Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares
das Fantamyrrh zu beachten!
Während ich über den Bäumen an Höhe gewann, schaute ich zurück. Sie standen noch immer am Wald und sprangen auf und nieder und schwenkten die Waffen und brüllten zweifellos herum, daß es die Toten hätte aufwecken können. Beim widerlichen, entzündeten linken Nasenloch Makki-Grodnos! Was sollte das alles?
Bei der nächsten Stadt handelte ich viel vorsichtiger; ich legte unauffällige Kleidung an und begab mich im Kielwasser einer religiösen Prozession in die schmalen Straßen des Ortes, der – wie viele Städtchen dieser Gegend – keine Wehrmauern besaß. Und ich löste das Rätsel.
Für einen alten Kämpfer, einen erfahrenen Paktun lag diese Lösung auf der Hand, wenn sie auch entschieden unangenehm war. Als ich mich nach dem ersten Zwischenfall erholt hatte, mußte ich laut lachen über die lächerlichen Aspekte der Situation; dieses Lachen verging mir nun.
Es gab eine einfache und häßliche Erklärung: Die Städter dieser Gegend waren von König Telmonts Söldnern all ihrer Habe beraubt worden. Eine einfache, direkte und wie gesagt häßliche Erklärung.
Meine Kampfkleidung und die Waffen wiesen mich als Paktun aus. Die Städter, die den Mut hatten, ihre Orte nicht zu verlassen, behandelten einzelne Krieger natürlich denkbar unfreundlich.
Die Prozession näherte sich auf verschlungenen Wegen einem Adobetempel, der zum Ruhme der Goldenen Dafnisha der Ausreichenden errichtet worden war, einer in dieser Gegend angebeteten Göttin, die vor allem mit der Geburt gesunder Zwillinge zu tun hatte. Gesang und Fußgescharre verstummten. Ich zupfte die löcherige alte Decke zurecht, die ich mir über die linke Schulter drapiert hatte; darunter trug ich ein nicht allzu sauberes blaues Hemd. So angetan, begab ich mich zur nächsten Taverne, Zur Lederflasche genannt.
Dieses Lokal war typisch für diese Gegend: eine kleine, ruhige, staubige Schänke mit einer guten Sorte Wein und Bier, während der Rest des Angebots ziemlich lieblos sein konnte. Drei bescheidene Kupfer-Obs löschten zunächst meinen Durst, und einige weitere Münzen genügten für einen irdenen Teller mit Brot und Käse, die ich gierig verzehrte. Außerdem wandte ich eine Technik an, die Deb-Lu-Quienyin mir beigebracht hatte, und veränderte ein wenig mein Gesicht; so erzeugte ich den gewünschten Eindruck und wirkte wie ein typischer Arbeiter, der eine günstige Gelegenheit suchte.
Es dauerte nicht lange, da war ich in Gespräche verwickelt. Die Sonnen erwärmten den Raum, und eine Flick-Flick-Pflanze regte sich ab und zu.
»König Telmont?« Der Sprecher, ein Bursche mit Holzbein und einem schielenden linken Auge, spuckte aus. Er zielte gut. »Wir haben versteckt, was wir behalten wollten, und die Frauen in die Berge geschickt. Die Männer des stinkenden Yetch haben alles andere genommen.«
»Ah, aber Nath«, meldete sich sein Begleiter, ein hagerer Mann, der mir ein Schuhmacher zu sein schien. »Wir hatten das doch alles geschickt vorbereitet, nicht wahr? Genug Beute in der Stadt, um die Kerle zufriedenzustellen – sie durften nicht auf den Gedanken kommen, daß es mehr zu finden gäbe.«
»Aye, Mildo, wir konnten die Cramphs hinters Licht führen.« Drei Augen richteten sich auf mich, das vierte betrachtete die gegenüberliegende Wand.
Ich kaute hungrig auf einer saftigen Zwiebel herum und hob die Hand. »Ich bin nur ein Reisender, Doms«, sagte ich und sprühte Zwiebelstücke über den Tisch. Diese Formulierung verwendete ich immer wieder gern, denn irgendwie stimmte sie sogar. »Möchtet ihr einen Graben ausgehoben haben? Oder einen Zaun repariert, Holz gehackt? Als Telmonts Armee in Sicht kam, bin ich zehn Dwaburs gerannt, ohne anzuhalten.«
An diesen Worten war nicht zu zweifeln, so zerlumpt, verdreckt und ausgehungert, wie ich aussah.
Nah der Pflock rümpfte die Nase, und ich zählte fünf weitere Kupfer-Obs auf den Sturmholztisch. »Macht ihr mit, Doms?«
»Aye, wir machen mit, Dom.«
Es lag auf der Hand, was sie dachten. Wahrscheinlich war ich kein Spion für Telmonts Quartiermeister, der den geringen Proviantertrag aus dieser kleinen Stadt, Homis Bach genannt, überprüfen sollte. Aber wenn ich es war, hatten sie mich fest im Griff und würden die Wahrheit herausfinden.
Das zierliche Och-Mädchen servierte frisches Bier mit der Anmut eines Geschöpfs, das sechs Gliedmaßen besaß. Als sie sich zum Gehen wandte, sagte ich: »Möge Ochenshum über dich wachen.«
Sie warf mir einen erstaunten
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