dicker würgender Staub wirbelte empor. Die Gerüche hätte man schneiden können.
    »Er ist da unten irgendwo«, sagte Seg und wich einer Messingschale am Ende einer Kette am Ende einer Stange am Ende einer Prozession messingschalentragender Sklaven aus.
    »Irgendwo.«
    »Nun ja, achte auf das Schild der Schänke Zur Zerdrückten Schildkröte.«
    »Ein berüchtigter Ort«, sagte Hamdi der Yenakker, ein Halsabschneider, aber groß und aufrecht und selbstbewußt, ein Hamalier, der der neuen Macht Vallia ewige Treue geschworen hatte. »Dort liegt die Lasterhöhle.« Er deutete hinüber. Das Haus wirkte ziemlich verfallen und war von Ranken überwachsen, aber meinem Soldatenblick entging nicht, wie dick die Mauern und wie geschickt die Schießscharten im ersten Stockwerk angebracht waren. »Von eurem Mann keine Spur.«
    »Von deinem Mann«, stellte Seg richtig und wich einer verschleierten Frau aus, die einen Korb trug.
    »Ich habe nur wiederholt, was man mir gesagt hat. Er kann euch alles verraten, was er über Spikatur Jagdschwert weiß.«
    Wir trugen unauffällige weite Kleidung, unter der sich der größte Teil unserer Waffen verbarg. Hier konnte es geschehen, daß man an einem Ende seinen juwelenbesetzten Lieblingsdolch los wurde und ihn am anderen Ende zum Kauf wieder angeboten bekam. Der Suk der Gelegenheiten, so hieß dieser Ort, und jedem war klar, wem hier die Gelegenheiten winkten.
    Auch Hamdi der Yenakker wußte seine Chancen zu nutzen; über ihn muß nicht viel gesagt werden, doch war sein totales Eingehen auf vallianische Belange nach der Eroberung Ruathytus nicht uneingeschränkt positiv zu sehen. Gewiß, Hamdi hatte seine Verbindungen und sollte uns sehr nützlich sein. Aber seine Haltung, die von kritischer Seite als Speichelleckerei bezeichnet werden konnte, mochte viele kränken, zum Beispiel Prinz Nedfar und Prinz Tyfar. Zum Glück hatten sich diese beiden inzwischen von ihren Wunden erholt. Tag für Tag, während sich die Friedenskonferenz immer mehr zerstritt und König Telmont näher rückte, bearbeiteten wir Nedfar, damit er auf unsere Vorschläge einging. Es war keine leichte Zeit.
    Nein, Hamdi der Yenakker muß nicht ausführlich vorgestellt werden, doch läßt sich zumindest eins zu seinen Gunsten sagen: Er war die Verkörperung unseres Wunsches, Hamal und Vallia in Freundschaft zu verbinden, zum Wohle Paz', das sich gegen die Shanks durchsetzen mußte. Der kluge Ortyg Fellin Coper brachte es auf den Punkt: »Die Erkenntnis vernünftiger Pläne bringt nicht immer die erwarteten Ergebnisse.«
    Wir waren auf dem Weg zur Zerdrückten Schildkröte. Der Suk der Gelegenheiten war allmählich auf einer Seite eines der beiden großen offenen Drinniks entstanden und war belebter denn je. Dafür gab es einfache Gründe. Hamals Handel und Wandel spielte sich normalerweise auf dem Luftweg ab, aber seit dem Krieg und der mehr oder weniger

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