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Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio

Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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und weil man wußte, wer er war. Im Gegensatz zu den Zauberern anderer Kulte wirkte ein Jünger der Doxologie von San Destinakon stets finster, mürrisch und abgehoben. Aber das war alles nur eine Illusion.
    Weil er ein Fristle war, dessen Katzengesicht unter der Kapuze sehr selbstbewußt und arrogant wirkte, trug er keinen Woflovol auf der linken Schulter. Die Bronzekette, die sich um seine Hüfte zog, war mit einem bronzenen Halsband verbunden, das fest um den Hals eines bösartig aussehenden geflügelten Reptils lag, eines Volschrins aus der Familie der Rissniks. Der schmale Kopf lag neben dem Ohr des Fristles. Eine rote Zunge zuckte vor und zurück. Die membranenhaften Flügel waren untergefaltet, der stachelige Schwanz unter der Kapuze des Zauberers verborgen. Wenn die Flügel sich öffneten und ausbreiteten, um den Volschrin zu einem Opfer zu tragen, erreichten sie eine Spanne von einer ganzen Armeslänge. Dabei war der Körper nicht länger als der einer Katze. Das Wesen fauchte – wie sein Herr.
    »Grüße und Lahal«, sagte die fauchende Stimme.
    Wir alle antworteten höflich. Der Zauberer näherte sich unserem Tisch und dem leeren Sitz. Er legte seinen hölzernen Schlegel auf den Sturmholztisch und nahm Platz. Die braunschwarzen Rhomben seines Gewandes verschoben sich auf erstaunliche Weise.
    Niemand wagte anzumerken, daß er zu spät komme.
    Fregeff wandte den Kopf, flüsterte dem Reptil auf seiner Schulter etwas zu und rief: »Einen Teller Blut, aber schnell!«
    Unverzüglich wurde ein Steingutteller mit frischem Hühnerblut gebracht. Das Serviermädchen, eine einfache, sanfte Seele, stellte das unschöne Mahl zitternd auf dem Tisch ab.
    Der Volschrin hüpfte mit klickenden Krallen auf den Tisch und begann die Flüssigkeit aufzuschlecken.
    »Also«, sagte Strom Ornol, und seine Stimme zitterte vor gekränkter Selbstachtung. »Vielleicht können wir nun endlich anfangen!«

12
     
     
    »Moment mal, Seg«, sagte ich und verharrte am bewaldeten Hang, um Atem zu schöpfen. »Meine Lungen brennen, ich habe Seitenstiche.«
    Seg blieb stehen und schaute zu mir zurück. Andere nutzten die Gelegenheit zur Pause und bildeten im mattgrünen Licht unter den Bäumen eine ungleichmäßige Linie. Seg glaubte meinen Worten nicht.
    »Es geht zwar mächtig auf und ab, mein alter Dom, das weiß ich. Aber ...?«
    Strom Ornol eilte herbei. Sein bleiches Gesicht wirkte unter dem Laubdach ziemlich grünlich und – röteten sich etwa seine Wangen? Möglich, aber nicht wahrscheinlich ...
    »Was trödelt ihr hier herum? Weiter, los, weiter!«
    Skort der Clawsang schritt an mir vorbei, und sein dicker Rucksack schob sich knapp zwischen mir und dem Baum hindurch, an dem ich lehnte. Ich mußte zurücktreten, um ihn vorbeizulassen. Ein Schädelgesicht wandte sich in meine Richtung, doch sagte er nichts. Allerdings schimmerten die karmesinroten Augen.
    »Da soll mich doch ...!« entfuhr es mir. »Wenn wir so schnell weitergaloppieren, hol ich mir noch einen Knacks weg!«
    Segs Gesicht war zum Lachen.
    Der Fristle-Zauberer, auf den wir im Drachennest so lange gewartet hatten, ging ebenfalls wortlos vorbei. Sein geflügelter Begleiter balancierte wendig auf der Schulter herum und ließ gelegentlich einen Flügel vorzucken, um eine besonders heftige Bewegung abzufangen. Ein hübsches Paar, diese beiden ...
    Exandu watschelte herbei.
    Sein Gesicht erinnerte mich an die Sonne Zim am Ende eines wolkenlosen Tages, sichtbar durch einen vagen Dunst, der alles in einen rosigen Schimmer hüllte. Schweiß tropfte, keuchend atmete er ein und aus.
    »Ich habe ...«, japste er und schluckte und setzte noch einmal an. »Ich habe mir einen Dorn in den Fuß getreten, ganz bestimmt! Und mein Gesicht – diese verflixten Fliegen haben mich bestimmt schon bis auf den Knochen zerstochen!«
    Shanli stand ihm bei. Ihr Gesicht wirkte sehr angespannt.
    »Ich habe Salben, Herr ... sobald wir Rast machen ...«
    »Sobald! Dieser Ornol treibt uns an wie ein Verrückter!«
    »Wir machen bereits Rast, Exandu«, sagte ich und wandte mich dem blauen Schatten der Lady Ilsa zu, die schweratmend neben uns stehenblieb, eine Hand in die Taille gestützt. »Wir rasten.«
    »Oh«, sagte Seg und strahlte. Dann: »Warum hast du das dem Idioten nicht einfach gesagt?«
    »Er bildet sich ein, uns zu führen. Mir ist das nur recht ...« Ich schaute fort, als Lady Ilsa niederplumpste – sie hatte kaum noch Kraft, sich zu setzen. Noch immer akzeptierte sie uns nicht als

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