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Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia

Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia

Titel: Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia Kostenlos Bücher Online Lesen
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mußten derzeit eigene Wege gehen, bis alle Gefahren ausgemerzt waren. Danach wollten sie das gemeinsame Leben fortsetzen und sich von keiner Macht der Welt wieder trennen lassen…
    Den ganzen Tag auf dem Rücken eines unruhigen Reittiers sitzen, Sand und Staub einatmen, gefährliche Flutsmänner abwehren, sich pflegen und Nahrung zubereiten - dies alles kostete Kraft, besonders eine Frau, und ließ eine matte Müdigkeit in Delias Knochen kriechen. Um so angenehmer war die Aussicht auf Bad und Bett. Sich einfach waschen zu können, ein üppiges Abendessen einzunehmen und sich dann gemütlich ausstrecken zu können…
    Herrlich!
    Natürlich würde ein wesentliches Element fehlen; aber schließlich war er so oft getrennt von ihr, daß sie sich ein eigenes Leben erschaffen hatte, auch wenn es nur ein halbes Leben sein mochte. Ihm war genauso zumute.
    Der kleine Trupp erreichte eine Allee, gesäumt von gepflegten Bäumen; ringsum erstreckten sich ordentlich bestellte Felder. Weiter vorn lag das Nordwesttor Mellinsmots. Die Torflügel waren halb geschlossen, und eine Handvoll Reisende huschte noch hindurch, vage erkennbare Gestalten, die in der zunehmenden Dunkelheit verschwanden. Die Leute verließen Mellinsmot und eilten über den festgetretenen Flußpfad.
    Tandu machte dazu keine Bemerkung.
    »Seltsam«, sagte Delia und drehte sich im Sattel um. »Normalerweise suchen die Leute bei Nacht den Schutz der Stadt und verlassen sie nicht.«
    »Sie kehren in die Siedlung zurück, meine Dame«, mutmaßte Dalki.
    »Wahrscheinlich hast du recht.«
    Unter dem gemauerten Torbogen hallte der Hufschlag der Totrixes wider, gleich würden Wächter vorspringen und nach dem Begehr der Reisenden fragen…
    Aber am Tor von Mellinsmot waren keine Wächter zu sehen.
    »Das wird ja immer seltsamer«, bemerkte Delia.
    Tandu lockerte eines seiner Schwerter in der Scheide und rückte den Bogen nach vorn, den er halb gespannt hielt, den Pfeil im geübten Griff des Bogenschützen auf die Sehne gelegt. Delia machte es ihm nach. Dalki, der die Nachhut bildete, folgte dem Beispiel der anderen.
    Echos hallten von den Häuserwänden wider. Die vermengte Sonnenstrahlung war beinahe ganz verschwunden. Pflaumenblaue Schatten, durchsetzt mit Schwärze, senkten sich herab.
    »Der Gefiederte Risslaca ist eine bequeme Schänke, meine Dame - das hat man mir versichert.« Tandu schaute beim Sprechen die Königin nicht an. Aus dem nächsten Schatten mochten Gefahren hervorspringen. Unablässig ließ er den Blick herumwandern, achtete auf alles, wartete auf die geringste verdächtige Bewegung. Alle drei ahnten, daß in Mellinsmot etwas nicht stimmte.
    »Vielleicht ritte meine Dame lieber gleich zu Strom Dogans Villa?« fuhr Tandu fort.
    Wenn der Strom, der diese Stadt und die Umgebung, sein Stromnat, als Lehen von Kov Vonamus von Vindelka erhalten hatte, davon erfuhr, daß er die Herrscherin beherbergen sollte, würde es den Gästen an nichts mangeln. Delia sah sich in den verlassenen Straßen um und betrachtete zweifelnd die vernagelten Fenster. Sie war sich dieser Sache nicht so sicher.
    Ein Hund schlich mit eingekniffenem Schwanz durch die allgegenwärtigen Schatten. Dalki schaute unablässig nach hinten und suchte jedes Fenster, jeden dunklen Hauseingang ab.
    »Riecht ihr es?« fragte Delia.
    »Aye, meine Dame!« Tandu hob das breite Gesicht. »Bei Djan! Als hätte man Eingeweide in der Sonne zum Trocknen aufgehängt!«
    Delia verzog das Gesicht.
    »Kein sehr schönes Bild, aber zutreffend, Tandu!«
    Weiter vorn wichen die Häuser zurück und machten einer Straßenkreuzung Platz. Eine Seite war in Dunkelheit getaucht, über der anderen lag wie ein gespenstischer Schimmelhauch eine verblassende rotgrüne Strahlung. Eine Tür wurde geöffnet und warf ein schräges Lichtfeld auf den Weg. Eine Stimme kreischte.
    Eine Gestalt stürzte aus der Tür, wurde ins Freie geschleudert, prallte so heftig auf, daß im Zwielicht eine Staubwolke sichtbar wurde. Die Gestalt torkelte vorwärts, drehte sich armschwenkend im Kreis und stürzte in den Schmutz, während die Tür zugeknallt wurde.
    Behutsam ritt Delia vorwärts.
    »Vorsicht, meine Dame!«
    Schon hatte sich Tandu vor sie gedrängt und stieg ab, um sich über den Liegenden zu beugen. Er schob eine Ecke der zerschlissenen Kapuze zurück, hinter der das Gesicht verborgen war.
    Dann prallte er zurück. Er sprang förmlich rückwärts, drei Fuß weit, und blieb wie erstarrt stehen.
    Delia schaute hinab.
    Das Gesicht

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