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Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio

Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Bier, das den Durst stillte und um das es keinen Streit geben konnte.
    Wäre in dieser bewaldeten Zone Pandahems der Hopfenanbau möglich gewesen, wie ich ihn kannte, hätte sich das Gebräu noch wesentlich verbessern lassen. So tranken Seg und ich nicht allzuviel und plauderten miteinander und verschafften uns einen Eindruck von den anderen Angehörigen der Expedition, mit denen wir uns zusammen in Lebensgefahr begeben wollten.
    Seg duckte den Kopf ein wenig hinter seinen Bierkrug und sagte: »Den Clawsang halte ich für einen Kämpfer, ebenso den Pachak. Strom Ornol könnte sich als nützlich erweisen, wenn er nicht verwundet wird. Und Exandu?«
    »Der ist wirklich davon überzeugt, alle Krankheiten einfangen zu können, die von den Teufeln der Welt ausgeschickt werden. Dabei sieht er ziemlich gesund aus.«
    »Aye. Außerdem soll uns ein Zauberer begleiten.«
    »Wenn das Gerede der Einheimischen stimmt, ist das nicht nur nützlich, sondern unerläßlich.«
    »Wenn du die Geschichten glauben willst ...«
    Bei den Bürgern von Selsmot herrschte große Angst vor den Engen Hügeln. Wenn sie nach Süden reisten, dann unweigerlich mit Booten im großen Bogen auf dem Fluß des Blutigen Bisses. Straßen führten nach Osten und Westen – nicht aber nach Süden.
    Das stockende Gespräch wandte sich allgemeinen Themen zu, bis Ornol ungeduldig ausrief: »Aber die Banditen greifen die Karawanen und die Flußboote nicht mehr an! Warum herrscht dann noch diese abergläubische Angst vor den Engen Hügeln?«
    Kalu Na-Fre antwortete: »Vielleicht hat sich dort etwas viel Schlimmeres niedergelassen.«
    Lady Ilsa machte ein bestürztes Gesicht. Skort der Clawsang rieb sich mit einer Skeletthand über seine verrottet aussehenden Zahnwurzeln. Ornols Gesicht rötete sich. Und Exandu ließ in dem heftigen und vergeblichen Versuch, ein prustendes Niesen zu unterdrücken, sein gelbes Taschentuch flattern.
    »Es zieht! Ganz bestimmt! Shanli, meine Kleine, versuch mal festzustellen ...«
    »Ja, ja, Herr, es zieht wirklich, drüben vom Fenster her ...«
    Sie wollte aufstehen. Tatsächlich verursachte ein schlechtsitzender Fensterrahmen einen leichten Lufthauch. Seg sprang auf.
    »Meine liebe Shanli. Überlaß mir das!«
    Sie errötete.
    Exandu schwenkte sein Taschentuch und merkte nichts von dem Vorfall, und Seg durchquerte den Raum und rückte das Fenster zurecht. Wir achteten nicht weiter auf die Szene.
    Von schlimmeren bösen Mächten wurde am Tisch nicht mehr gesprochen.
    Wir konnten uns ausrechnen, daß große Gefahren vor uns lagen. Auf Kregen gibt es ein Sprichwort: ›Laß dich nie mit einem Vierarmigen auf Würfelspiele ein‹ – als Warnung vor vorhersehbaren und überflüssigen Risiken. Uns allerdings drohten Gefahren der unbekannten Art.
    Die Einheimischen erzählten zwar mit Begeisterung alle möglichen schrecklichen Geschichten über die Engen Hügel und ließen sich dafür Getränke spendieren, doch wollten sie ansonsten nicht viel mit uns zu tun haben. Sie weigerten sich, bei uns am Tisch Platz zu nehmen. Ihre Grimassen, ihre lauernden Blicke, ihr ernstes Nicken, sogar die Art und Weise, wie sie das Bier tranken, das wir für sie bezahlten – dies alles wies auf unsägliche Scheußlichkeiten, die uns verschlingen würden.
    Einer der Bürger, ein Rapa, hatte genug getrunken und nahm sich vor, nach Hause zu gehen. Sein geierhaftes Gesicht, in dem der spitze Schnabel von borstigen braungrauen Federn gesäumt war, wandte sich zur Tür, ehe der Rest des Körpers den Befehlen seines Gehirns folgen konnte. Seine schlichte Tunika war voller Bierflecken. Allerdings war er in aufgekratzter Stimmung.
    Unsicheren Schrittes schwankte er auf die Tür zu, vor der er abrupt und voller Entsetzen zur Seite schwenkte und gegen einen Tisch prallte. Bier wurde verschüttet. Krüge flogen durch die Luft. Die an dem Tisch sitzenden Gäste fuhren zurück, doch blieben ihnen die Proteste in der Kehle stecken.
    Durch die Tür trat das sechste Mitglied unserer Gruppe.
    »Endlich«, sagte Strom Ornol. »Vielleicht kommen wir jetzt endlich zu Entscheidungen.« Der junge Herr achtete nicht auf den Tumult, den der Eintritt des Zauberers hervorrief.
    Seg und ich sahen auf den ersten Blick, daß Zauberer Fregeff ein Jünger der Doxologie von San Destinakon war. Er hatte sich in einen weiten Mantel mit braunen und schwarzen Rhomben gehüllt, die sich bei jeder Bewegung sinnverwirrend verschoben, und bot ein eindrucksvolles Bild – wegen dieser Aufmachung

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