Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares
hatten sie sich wieder erholt. Sie gaben ernstzunehmende Gegner ab, und ich konnte nur wünschen, sie hätten auf das verzichtet, was sie als Loyalität zu ihrem Land empfanden, und diese Treue Nedfar geschenkt, der inzwischen ihr Herrscher war, von beiden aber nicht anerkannt wurde.
»Er hat eine große Horde Katakis bei sich«, stellte Seg fest und stocherte im Feuer herum. »Diese Jibr-farils haben sich sogar zu Regimentern gruppiert.« »Das sieht den Schwanzschwenkern gar nicht ähnlich.«
»Die Katakis sind in jüngster Zeit mehr in den Vordergrund getreten«, sagte Nedfar. »Als Sklaventreiber sind sie ...« Er schaute mich an und fuhr fort: »... waren sie ganz nützlich. Aber beliebt waren die Schwanzschwenker nie.«
»Er verfügt über Swarth-Kavallerie ...«
»Die Mileon mit seinen Thomplods vom Schlachtfeld duftet.«
»Wenn Erthyr es so will«, äußerte Seg leise.
Nedfar sagte: »Ich möchte nicht kleinkariert oder unduldsam erscheinen, aber ich finde es äußerst seltsam, daß von den wenigen Truppenteilen, die wir hier haben, die meisten aus Vallia stammen, verstärkt durch Hyrklaner und Djangs, während die Hamalier erstaunlich schwach vertreten sind.«
»Ich bitte dich, Nedfar! Deine Jungs marschieren uns so schnell wie möglich hinterher!«
»Also, je schneller, desto besser.«
»Wir haben Garnath getäuscht und werden das auch weiter tun.« Ich bemäntelte meine Ansichten nicht. »Ich habe nicht die Absicht, gute Männer zu opfern. Wir greifen an, wenn wir sicher sein können, daß wir ihn auch besiegen. Erst dann.«
So vergingen die Tage des Feldzuges. Wir marschierten ausgiebig, schlugen Lager auf und trotteten weiter und woben auf diese Weise ein verwirrendes Netz rings um Garnath. Es gab Scharmützel zwischen Kavallerie-Trupps, und von Zeit zu Zeit stießen auch Flugsoldaten aufeinander. Die Tage dehnten sich. Die Landschaft hier im hamalischen Südosten bestimmte unsere Aktionen. Natürlich hatte alles einen Namen, doch will ich Sie nicht mit einer zu genauen Beschreibung ermüden. Der Os-Fluß, der Fluß der Löblichen Haltung, mündete ostwärts ins Meer; seine beiden Hauptadern umschlossen Ifilion. Wenn in Ifilion Zauberkräfte am Werk waren, wie gemunkelt wurde, waren sie vielleicht der Grund für die Unabhängigkeit dieses Landes. Südlich des Flusses erstreckten sich die Länder der Morgendämmerung; die unmittelbar angrenzenden Zonen lebten noch in angstvoller Erinnerung an die eisernen Legionen Hamals. Nördlich Ifilions stieg das Land an und erstreckte sich als fruchtbare Weiden unter den Sonnen. Jedesmal wenn ich an diese Territorien dachte, fiel mir Chido ein, der hier als Vad von Eurys wirkte. Er kannte mich als Hamun ham Farthytu, Amak des Paline-Tals, und er und Rees waren mir in finsterer Zeit gute Kameraden gewesen und fehlten mir irgendwie in meinem jetzigen Leben, denn ich hatte lange keinen Kontakt mehr mit ihnen gehabt. Nun ja, ich würde sie wiedersehen, dieses Versprechen gab ich mir.
Eins war klar: In Euyrs würde Vad Garnath keine Truppen ausheben können, denn Garnath war ein Todfeind Rees', des Trylon vom Goldenen Wind, und folglich auch mit Rees und mir verfeindet.
Ich gab mir Mühe, mein Interesse beiläufig erscheinen zu lassen, als ich Tyfar gegenüber die Sprache auf Chido brachte, der im Westen Hamals zum kommandierenden Chuktar aufgestiegen war. Tyfar kannte ihn und äußerte sich positiv. »Allerdings zog sich Chido ham Thafey nach ... nach unserer Niederlage aus der Armee zurück und lebte anschließend zurückgezogen auf seinen Besitzungen in Eurys.«
»Ich kannte seinen Vater, den alten Vad«, warf Nedfar ein. »Ein aufrechter Mann. Ich hoffe, daß sich Chido, der neue Vad, mir anschließt.«
Da wir uns in der Nähe Eurys' befanden, war es ganz natürlich, daß Chidos Name erwähnt wurde, und wir alle waren der Ansicht, daß er sich bald hinsichtlich seiner Parteinahme erklären mußte. Ich fühlte mit ihm – wie auch mit vielen anderen. Es war eine schwierige Entscheidung.
Indem wir geschickt manövrierten und schnell marschierten und den Aufmarsch kurzfristig umdisponierten, vermochten wir zwei große Angriffsversuche Garnaths zu vereiteln. Dabei hielten wir uns weiter östlich, um ihn vom höheren Terrain im Westen wegzulocken. Schließlich standen wir in einem schlammigen Feld und sahen unsere Truppen vorbeimarschieren. Tyfar zog ein besorgtes Gesicht.
»Wenn wir uns bis zum Fluß der Löblichen Haltung zurückdrängen lassen und auf
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