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Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares

Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Blick über die Schulter zu und huschte fort, und ich fragte mich, ob es meine Worte waren, die sie so überrascht hatten, oder die Zwiebelstücke, die gegen ihre Schulter prasselten.
    Mildo der Letzte trank und wischte sich die Lippen ab. »Bei uns sind wir nicht gut auf Söldner zu sprechen, außerdem haben wir Telmont getäuscht. Aber er wird diesem neuen Herrscher Nedfar die Flügel zurechtstutzen. Aye, soviel steht fest.«
    Das Treiben von Königen und Herrschern wirkte sich in Orten wie Homis Bach nur sehr indirekt aus – in Form von Steuern oder in der Unterbringung von Soldaten. Auswirkungen, die dem Betroffenen aber direkt genug erschienen.
    »Wie denn das?« fragte ich und hatte eine frische Zwiebel im Mund, die saftig knackte.
    »Nun ja, natürlich wegen der Tochter des Herrschers und ihrem flotten Kerl.«
    Diese Worte kamen so überraschend, daß ich nicht an mich halten konnte und zwiebelspuckend ausrief: »Prinzessin Thefi und Lobur der Dolch?«
    »Ach, du hast schon von den beiden gehört? Oh, aye, die beiden halten sich bei der Armee auf. Und mit diesem Unterpfand wird der alte Heiße und Kalte Telmont Herrscher Nedfar nach seiner Pfeife tanzen lassen, merk dir meine Worte!«

13
     
     
    Es gibt ein altes kregisches Sprichwort, das unterschiedlichen Quellen zugeschrieben wird – einige Gelehrte behaupten nachdrücklich, es stamme von Nalgre ti Liancesmot, einem vor langer Zeit gestorbenen Theaterautor, andere sprechen sich für San Blarnoi aus, eine vielleicht nur erfundene legendäre Gestalt oder ein Konsortium weiser Männer aus weit zurückliegender Vergangenheit. Das Sprichwort lautet: ›Schaut man einem Leem zu lange ins Gesicht, wächst dir womöglich ein Schwanz.‹
    Ich mußte an diese Worte denken, während ich mein Flugboot in einem Wald versteckte und mich zu Fuß auf den Weg in König Telmonts Lager machte. Typisch für Kregen ist das ›Womöglich‹ im letzten Teil des Satzes. Sieht man in dem Leem, einem unzähmbaren achtbeinigen Raubtier, ein Symbol für den Terror und das unaussprechliche Böse, dann meinen die Kreger nicht, daß man selbst zum Ungeheuer oder Teufel wird, wenn man dagegen kämpft. Vielleicht wächst einem eben kein Monsterschwanz.
    Sie können mir glauben, ich war auf der Hut vor der Gefahr, so zu werden wie jene, gegen die ich hier auf Kregen immer wieder kämpfen mußte. Es gibt zwei Arten von Kämpfern, und wenn Sie sich meine Geschichte angehört haben, müßte Ihnen klar sein, zu welcher Gruppe ich gehöre – ob nun mit oder ohne Eingriff des Schicksals. Wenn Sie es nicht wissen, habe ich bisher umsonst gesprochen.
    Während ich also im Außenbereich des Lagers an den Totrixreihen vorbeiging – die sechsbeinigen Satteltiere zerrten an ihren Leinen –, überlegte ich, was ich tun würde, wenn mir Vad Garnath und sein übler Kumpan, der Kataki-Strom, über den Weg liefen.
    Die tollkühnen, dickschädeligen Helden mancher kregischen Sage hätten einfach losgekämpft. So war ich auch einmal durch die Welt getobt, vor langer Zeit. Irgendwo tief im Innern hatte ich mich nicht verändert, Zair möge mir verzeihen, doch hatte ich dazugelernt; zwar nur ein wenig, aber jedenfalls genug, um zuerst kritisch hinzuschauen, was – bei Vox! – das Vollbringen einer Tat tausendfach erschwert und gefährlicher macht.
    »He, Dom!« rief der borstige Brokelsh-Deldar. »Bist du tazll?«
    »Aye, Dom.«
    »Dann schließ dich meiner Pastang an; wir haben einen freien Platz, seit Norlgo, dieser Onker, betrunken in den Brunnen gestürzt ist. Du siehst ganz ordentlich aus.«
    »Was ist mit Norlgo?«
    »Na, er ist in den Brunnen gefallen.«
    Ich blieb stehen. Soldatenstiefel hatten den Weg aufgewühlt, einige Zelte im Lager waren zerfetzt, die meisten wirkten dermaßen zerschlissen, daß sie ständig geflickt werden mußten, nur die wenigsten schimmerten neu. Flaggen wehten. Männer wanderten herum und erledigten die Arbeiten, die in einem Lager anfielen.
    »Wie denn das?«
    »Hab' ich dir doch gesagt. Norlgo hatte sich vorgenommen, zwanzig Flaschen zu leeren, aber er schaffte nur sechzehn, ehe er in den Brunnen fiel und sich den Kopf aufschlug.«
    »Aha. Na, ich möchte mich zuerst mal umsehen, Deldar, und dann entscheiden, welcher Pastang ich mich anschließe.«
    »Wie du willst. Mir ist das egal. Aber du wirst feststellen, daß kein Kommandant so großzügig ist wie unser Jiktar, der an jedem Zahltag mit dem Gold sehr freigiebig umgeht.«
    »Ich danke dir für deine

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