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Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia

Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia

Titel: Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia Kostenlos Bücher Online Lesen
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Pfeilspitzen suchten ihr Ziel.
    Die Djangs besaßen keine lohische Langbögen, doch waren ihre Waffen für sich gesehen hervorragend. Sie schickten ihre Pfeile in flacherer Bahn los und beinahe so weit wie ein Langbogen - auf kürzere Distanz waren sie tödlich.
    Delia gab den ersten Schuß ab.
    Der führende Flutsmann, dessen federgeschmücktes Haar im Flugwind flatterte, dessen Rüstung angeberisch funkelte, dessen langer Luftspeer schräg nach hinten geneigt war - dieser Anführer konnte nur noch erstickt aufschreien. Der rosagefiederte Pfeilschaft ragte ihm aus dem Gesicht. Delia hatte keine Zeit, sich über diesen Glücksschuß zu freuen, der eigentlich auf den Körper gezielt war; hastig zog sie den zweiten Pfeil.
    Tandu und Dalki schossen ebenfalls.
    Und verfehlten ihre Ziele nicht.
    Dennoch kam die Armbrustsalve der Angreifer durch - zwei Bolzen bohrten sich in den Sand, zwei in Totrixes. Ein Tier wurde sofort getötet, das andere bäumte sich schreiend auf, versuchte durchzugehen und verwickelte sich mit den Füßen in seinem Zaumzeug. Delia verschloß die Ohren vor dem schlimmen Lärmen.
    Wenn die Himmelsräuber dieselben waren, die Pansi und den Lustigen Nath auf dem Gewissen hatten, fiel es ihr nicht schwer, ihr Herz noch mehr zu verhärten. Auf jeden Fall stand sie in den Grundzügen zu der Philosophie, wonach andere daran gehindert werden mußten, sie umzubringen.
    Ihr zweiter Schuß wurde unglücklich durch einen Flügelschlag abgelenkt. Tandu erging es nicht besser, während Dalkis Pfeil sich in den gefiederten Bauch eines Flutrells bohrte. Der Vogel kippte nach vorn. Der Reiter wirbelte mit dem Kopf voran über die unförmige Halsflosse des Tiers, stürzte in den Sand und sprang tobend auf.
    Er war als erster am Boden, zerrte sein Schwert heraus, warf die Armbrust fort und eilte auf dem Sand auf die drei zu, die hinter den beiden verbleibenden Totrixes Deckung zu finden versuchten.
    Delia spießte ihn mit einem Pfeil mitten in die Brust auf. Er stürmte nicht weiter heran, brüllte nicht mehr dämonisch und schwenkte auch sein Schwert nicht mehr. Dafür erstarrte er, richtete sich auf, starrte auf den Pfeil, der ihn durchbohrte. Dann stürzte er.
    Die beiden restlichen Flutsmänner sprangen von ihren Vögeln und wirbelten mit den Stiefeln ockerbraunen Sand auf. Die harten verschmutzten Gesichter waren vor Zorn verzerrt und hatten nur noch wenig Menschliches. Angesichts dieser Gesichter wurde Delia klar, warum die beiden nicht weitergeflogen waren, als ihre Kameraden sterben mußten. Diese Flutsmänner befanden sich in einem Todesrausch; sie hatten Kaff genommen und waren ihrer Sinne nicht mehr mächtig. Sie geiferten und kreischten und griffen an.
    Delias Hand zuckte zur rechten Schulter hinauf. Von keinem Ring gestört, griffen die Finger zu.
    Der Terchik legte die Strecke zum ersten Angreifer blitzschnell zurück - ein verschwommener Streifen tödlichen Stahls. Das winzige, spitze, geschickt ausbalancierte Wurfmesser verließ Delias Hand, raste durch die Luft und bohrte sich dem Flutsmann ins rechte Auge. Der Stahl setzte seinem Leben ein sofortiges Ende. Der Mann bewegte sich noch kurz im Kreis und brach dann in die Knie.
    Der letzte zögerte, wenn überhaupt, nur ganz kurz, war aber eine leichte Beute für Tandu und seine Schwerter.
    »Da hattest du es eben ein bißchen eilig, Vater«, sagte Dalki. »Ich wollte schon schießen - beinahe hätte ich dich getroffen.«
    Tandu lachte brüllend und wischte sein Schwert im Sand sauber. »An meiner harten Schwarte wäre die Spitze abgeglitten, Dalki!«
    »Nun ja, Vater, das mag sein. Aber gib mir das nächste Mal Gelegenheit, mich zu beteiligen.«
    Delia widerstand einem Gefühl der Schwäche, das sie zu überwältigen drohte. Was bedeuteten sechs Tote in dieser Welt, die voll des Leidens war? Ihr war bewußt, daß die Flutsmänner sich von ihren Familien gelöst hatten, ehe sie ihr räuberisches Handwerk begannen; betrauert wurden sie vermutlich nur von den Angehörigen ihres Räuberstamms.
    Trotzdem hatte jeder von ihnen unter einem bestimmten Mond eine Mutter gehabt…
    Im Interesse Pansis und des Lustigen Naths wäre es Delia in diesem Augenblick wirklich am liebsten gewesen, wenn diese Mütter niemals empfangen oder eine Fehlgeburt gehabt oder ihre Kinder als Kleinkinder ersäuft hätten…
    Aber das waren sinnlose Überlegungen. Hätten nicht diese Flutsmänner angegriffen, wären andere gekommen… Nicht alle Probleme waren durch das Töten zu

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