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Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio

Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Stimme in meinen Ohren und in meinem Kopf sagte: »Wir haben im Augenblick keine konkrete Aufgabe für dich. Wir haben dich hergerufen, damit dir unsere Wünsche für die Zukunft klar werden. Außerdem wollen wir dir begreiflich machen, Dray Prescot, daß wir uns sehr über die Art und Weise freuen, wie du die Shanks zurückgeschlagen hast.«
    In diesen wenigen Worten lagen so viele erstaunliche Informationen, daß ich in meinem Stuhl förmlich zurückprallte. Die Lehnen, die mich festgehalten hatten, waren niedergesunken, was mir bisher gar nicht aufgefallen war.
    »Ihr ...«, würgte ich. »Ihr dankt mir?«
    Bei Zair!
    Die Everoinye, allmächtige, übermenschliche Herren der Sterne, ließen sich dazu herab, einem schlichten Sterblichen Dank zu sagen!
    Erstaunlich!
    Die Shanks, die unter verschiedenen Namen bekannt waren, auf jeden Fall aber übelste Absichten verkörperten, verließen eine unbekannte Heimat und segelten über das Meer herbei. Sie landeten an den Küsten von Paz und versuchten uns zu überrennen und sich festzusetzen. Wir aber hatten sie bei der Schlacht der Brennenden Vosks zurückgeschlagen.
    »Ja, Dray Prescot«, flüsterte die Stimme, »du hast die Shanks besiegt. Aber die Fischköpfe sind noch lange nicht am Ende.«
    »Das weiß ich auch.«
    »Wir danken dir – und dein Erstaunen kränkt uns. Es ist viel geschehen, seit die Savanti dich zum erstenmal nach Kregen brachten. Wir freuen uns, dich entdeckt und in unseren Dienst genommen zu haben. Du hast gute Arbeit geleistet. Aber wenn du dir einbildest, deine Mühen wären vorbei ...«
    »Nein, ihr Everoinye«, sagte ich und seufzte ausgiebig. »Ich weiß, ich bin ein Dummkopf, ein Onker aller Onker, doch bin ich kein so großer Onker, um mich einer solchen Illusion hinzugeben.«
    »Deine eigene Einschätzung, daß du ein Onker bist, bestreiten wir nicht.«
    Ich ließ den kleinen Stich durchgehen. Immerhin schienen mir diese Worte darauf hinzudeuten, daß der Humor bei den Herren der Sterne doch noch nicht ganz ausgestorben war.
    »Wir sagten, wir freuten uns, daß du die Shanks besiegt hast. Gedankt haben wir dir nicht.«
    So wurde mir also der Kopf zurechtgesetzt. Ich hatte voreilige Schlüsse gezogen und mich aufs Glatteis begeben.
    »Aber wie uns dein Erstaunen zeigte, danken wir dir doch. Wir sind gekränkt über uns selbst, daß wir eine Menschlichkeit vergessen hatten, auf die wir einst stolz waren.«
    »Einst?«
    Die Stimme klang schärfer: »Wir sind keine Menschen mehr.«
    »Das kann man wohl sagen.«
    »Allerdings sind wir auch nichts Geringeres als Menschen, Dray Prescot. Wir sind übermenschlich.«
    Ein Unterton, ein Beiklang, irgend etwas veranlaßte mich zu antworten: »Ihr armen Teufel.«
    Eine Zeitlang herrschte Schweigen.
    Schließlich flüsterte die Stimme: »Schau auf den ...«
    Das Wort bedeutete mir nichts.
    »Schau hin!« forderte die Stimme im Ton strapazierter Geduld. »Schau dir das Bild an der Wand an. Das rechte Bild.«
    Ich gehorchte.
    Das Wort, das die Everoinye in bezug auf das Bild verwendet hatten, kannte ich nicht und kann es hier auch nicht wiedergeben. Als ich später andere Begriffe für den Sinngehalt ›Bildschirm‹ kennenlernte, war dieses Wort gleichwohl nicht dabei. Es begegnete mir erst viel später wieder. So betrachtete ich denn die Kontinente und Inseln der Antipoden.
    »Diese Landkonfiguration hat große Ähnlichkeit mit Paz. Wir nennen sie Schan – eine umgangssprachliche Bezeichnung. Die Fischköpfe, die euch in Paz zu schaffen machen, stammen aus den Küstengebieten. Es gibt dort noch viele andere Insel- und Kontinentvölker. Unangenehme Leute. Jetzt schau dir das mittlere Bild an.«
    Das Meer funkelte blau und schien sich beinahe im Wind zu bewegen und den Schein der Sonnen zu reflektieren.
    Ich schaute genauer hin und hatte plötzlich das wundersame Gefühl, das Meer strecke sich zu beiden Seiten des Bildes hin. Es war, als begänne ich in den ovalen Rahmen hineinzustürzen.
    Ich fuhr in meinem Stuhl zurück.
    Das Meer war plötzlich sehr nahe. Es funkelte klar in der Luft.
    Eine Flotte durchpflügte dieses Meer.
    Eine Flotte gedrungener, kantiger, drohend aussehender Schiffe mit hohen Poopdecks und massigen Bugkastellen, gespickt mit Waffen. An der Wasserlinie beschrieben die Schiffskörper offenkundig einen eleganten Bogen, Kiel und Steueranlage waren bestimmt vorzüglich gebaut. Die hohen schlanken Masten trugen die hohen, schmalen, schrägstehenden Segel der Shanks. Sie fingen den Wind

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