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Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares

Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Vallia ...«
    »Erspar mir das!« bat ich und begab mich zu einer Anrichte, auf der Karaffen und Flaschen wie eine Phalanx aufgereiht standen.
    »Herrscher von Vallia«, sagte er kopfschüttelnd. »Und unten im Moder warst du Sklave.«
    »Wie auch an anderen üblen Orten. Hör mal, Nedfar! Du weißt, wie es zwischen deinem Sohn Tyfar und meiner Tochter Jaezila steht.«
    »Du meinst damit sicher Lela, die Prinzessin Majestrix von Vallia?«
    »Richtig. Aber auch der Name Jaezila gefällt dem Ohr. Und natürlich ist dir klar, daß für mich tief drinnen Jaezila über diesem ganzen dummen Gerede von Herrschaft und Reich steht?«
    Er schürzte die Lippen. »Ich weiß nicht recht ...«
    Angesichts dieses offen ausgesprochenen Zweifels an meinem Wort brüllte ich nicht los, stellte ihn nicht heißblütig zur Rede. Vielmehr schaute ich ihn an.
    Wahrlich, er war ein großer hamalischer Prinz, er war es gewohnt, Macht auszuüben und Gehorsam zu empfangen, ohne darüber nachzudenken. Er senkte den Blick und wandte den Kopf ab, und seine Wangen röteten sich.
    »Bei Havil! Du bist wirklich der Teufel, als den dich die Leute hinstellen.«
    Oft hatte ich mir auf diese Bemerkung die Antwort leichtgemacht und gesagt: ›Das kannst du glauben!‹ Jetzt aber nahm ich einen Kelch zur Hand, ein Gebilde aus Gold und Rubinen, und füllte ihn mit gutem Jholaix.
    »Trink, Nedfar! Du wirst deinen ganzen Verstand, deine ganze Findigkeit brauchen, um das Staatsschiff Hamals zu lenken. Täusch dich nicht über die Situation! Wir Vallianer werden dir nicht ständig über die Schulter schauen, diese Lösung wird deinen Ruf nicht beflecken, wird deine Ehre nicht belasten.« Ich legte einen Ton der Verbitterung in meine Stimme: »Wir Vallianer haben alle Hände voll damit zu tun, die Schäden zu reparieren, die ihr Hamalier bei uns angerichtet habt.«
    Er betrachtete den wunderschönen Kelch und drehte ihn in der Hand. Die roten Rubine leuchteten. Nedfar hob den Kopf und bedachte mich mit einem forschenden, berechnenden Blick. Dann: »Ich möchte meinen Thron nicht einem Feind verdanken.«
    »Einverstanden. Bin ich dein Feind? Bin ich es jemals gewesen? Antworte ehrlich!«
    Ein gutes Argument.
    Das Gespräch ging weiter, die Wogen der Diskussion liefen hierhin und dorthin, und er stimmte mir schließlich zu, daß ich ihm nie etwas Böses gewollt hatte – selbst als ich noch Sklave war. Dann sagte er: »Ich habe erzählen hören, wie du Herrscher von Vallia wurdest. Du hast dein Ziel ganz allein erreicht, denn deine Freunde und Vertrauten ließen dich unerklärlich erweise im Stich.«
    »Daran stimmt zweierlei nicht, Prinz. Meine Freunde ließen mich nicht im Stich. Und kein Mann, keine Frau können ohne Hilfe Herrscher werden.«
    »Aber du warst doch ganz allein – ein Fremder. Es gibt unzählige Geschichten über Dray Prescot.«
    »Und wie viele stimmen?«
    »Du weißt die Antwort.«
    »Ich weiß nur eins – wenn Hamal und Vallia nicht zusammenfinden und dem Rest von Paz ein gutes Beispiel bieten, werden die stehlenden, mordenden, brandschatzenden Shanks uns alle vernichten.«
    An diesem Punkt hing schließlich nach stundenlanger Diskussion die Entscheidung. Nedfar war ein ehrlicher Mann, dessen Ehrbegriffe ins Schwimmen geraten waren, als ihm die Realitäten der Lage bewußt wurden. Ich vermochte ihn schließlich zu überzeugen, daß es nicht unehrenhaft war, den Thron zu akzeptieren – und wir trafen unsere Vereinbarung. Als wir uns die Hände gaben, klingelte die Glocke neben der Tür, und ich erhob die Stimme, und die Türen sprangen auf, und alle drängten herein.
    Nun ja! Das Lärmen und Schieben kam nicht unerwartet und hatte auch etwas Beruhigendes. Feierlich gab Tyfar seinem Vater die Hand. Jaezila küßte ihn. Kytun erhob seine dröhnende, Ortyg seine schrille Stimme. Wir alle waren überaus erfreut – und ich gebe zu, meine Freude hing auch mit der Erleichterung über den Umstand zusammen, daß diese Hürde nun offenkundig genommen war. Ich war sogar zynisch genug, mich zu fragen, ob die Position als Herrscher Nedfar negativ verändern würde. Dann aber gab ich das Grübeln auf und ließ meiner Freude freien Lauf. Schließlich werden nicht jeden Tag Herrscher gekürt – nicht einmal auf Kregen.
    Beflügelt von seiner noch frischen Erfahrung als König von Hyrklana, sagte Jaidur: »Nun müssen wir dafür sorgen, daß ganz Hamal dich unterstützt, Nedfar. Ich meine, daß ab sofort zwischen deinem und meinem Land ein

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