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Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio

Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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oder ihren blauen Riesenskorpion – und brachten mich, wohin sie wollten.
    »Skorpion?« fragte ich.
    »Du bist bereit?«
    Ich atmete tief ein.
    »Du machst dich über mich lustig, etwas anderes scheint nicht möglich zu sein.«
    »Mag sein. Es steht dir nicht zu, meine Beweggründe zu kritisieren ...«
    »Spar dir die Worte, du kleines Ungeheuer! Ich kenne die engen Grenzen meiner Fähigkeiten, ich weiß, wie dumm ich bin und daß ich mich nicht um Dinge kümmern darf, die meine Intelligenz bei weitem übersteigen.«
    Der Stachelschwanz krümmte und hob sich abwechselnd.
    Ich wußte nicht, ob der Skorpion damit seinen Zorn zum Ausdruck brachte, es war mir auch egal.
    »Mach schon, Skorpion, ruf deinen großen blauen Bruder herbei, bringen wir die Sache ein für allemal hinter uns!«
    Während dieses Gesprächs blieb Seg reglos sitzen. Er behielt seine starre Haltung bei, und die gelbe Butter rutschte ihm nicht vom Messer.
    Dafür wurde aus der prächtigen gelben Farbe ein ungesundes Grün. Die Welt wurde blau. Blaue Strahlung hüllte mich ein.
    Während ich auf die Kälte und den tosenden Wind und den endlosen Sturz ins Leere wartete, erfüllte mich vor allem Ärger. Diese Reaktion überraschte mich. Gewiß, ich hatte auch Angst, Todesangst.
    Die entrückten Herren der Sterne verfügten über ungeheure Kräfte, dessen war ich mir bewußt. Sie konnten mich nach Belieben auf Kregen versetzen, mich nackt und waffenlos irgendwo zurücklassen, damit ich für sie kämpfte. Und, was noch schlimmer war, sie konnten mich mühelos zur Erde zurückbringen, vierhundert Lichtjahre weit entfernt. Sie konnten mein Leben vernichten – wie sie es schon getan hatten.
    Ich wartete ab, während die blaue Strahlung sich ringsum herabsenkte und der Umriß eines riesigen Skorpions zu entstehen begann.
    Gereizt war ich.
    Das war's. Trotz meiner Panik war ich vor allem ärgerlich über die Unterbrechung meiner aktuellen Pläne.
    Wirklich seltsam.
    Normalerweise war ich außer mir vor Wut und wehrte mich tobend gegen die Everoinye und ihren Skorpion oder ihren Boten und Spion, den prächtigen rotgolden gefiederten Gdoinye. Hier und jetzt aber hätte ich am liebsten meinen Hut zu Boden geworfen, um darauf herumzutrampeln.
    Das Blau hellte sich auf, wurde durchsichtiger. Das Gefühl der Kälte ließ nach. Der Sturz endete.
    Ich stand auf einem rotgefliesten Boden. Karmesinrote Wände krümmten sich rings um mich und bogen sich hoch über mir zu einem karmesinroten Gewölbe zusammen, in dem strahlendes Sternenfunkeln unbekannte Konstellationen bildete.
    In diesem Raum, so meinte ich, war ich nicht zum erstenmal.
    Ich versuchte zu schlucken, doch war mein Mund so trocken wie der Weinkeller eines mittellosen Mannes.
    Von überall und nirgendwo tönte eine Flüsterstimme.
    »Setz dich auf den Stuhl, Dray Prescot! Setz dich!«
    Ich fuhr mir mit der Zunge über die Lippen.
    »Verdammt, auf welchen Stuhl ...?« brauste ich auf.
    Zischelnd schälte sich der Stuhl aus dem allesdurchdringenden Karmesinrot heraus. Er raste wie eine in Panik galoppierende Totrix auf mich zu, umgeben von flatternden Behängen und wirbelnden Fransen. Ruckhaft hielt das Gebilde vor mir an, sanft berührte es meine Knie. Ich fuhr herum und ließ mich auf den Sitz fallen. Die Seitenlehnen fuhren hoch und legten sich wie die Tentakel eines Tintenfisches um meine Brust. Dann setzte sich der Stuhl zischend in Bewegung und raste in die roten Schatten.
    Ich war nicht verrückt.
    Vor den Stuhl waren keine Zugtiere gespannt. Das Sitzmöbel raste heulend und zischend über den Boden, und als es um eine unsichtbare Ecke sauste, spürte ich keinerlei Fliehkräfte.
    Ich rechnete fest damit, daß das rote Licht bald grün und gelb werden würde, bis ich schließlich in einem schwarzen Gemach mit drei ovalen Bildern enden würde.
    Doch streiften keine durchscheinenden Vorhänge meine Wangen.
    Vielmehr stieg mir ein beißender Gestank in die Nase.
    Meine Augen tränten. Die Nase lief mir.
    Ich versuchte Abhilfe zu schaffen, wurde aber den von den Seitenlehnen festgehalten.
    Gereizt brüllte ich: »Everoinye! Herren der Sterne! Was ist das für ein Unsinn!«
    Sie hörten mich, davon bin ich überzeugt.
    Aber sie ließen sich nicht zu einer Antwort herab.
    Nach einiger Zeit gab ich es auf, mich aufzulehnen und alle Schimpfworte hinauszubrüllen, die mir in den Sinn kamen. Matt und mit hängendem Kopf erwartete ich, was sie sich als nächstes einfallen lassen würden.
    Abrupt stand der Stuhl

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