Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia

Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia

Titel: Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
sechs.
    Sollten sich die Flutsmänner zu einem Angriff entschließen, gab es kein Entkommen. Ob der Angriff kam, ob er ausblieb - Tandu und Dalki war das einerlei.
    »Im Namen des Vox!« rief Delia aus und verhehlte ihre Entrüstung nicht. »Warum geben wir diesen räuberischen Flugsoldaten die Freiheit des Himmels? Hält der Kov von Vindelka seine Provinz nicht sauber?«
    »Ich weiß nichts von diesen hochpolitischen Dingen, Majestrix«, sagte Tandu zögernd.
    »Aber du siehst doch die Flutsmänner da oben!«
    »Gewiß, Majestrix. Die Umtriebe dieser Leute sind in letzter Zeit unerträglich geworden…«
    »Ich hatte mir eingebildet, das Land von ihnen und den Aaragorn und den Söldnern gesäubert zu haben. Ich hatte angenommen, unsere sämtlichen Feinde wären in den Norden zurückgedrängt. Mir ist nicht klar, was Vomanus hier treibt.«
    Tandu und Dalki mochten sich wegen sechs Flutsmännern keine Sorgen machen - was ihr eigenes Überleben betraf. Tandu aber bemerkte den Blick seines Sohnes, und kurze Zeit später verhielten sie ihre Tiere und ritten Knie an Knie ein Stück hinter Delia her.
    »Der Herrscherin liegen Flutsmänner nicht, Vater.«
    »Das habe ich schon verstanden. Mir auch nicht. Aber wir haben die Herrscherin bei uns und…«
    »Und müssen sie beschützen, das weiß ich.«
    »Wir müssen möglichst viele Angreifer abschießen, ehe es zum Nahkampf kommt. Danach geht es einzig und allein um die Herrscherin.«
    Delia fragte sich, ob die beiden Djangs hinter ihr womöglich Wetten abschlossen, wie es ihr Mann und Seg Segutorio oft getan hatten. Nachdenklich zupfte sie an ihrem Bogen. Es handelte sich um einen lohischen Langbogen, gefertigt von Seg, der nach Ansicht seiner Freunde nicht nur in Loh, sondern auf ganz Kregen der beste Bogenschütze überhaupt war. Sie hatte sich eingebildet, von den Schwestern der Rose zu einer guten Bogenschützin ausgebildet worden zu sein - bis Seg ihr zusätzlichen Unterricht gab; seine Erfahrungen, sein Können hatten ihr die Augen erst richtig geöffnet. Seg hatte sie das Schießen gelehrt, wie er zuvor schon ihre Kinder unterrichtet hatte. So war Delia fest davon überzeugt, mindestens zwei Flutsmänner zu treffen, ehe sie landen konnten; die Angreifer würden das Feuer aber erwidern.
    Und zwar mit Armbrüsten.
    Delia drehte sich halb im Sattel um.
    »Armbrüste«, sagte sie, und wieder lag ein gereizter Ton in ihrer Stimme, der ihre Sorgen widerspiegelte; sie hoffte, daß die Djangs nicht annahmen, sie sei böse auf sie. In gleicher Situation hätte manche andere kregische Herrscherin für jedes kleine Mißgeschick ihr Gefolge verantwortlich gemacht.
    »Wir schießen sie ab, Majestrix, ehe sie landen.«
    »Ehe sie uns niederstrecken!«
    »Aye, Majestrix. Wie du sagst - ehe sie uns niederstrecken.«
    Der Gedanke an spitze Eisenbolzen, die sich in die Körper der Djangs bohrten, beunruhigte Delia. Es war schon schlimm, sich die Totrixes als Zielscheiben für normale Bögen vorzustellen. Angesichts der prächtigen Vielfalt des kregischen Lebens genoß Delia die Wärme und Vielfalt der Arten, von denen jede kostbar war. Ausgenommen allenfalls solche feindseligen Geschöpfe, die nichts anderes im Sinn hatten, als sie zu zerreißen und zu fressen. In einer solchen Lage mußte sie natürlich ihr Herz verhärten und den Angriff unbedingt verhindern.
    Schweren Herzens gab sie nun ihre Anordnungen.
    »Steigt ab. Die Totrixes sollen sich hinlegen. Mir gefällt das nicht, aber ich kenne solche Situationen.«
    Die Djangs kannten sich ebenfalls aus und wußten sofort, was sie plante.
    Trotzdem wurde es knapp.
    Die Flutsmänner fegten herbei. Die Flügel ihrer Fluttrells bewegten sich in einem pulsierenden Rhythmus, der die Geschöpfe durch die Luft zog und schließlich in steilem Flug auf die kleine Gruppe im Sand niederstießen ließ. Die Totrixes hatten nichts dagegen, sich niederlegen zu dürfen. Als sechsbeinige Satteltiere von schlichtem Wesen wollten sie sich allerdings ihre Ruhestätte selbst aussuchen und nicht an irgendeiner Stelle niedergezwungen werden.
    »Runter!« grollte Dalki und zerrte einen Totrix so herum, daß der Kopf über den Rumpf des nächsten Tiers ragte.
    »Hierbleiben!« brüllte Tandu, dessen Totrix aufstehen und sich eine andere Stelle suchen wollte, an der der Sand vermutlich weicher und angenehmer war.
    Delia lachte.
    »Wir bieten bestimmt ein lustiges Bild!«
    »Aye, Majestrix! Aber da kommen die Flutsmänner.«
    Drei Bögen wurden gezogen, drei

Weitere Kostenlose Bücher