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Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio

Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Rückgrat durchstoßen konnten.
    Wir tauschten Argumente aus.
    »Lohnt nicht«, meinte ich.
    »Also, ich weiß nicht«, widersprach Seg. »Ich hätte Lust darauf.«
    »Die Stadt kann nicht weit sein. Dort gibt es bestimmt fertig gebratenes Voskfleisch, knusprig-golden, dazu Momolams ...«
    »Ich gebe zu, wir müßten das Gericht selbst zubereiten. Wenn sich die Stadt nicht in einer oder zwei Burs zeigt, warte ich nicht länger.«
    »Und die Momolams?«
    Damit meinte ich die prächtigen kleinen runden goldenen Gemüseknollen, die ähnlich wie frische Kartoffeln schmecken und die, mit Minze angerichtet, einen Felsbrocken vor Appetit erweichen können.
    »Ich sage dir eins, Dray Prescot. Wenn wir diese Stadt erreichen, eine Mahlzeit Voskfleisch bestellen und es dazu keine Momolams gibt, werde ich ernsthaft in Versuchung sein, dich durch den Wolf zu drehen.«
    »Also, das ist nun wirklich eine etwas überraschende Rede aus deinem Munde.«
    »Ja, so reden eigentlich nur Wilde. Aber unter den gegebenen Umständen ...«
    Aber dann erstarrten wir plötzlich mitten in der Bewegung, zwischen den Bäumen vor uns waren Stimmen zu hören. Schrill lachende Stimmen, dazu das Klirren von Flaschen und Gläsern – oder sollten wir uns ganz schrecklich täuschen?
    Vorsichtig schlichen wir weiter.
    Obwohl mir durchaus bewußt war, daß wir vielleicht gleich um unser Leben kämpfen mußten, konnte ich nur daran denken, daß die goldgelben Momolams seltener mit Voskfleisch als mit geröstetem Ponsho aufgetragen werden. Wir erreichten einen Baum mit zerklüfteter Borke, hockten uns nieder und linsten vorsichtig links und rechts herum auf die andere Seite.
    Seg befand sich näher am Weg als ich. Mein Blick ruhte auf einer kleinen Lichtung ohne jedes Unterholz; in der Mitte erhob sich eine seltsame Pflanze, die an eine große Vase erinnerte. Aus der oberen Öffnung ragte ein dicker Stengel mit einer orangeroten Blüte auf.
    Aus dem Inneren des Vasenteils tönten die Stimmen und das Klirren von Flaschenhälsen an Gläsern.
    Vielleicht bewegte sich Seg geräuschvoller als ich. Vielleicht war er der Pflanze auch nur näher als ich. Jedenfalls war er so hager und zäh wie ich und konnte also nicht saftiger sein ...
    Ich starrte auf die orangerote Blüte.
    Die Vase war offenkundig groß genug, um zwei oder drei Menschen zu beherbergen. Aber ich konnte mir nicht vorstellen, daß darin zwei oder drei Leute eine Party feierten. Ich nahm das Bild der etwa fünf Meter über der Vase sanft pendelnden Blüte in mich auf und wußte sofort, was hier drohte. Schon brüllte ich so laut ich konnte und sprang mit erhobenem Schwert los.
    »Seg!«
    Der Stengel schnellte vorwärts.
    Die orangerote Blüte öffnete sich und entblößte unzählige Stacheln.
    Das Gebilde zuckte auf Segs Kopf zu.
    Ich stürzte mich brüllend dazwischen, wirbelte das Schwert mit vollem Schwung gegen den Stengel und durchtrennte die Pflanzenfibern. Eine grüne Flüssigkeit quoll hervor. Die Blume zuckte auf, peitschte auf der Suche nach dem Quälgeist blindlings hin und her. Ich führte einen gewaltigen Hieb gegen das Gebilde, aber da traf mich die Blume kraftvoll an der Schulter und wirbelte mich in den Dreck.
    Es schienen nur wenige Augenblicke vergangen zu sein, bis ich eine Frauenstimme sagen hörte: »Also, Pantor Seg, dein Freund scheint noch zu leben.«
    Und Segs Stimme, aus weiter Ferne: »Wofür ich Erythr dem Bogen danke, wie auch allen anderen hohen Herren der Schöpfung.« Und da Seg eben Seg war, der beste Klingengefährte, den man sich wünschen konnte, fügte er hinzu: »Außerdem hat er den Schädel eines Vosks und die Haut eines Boloths, die Reaktionen eines Leem und die Stärke eines Zhantil.«
    Die Frau lachte.
    »Offenbar kommt ihr beiden gut miteinander aus.«
    »Hierfür schulde ich ihm zehn Goldstücke ...«
    Ich versuchte die Augen zu öffnen, aber da verschärfte sich die Stimme der Frau.
    »Du willst ihm zehn Goldstücke zahlen, weil er dir das Leben gerettet hat? Bemißt du so deinen eigenen Wert?«
    »Nein, Dame Tlima, es handelt sich um eine verlorene Wette.«
    »Verstehe.«
    Ihr Tonfall verriet, daß sie gar nichts verstand.
    Der Leim, der meine Augen verkleisterte, gab endlich nach und ließ grelles Licht zu mir dringen. Ich blinzelte schmerzerfüllt, und Seg sagte: »Es wird aber auch Zeit.«
    Damit er bei Stimmung blieb, sagte ich: »Zehn Goldstücke – und nichts davon abgefeilt!«
    Er mußte lachen. Sein Lachen klang unbeschwert und freudvoll.
    Ich

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