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Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares

Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Freundschaftspakt besteht.«
    »Darauf meine Hand!« rief Nedfar.
    Jaezila hing an Tyfars Arm. Kytuns Hände waren weit von seinen Schwertgriffen. Ortyg fuhr sich über die Schnurrbarthaare. Wie gesagt, wir waren sehr zufrieden mit uns selbst ...
    Alle unsere getreuen Freunde wollten vortreten und Nedfar gratulieren, und so entwickelte sich das Ereignis zu einem improvisierten Empfang. Ich hörte Tyfar zu Jaezila sagen: »Ich freue mich darauf, deine Schwester Dayra kennenzulernen, Zila. Sie muß dir fehlen.«
    »O ja.« Jaezila fuhr sich über das Haar. »Ja, wenn ich ehrlich sein will. Sie war immer eine kleine Hexe. Und sie hat Dinge getan, über die man nicht genauer nachdenken sollte – geschweige denn, sie einem hamalischen Prinzen zu offenbaren.« Jaezila lachte und bemerkte meinen Blick. Ihr Lachen erstarb.
    »Ich wünsche mir sehr, Dayra wiederzusehen«, sagte ich. »Ich liebe sie, das weißt du, und solltest du sie zufällig sehen, Jaezila, mußt du ihr das unbedingt sagen. Ich glaube allerdings nicht, daß sie es verstehen wird.« Ich schaute über die Köpfe der fröhlich plaudernden Runde. »Zair weiß, es hat lange gedauert, bis Jaidur soweit war.«
    »Vater, ich werde es Jaidur ausrichten«, sagte Jaezila, die sehr ernst geworden war. »Sie befindet sich in schlechter Gesellschaft, mit der mal dringend abgerechnet werden müßte. Ich werde es ihr sagen.«
    Mich überkam die Angst, daß die überfällige Abrechnung mit den Schurken, die Dayra blendeten, auch ihr schaden würde. Sie war ein willensstarkes, lebhaftes Mädchen, das auch unter dem Namen Ros die Klaue bekannt war, und ich fand es beinahe unerträglich, wie sehr ihre Feindseligkeit mir gegenüber ihre Mutter Delia belastete.
    Nedfar betrachtete noch immer den juwelenbesetzten goldenen Trinkkelch. Vermutlich empfand er wie ich, daß dieser Kelch eine Bindung zwischen uns schuf, daß der Akt des Trinkens ein Sakrament auf die Zukunft unserer beiden Länder sein würde.
    Die Nachricht sprach sich herum, und die Zusammenkunft artete zu einer Feier aus, die mit der Zeit den ganzen Palast ergriff und sich in die Stadt hin ausdehnte, bis Ruathytu förmlich explodierte. Prinz Nedfar war allgemein beliebt, und als Herrscher eröffnete er den Menschen die Chance, nach dem Krieg ein normales Leben zu führen. Natürlich würde sich einiges ändern; aber wenigstens konnte das Leben weitergehen, die Hamalier konnten ein wenig aufatmen. Hamalische Edelleute drängten in den Palast, um ihm Treue zu schwören. Ich entfernte mich ein wenig von der Szene – ich gebe zu, ich suchte nach einem Stück Squish-Kuchen – und entdeckte dabei einen rötlich braunen Skorpion, der mich über den Rand einer ziselierten Silberschale voller Palines hinweg anschaute.
    Ich rührte mich nicht.
    Der unterteilte Körper schimmerte. Der harte schwarze Stachel hob sich. Das Wesen fixierte mich. Ich war sicher, daß in dem großen Saal niemand außer mir den Skorpion sehen konnte.
    Fühler und Stachel schwankten. Die Bewegung hatte etwas Kommandierendes. Ohne den Kelch mit dem guten Jholaix loszulassen, begab ich mich langsam zur nächsten Tür, trat in den Korridor hinaus und entdeckte dort zwei valkanische Wächter, die ihr Lächeln unterdrückten und übertrieben förmlich grüßten. Weiter unten im Korridor erschien der Skorpion. Ich machte eine leise Bemerkung zu den Wächtern und folgte der Erscheinung. Der Teppich dämpfte meine Schritte. Die Luft war schwül und angefüllt mit Düften. Der Skorpion führte mich in einen kleinen Raum, in dem auf einem Bett zwei nackte Sklavinnen schliefen. Es waren Sylvies. Ich riß meinen Blick von ihnen los, sah die Reinigungsgeräte, die den Raum füllten, betrachtete den Skorpion und fragte mich, wer hier das Geld hatte, um verführerische Sylvies als Putzmädchen zu kaufen.
    Eine blaue Strahlung begann mich einzuhüllen.
    Der kleine rotbraune Skorpion verschwand. An seiner Stelle tauchte der große Skorpion auf, verbreitete seine blaue Strahlung, die von unvorstellbarer Ferne zeugte, und verriet mir, daß ich zu den Herren der Sterne gerufen wurde. Riesig war dieser Phantom-Skorpion, viel zu massig für den winzigen Raum. Die bekannte Kälte umfing mich.
    Die nackten Mädchen verschwanden. Das Zimmer begann zu kreisen. Ich stürzte, wirbelte herum. Eiseskälte umgab mich. Wind zerrte an mir, flatternd, böig, aufdringlich. Kopfüber wirbelnd, ohne den Kelch loszulassen, stürzte ich in die unendliche Dunkelheit.

11
     
     
    Die

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