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Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio

Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
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Zustimmung anlockte. »Und was ist mit den Schätzen drüben an Bord?«
    Ich wurde niedergebrüllt. Man schien der Ansicht zu sein, daß der vermutete Schatz höchstens aus stinkendem Fisch bestehen könne.
    Dagegen war nicht mehr anzudiskutieren, und da Pompino dem Plan zustimmte, wurde die Angelegenheit besprochen.
    Die Ruderer, die bis vor kurzem noch Sklaven gewesen waren, erklärten sich in dieser Situation einverstanden, wieder ihr Bestes zu geben. Sie würden das Schiff in Gang bringen! Sie würden zeigen, wozu sie als freie Männer in der Lage waren...!
    In diesen Worten wurde ein großer Zorn auf die früheren Unterdrücker deutlich, als begrüßten die Ex-Sklaven die Gelegenheit, gegen diesen neuen Gegner loszuschlagen als Ersatz für den alten. Sie waren fest davon überzeugt, für ihren Teil des Plans einstehen zu können. Beim Rammaufprall würden sie bereit sein. Wer gepullt hatte, würde nun drücken, wer geschoben hatte, würde pullen. Sie wollten dermaßen geschickt und präzise zurückweichen, daß wir, vom Rückprall unterstützt, das Loch freigegeben und uns lachend entfernt hatten, ehe der erste Shank sich von seinem Schreck erholen konnte! Die Götter und Göttinnen des Meeres mochten ihnen beistehen!
    Nachdem unser Antrieb nun gesichert war, bereiteten wir uns selbst auf die kommende Mühe vor. Ja, eine Mühe würde es werden! Männer und Frauen nahmen ihre Posten ein. Die Varters waren bereit. Die Prijiker lauerten nervös, bereit, jeden Enterversuch abzuwehren, zu dem es trotz unseres Planes kommen mochte. Der Trommler legte einen ersten Rhythmus vor.
    »Rotzähne!« rief Pompino. »Sind wir bereit?«
    »Aye! Bereit!«
    »Dann - Hai, Jikai!«
    Die Pauke dröhnte lauter, die Ruder hoben sich in vielgeübter Einheit, bohrten sich in fauchender Gischt durch das Wasser.
    Wie von einem Katapult abgeschossen, schoß die Rotzahn durch die Wellen, auf den unheildrohenden Gegner zu.

14
     
     
    In viele Millionen winzige Lichtpunkte zerschmettert, spritzte das Meer von der vorzuckenden Ramme des Schwertschiffes. Mit jedem drängenden Zug seiner Ruder schob sich das Schiff energisch durch das Meer. Pfeilgerade raste es auf die Schiffsflanke der Leem-Freunde zu.
    Auf dem Bugkastell stimmte jemand einige weniger stubenreine Verse des Liedes Das Wurmzerfressene Schwertschiff Gullimo an.
    Andere fielen in den Refrain ein, zuerst leise, dann immer lauter und dann im brausenden Chor, während die Rotzahn attackierte, ein trutziges Lied, das wir den Shanks entgegenschleuderten.
    Kein Lüftchen rührte sich. Die langen Ruder des Shanks verrieten ihr verzweifeltes Bemühen, sich aus dem tödlichen Bereich unserer Ramme zu lösen. Gischt flog rückwärts wie sagenhafte Diamanten auf schwarzem Samt. Wir stemmten uns in die Geschwindigkeit und brüllten herausfordernd unser Wirtshauslied, in dem die Mängel und Pechsträhnen des häßlichen Schwertschiffs Gullimo beschrieben wurden.
    Flaggen wehten. Willkürlich aus buntem Stoff zurechtgeschnitten, den wir an Bord gefunden hatten, zeigten sie Pompinos blaugelbe Hausfarben. Die Luft schmeckte wie Wein. Die ganze Welt wirkte scharf und brüchig. In allem schien eine besondere Bedeutung zu stecken. Unser Angriff lief.
    Der Shank wendete.
    Murkizon brüllte seinem Rudergänger Befehle zu. Die Männer am Lenkruder stemmten sich gegen das Holz, und der Bug der Rotzahn schwenkte kaum merklich wieder auf die Ideallinie zum Gegner ein. Nun sahen wir Köpfe von Männern über der Reling des Gegners. Die Sonne funkelte auf Schuppen. Es konnte nicht mehr lange dauern, dann würden die Pfeile lossirren, die Varters ihre Geschosse verschleudern.
    Wilma der Schuß und Alwim das Auge beugten sich über ihre Waffen, visierten ihre Ziele gelassen an. Im genau richtigen Augenblick - und keine Sekunde vorher - würden sie schießen. Larghos der Flatch hob seinen noch nicht völlig gespannten Bogen und wartete seine Zeit ab. Ich folgte seinem Beispiel und suchte mir als Ziel den Kopf eines Mannes auf dem Achterdeck, der mir der Rudergänger zu sein schien.
    Zahlreiche Gestalten bewegten sich drüben hinter der Reling. Nur wenige Speere waren zu sehen. Die Shanks benutzten vorwiegend lange schmale Dreizacke. Ich kannte mich mit diesen Waffen aus.
    Pompino eilte zu uns auf das Vorderkastell. Er wirkte aufgeplustert, erregt, siegesgewiß.
    »Bei Horato dem Mächtigen! Wir erwischen sie genau in der Mitte!«
    »Mittschiffs«, sagte Asnar der Grölt und wog seinen Enterhaken in der Hand.

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