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Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia

Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia

Titel: Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia Kostenlos Bücher Online Lesen
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Dann bist du wahrlich verloren.«
    »Kämpf, du Scheusal, damit wir fertig werden!«
    In dem Augenblick, ehe die Peitschen sich hoben und ihr Ziel zu finden versuchten, sagte Delia: »Mädchen, ich glaube, du bist hier diejenige, die gleich fertig ist.«
    »Bratch!« Nyleens schriller Schrei ließ ihr Gefolge zusammenfahren.
    Nun zeigte Chica die Reißzähne, was sie konnte. Ehe sie sich den Anforderungen der Peitsche und der Klaue hingab, hatte Delia Zeit zu überlegen, ob Chica vielleicht weich geworden war, indem sie immer wieder nur arme wehrlose Sklaven auspeitschte, anstatt sich ernsthaften Gegnern zu stellen. Huschende, züngelnde schwarze Peitschenriemen, das Knallen raffiniert angesetzter Hiebe, heftiges Ein- und Ausatmen, das Rutschen und Scharren von Füßen auf dem Boden… die Klauen blitzten grell auf, die Peitschen ringelten sich und hieben zu, wurden zurückgenommen, schlängelten sich in der Luft, schnellten wieder vor…
    Chico setzte die Spitze Delia auf die Rippen und erzeugte damit einen atemberaubenden Schmerz. Beim nächsten Wechsel vermochte Delia der anderen die lederne Weste vom Leib zu schlagen; in zwei saubere Hälften geschnitten, sank das Stück auseinander. Ohne Vorwarnung griff sie mit beißender Peitsche und herabzuckender Klaue an. Chica rettete sich in höchster Not. Während sie noch zurücktaumelte und dem heftigen Angriff auszuweichen versuchte, verwickelten sich ihre und Delias Peitsche.
    Beide Frauen reagierten instinktiv. Beide zerrten mit voller Kraft. Chica wurde keuchend nach vorn aus dem Gleichgewicht gerissen, und Delia zog unbarmherzig weiter. Im letzten Augenblick ließ Reißzähne ihre Peitsche los und sprang zurück.
    Delia warf das Knäuel der beiden Peitschen zu Boden.
    Sie starrte Nyleen an.
    »Also, Nyleen?«
    Nyleen biß sich auf die Unterlippe.
    Eigentlich mußten nun die Rapiere in den Kampf kommen…
    »Kovneva!« kreischte Chica. »Meine Dame! Dolche!«
    Nyleen nickte. Sie fühlte sich entspannt und zufrieden und hätte sich nun am liebsten von Sissy versorgen lassen. Aber das dumme Mädchen war irgendwohin verschwunden… Natürlich würde sie tüchtig durchgepeitscht werden müssen, wenn sie wieder auftauchte. Zunächst aber starrte Nyleen aufgeregt in die Runde und wollte sich keinen Augenblick dieses faszinierenden Waffenganges entgehen lassen.
    Zwei Jikai-Vuvushis warfen Dolche in die Arena.
    Chica sprang zu, zog den erstbesten Dolch heraus und schwenkte ihn. »Nun begreifst du, was los ist, Schwester!«
    Delia brachte den zweiten Dolch an sich. Es handelte sich um eine vallianische Waffe, lang und schmal und scharf. Der Handschutz war prächtig und exotisch verziert. Auf keinen Fall handelte es sich um einen linkshändigen Dolch. Bei vallianischen Dolchen lag das Hauptproblem im Stahl - sie waren so lang und schmal, daß schlechtes Metall schnell brach. Diese beiden Waffen schienen von guter Qualität zu sein. Delia wog den Griff in der Hand und hielt den Dolch, wie sie es gewohnt war.
    Delia, von Seg Segutorio ausgebildet, war als hervorragende Bogenschützin bekannt. Außerdem verstand sie sich, trainiert von ihrem Mann, meisterlich auf das Rapier. Ähnlich gut behauptete sie sich in der Kunst des Churgurs, im Einsatz von Kampfschwert und Schild; hier war sie von Balass dem Falken beraten worden. Sie war eine Meisterin der Peitsche und Klaue, Fähigkeiten, die sie in Lancival erworben hatte. Aber mit dem vallianischen Dolch zu kämpfen - ah! Auf ganz Kregen, so wurde behauptet, gab es niemanden, der Delia im Umgang mit diesem feinen, raffinierten Instrument des Todes übertraf.
    Reißzähne benutzte die Klaue zunächst dazu, die Reste der Lederweste fortzureißen. Sie schleuderte die Stücke zu Boden. Dann stellte sie sich Delia.
    Wie eine Katze duckte sie sich halb vor und begann im Kreis zu gehen. Delia folgte ihrer Bewegung. So umkreisten sich die beiden Frauen wie zwei urzeitliche Katzenwesen, die aus dem Dunst der Zeit aufgestiegen waren. Sie suchten nach einer Angriffsmöglichkeit. Dabei atmeten sie flach, die langen geschmeidigen Beine trugen die Körper mit großer Anmut.
    Nun würde es zum Nahkampf kommen, die Auseinandersetzung würde Körper an Körper ausgetragen, Arme und Beine würden vorstoßen, würden reißen und zukrallen wollen. Die Haut der beiden schimmerte im Fackelschein, schlank und wohlgerundet, die Schatten in den Hohlräumen violett und karmesinrot verfärbt. Chica warf den Kopf in den Nacken, huschte nach links und

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