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Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio

Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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grinsen, soviel du willst, Dray! Ich bin nur dankbar, daß ich die zehn Deldys verloren habe! Beim Verschleierten Froyvil! Ich dachte schon, nun müßte ich auf die Eisgletscher Sicces!«
    Tlima stellte das mit einem Tuch abgedeckte Tablett auf dem Nachttisch ab. Vorwurfsvoll schaute sie Seg an.
    »Pantor Seg! Wie kannst du das nur tun?«
    »Also«, sagte Seg und schaute wieder zu Boden. »Man darf diesem Kameraden von mir nicht den kleinen Finger reichen.«
    »Pantor Dray? Er hat dich gerettet, und du willst ihm einreden, du hättest ihn den ganzen weiten Weg durch den Wald auf dem Rücken geschleppt?«
    »Oh?« rief ich und hatte großen Spaß an der Szene. »Oho?«
    »Von mir aus kannst du Oho und Ohoho rufen, soviel du willst, mein alter Dom – ich aber sage dir, daß uns der Mann von Dame Tlima begegnet ist und dich auf der Ladefläche seines Wagens in die Stadt gebracht hat.«
    Darüber mußte ich herzhaft lachen.
    Bei Zair! Wie schön war es doch, am Leben zu sein!
    Das Essen war gut. Gerösteter Voskspeck, saftig und knusprig. Und – Momolams. Außerdem ein Porzellanteller mit Palines – diese saftige Beere, die nicht nur Durchfall kuriert, sondern auch Melancholie vertreibt, wuchs hier in den Regenwäldern Pandahems ebenso wie in meiner süßen Heimat Valka.
    Als die Frau gegangen war und die Tür hinter sich geschlossen hatte, kam Seg trotzdem nicht gleich von ihr los.
    »Ich habe gar nicht gemerkt ...«
    »Egal.«
    »Aber ...«
    »Mag schon sein, Seg, aber ich habe es langsam satt, unter so vielen verschiedenen Namen durch die Welt zu gehen. Ich bin Jak – das soll so sein. Aber ab und zu werde ich auch Dray genannt. Und dabei soll es bleiben.«
    Resigniert schnaubte er durch die Nase.
    »Bei Vox! Ich bin froh, daß ich mir nicht all deine verschiedenen Namen merken muß.«
    Gleichwohl war uns die alte Wahrheit bekannt, daß man sich Namen merken mußte, wenn man auf Kregen am Leben bleiben wollte. Gelang das nicht, bestand die Gefahr, ziemlich plötzlich in den Tod befördert zu werden.
    Am nächsten Tag war ich schon wieder kräftig genug, um einen Spaziergang durch die Dschungelstadt Selsmot zu machen. Ich machte keine Bemerkung darüber, daß es doch wohl ziemlich anmaßend sei, diesen Ort eine ›Smot‹ – eine Stadt – zu nennen. Die Palisade hielt den Dschungel in Schach, und tatsächlich wurde für den Anbau von Gemüse ein ziemlich großes Gelände freigehalten. Die ried- und blattgedeckten Holzhäuser waren offen und luftig und drängten sich in erstaunlicher Zahl innerhalb der Wehrmauer zusammen. Doch wirkte der Ort alles in allem heruntergekommen und apathisch.
    »Das liegt daran«, sagte Seg, »daß der alte König Crox vermißt wird und niemand den Mut hat ...«
    »Er wird vermißt?«
    Wir schritten die staubige Straße entlang (bei Regen verwandelte sich der Staub in einen Schlammsumpf), und Seg berichtete, was er in Erfahrung gebracht hatte.
    Eine höchst unangenehme Banditenhorde – Drikinger – hauste in der großen Flußschleife am Rande der baumbestandenen Hügel, die wir überflogen hatten. König Crox war mit einer großen Expedition losgezogen, um sie ein für allemal auszumerzen. Von der Truppe hatte man seither nichts wieder gehört, dabei waren die Leute schon zwei Perioden lang fort. Folglich galt der Monarch als vermißt.
    »Niedergemetzelt«, sagte ich. »Armer Bursche.«
    Dann fuhr ich jäh zu Seg herum und sagte: »Und eine Horde Drikinger im Dschungel, das sieht ja beinahe so aus ...«
    »Du könntest recht haben. Spikatur und Pancresta würden gut dazu passen.«
    »Es muß so sein!«
    »Nur wird zwar der König vermißt, doch haben die Drikinger damit aufgehört, am Fluß und im Wald Überfälle zu machen. Also scheint er sich doch durchgesetzt zu haben.«
    »Schön.« Segs Gebaren verriet, daß er mir noch nicht alles verraten hatte. »Sprich weiter, du unsäglicher ... Bogenschütze ...«
    »Die Königin war entschlossen, den König zu finden. Dabei ging es nicht um Liebe, so heißt es, sondern um ihren Stolz. Sie war aus politischen Gründen mit dem Mann verheiratet worden, und der König ritt an jenem Abend einfach los und ...«
    Ich lächelte. »Nicht alle Frauen sind schön, nicht alle Männer sehen gut aus.«
    »Königin Mab folgte dem König jedenfalls mit einer eigenen Expedition, und ...«
    Ich hob eine Augenbraue. »Jetzt wird sie auch vermißt?«
    »Aye.«
    »Und irgendein dicker Regent übt unterdessen die Herrschaft aus und denkt dabei vor allem an

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