Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio

Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
still.
    Dieses Phänomen war von keinem Ruck begleitet. Mein Magen machte keinen Sprung nach vorn. Eben noch rasten wir dahin, im nächsten standen wir still. Der plötzliche Übergang veränderte meine Körperhaltung oder meine Empfindungen nicht im geringsten.
    Der Stuhl summte vor sich hin.
    Ich schaute in die Runde.
    Wenn ich mich im allesdurchdringenden Schimmer nicht sehr täuschte, krümmten sich die karmesinroten Wände auf allen Seiten fort, nicht nur vor mir, sondern auch hinter mir. Der Stuhl und ich verharrten in der Mitte eines großen Kreuzes, offenbar einer Überschneidung karmesinroter Gewölbe.
    Rechts von mir erschien ein grünes Rechteck.
    Es war etwa so groß wie zwei Männer und verbreitete ein strahlendes Grün in dem alles durchdringenden karmesinroten Schimmer.
    »Bist du es, Ahrinye?« brüllte ich.
    Ahrinye, ein jüngerer Herr der Sterne, hatte aus seiner Opposition gegen die älteren Herren der Sterne keinen Hehl gemacht. Aber was bedeutete jünger und älter bei diesen Wesen? Welche Bedeutung konnten solche Worte bei Geschöpfen haben, deren Lebensspanne Millionen von Jahren umfassen mußte?
    Jaulend und fauchend schoß ein zweiter Stuhl aus dem grünen Rechteck hervor.
    Und raste an mir vorbei.
    Er fegte den karmesinroten Boden entlang in die Richtung, aus der ich gekommen war.
    Ich konnte nur einen kurzen Blick auf den Mann werfen, der in dem anderen Stuhl saß.
    Und er schaute aufmerksam zu mir herüber.
    Im Vorbeihuschen schlug mir sein numimhafter Aufschrei an die Ohren: »Zaydo! Du Nichtsnutz! Bist wieder mal mürrisch, wie ...?«
    Und schon war er fort, Strom Irvil der Kieferberge, von seinem rasenden Sessel entführt. Sein prächtiges Löwengesicht war in voller Blüte, alle seine Wunden waren verheilt. Sein Fell, seine Haut schimmerten heller, als ich sie je zuvor gesehen hatte, ehe er tief unter der kregischen Oberfläche gefangen und schlimm verwundet wurde. Seine borstige Löwenmähne schimmerte in sandigem Umbrabraun. Ihn erfüllte der entrüstete Zorn eines hohen Herrschers, der einen faulen Leibsklaven ausschalt.
    Der Leibsklave war ich gewesen, Zaydo, und Strom Irvil war vor meinen Augen von den Everoinye entführt worden.
    Nun ja, jetzt war er aus der grünen Tür wieder hervorgeschossen.
    Ich nahm nicht an, daß er sich freiwillig dorthin begeben hatte.
    War ich als nächster an der Reihe?
    Der Stuhl setzte sich in Bewegung.
    Fauchend huschte er am grünen Rechteck vorbei. Der grüne Schimmer wurde schwächer, verblaßte, war nicht mehr wahrzunehmen.
    Ich atmete tief ein.
    So etwas war mir noch nicht widerfahren.
    Die Herren der Sterne hatten mir offenbart, daß sie alt wurden. Wie alt sie wirklich waren, konnte ich nicht abschätzen. Fürchteten sie, senil zu werden? Wußten sie nicht mehr, was sie taten? Sie hatten schon mehrfach Fehler begangen. So hatten sie sich bei der Zeitschleife geirrt und mich in der falschen Periode abgesetzt – und hatten mir, indem sie den Fehler richtigstellten, ganz Djanduin überlassen. Vielleicht schwanden ihre Fähigkeiten.
    Jedenfalls hatten sie mir zum Königreich von Djanduin verholfen. Dieses herrliche Land war mir zunächst aus Langeweile, dann aus Pflichtgefühl zugefallen. Ich war König von Djanduin.
    Glatt bewegte sich der Stuhl über den roten Boden, und über mir rollte das Gewölbe dahin, und die weißfunkelnden Sternenkonstellationen veränderten sich und schienen von einem übernatürlichen Feuer gespeist zu werden.
    Wieder kam mir ein Stuhl entgegen und huschte blitzschnell vorbei.
    Der Sitzende war ein Mensch, ein Apim wie ich, ein Angehöriger der Rasse Homo sapiens. Er schien krank zu sein und saß vorgebeugt da. Als Kregoinye, der in Diensten der Everoinye stand, war er großgewachsen und muskulös und besaß ein machtbewußtes Gesicht. Sein Haar war lang und blond und unter einem stählernen Helm zu Zöpfen geflochten. Das Gesicht wies Kampfnarben auf. Auf der Brust trug er ein Abzeichen, ein Gebilde aus Gold- und Silberfäden, die die Umrisse eines sich aufbäumenden Graint nachzeichneten. Der wilde krokodilköpfige Bär schien mich anzufauchen, ehe der Mann vorüberhuschte.
    Schon war er fort, und ich drehte den Kopf, um ihm nachzublicken.
    Er hatte sich ebenfalls umgedreht, und schaute mir nach. Er lächelte.
    Ich erwiderte das Lächeln.
    Dieser Mann, dieser blonde Krieger mit dem Graint-Abzeichen, war der dritte Kregoinye, der mir bisher begegnet war. Der zweite war Strom Irvil. Der erste war Pompino, ein

Weitere Kostenlose Bücher