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Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio

Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
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sich Haken festgebissen hatten, die von den Seilen unter Spannung gehalten wurden. Die Shanks waren umsichtige Seeleute und hatten die Haken zunächst an Ketten festgemacht, die erst ein Stück weiter in Seile übergingen. So würde ich ein gutes Stück hinauskriechen müssen, wenn ich die Seile kappen wollte. Angesichts der Spannung, unter der die Haken standen, bestand auch keine Möglichkeit, sie aus dem Holz zu hebeln, und gegen die Kettenglieder hatte meine Axt keine Chance. Dicht neben meinem Kopf bohrte sich mit dumpfen Laut ein Pfeil ins Holz. Diese verdammten Pfeile! Ich mußte sie ignorieren. Langsam kroch ich vorwärts.
    »Gebt ihm Deckung!« Pompino mußte das gebrüllt haben, ehe er mir nachsprang. Es konnte kein anderer sein.
    Das erste Halteseil zersprang unter meiner Klinge, die ich eine Handbreit vom ersten Kettenglied ansetzte - das können Sie mir glauben!
    Dann löste sich das zweite Seil, und ein Pfeil prallte gegen meine Axtschneide. Der Schaft vibrierte wie eine Harfensaite. Ich hielt die Waffe mit festem Griff und hieb auf die nächste Leine ein. Mir wurde allmählich ein wenig warm.
    Die Rotzahn hatte eine um etliches höhere Bordwand, so daß die Shanks von unten nach oben schießen mußten. Von den häßlichen eckigen Kastellen schössen die Bogenschützen auf mich herab. Meine Lage war wirklich nicht sonderlich angenehm. Ich hieb nach der nächsten Leine, die sofort ins Wasser fiel, und nun war die Lage am Bug wieder klar. An anderen Stellen kümmerte sich Rotzahns Besatzung ebenfalls eifrig um Haken und Leinen.
    Als ich mich eben selbst beglückwünschen wollte, weil ich die selbstgestellte Aufgabe so gut erledigt hatte und wir den Shanks die Gelegenheit genommen hatten, uns so einfach zu entern, schaute ich in das feindliche Schiff hinab.
    Und noch während mein Blick auf dieser gedrängt stehenden Masse aus geschuppten Helmen und geschuppten Gestalten ruhte, wirbelte ein Felsbrocken in die Gruppe. Fünf wurden niedergerissen. Eines unserer Mädchen war noch auf dem Posten, ebenso unsere Bogenschützen. Dort unten auf dem feindlichen Deck kreischten die Shanks ihre Gesänge, schwenkten die Dreizacke und gaben sich größte Mühe, unser Zurückweichen zu verhindern.
    »Ishtish! Ishtish!« fauchten die unangenehm zischelnden Stimmen.
    Noch immer schaute ich fasziniert auf das schuppige Gewimmel, als plötzlich ein Fischkopf einen Salto machte - fort von einer Tür, die offenbar einen Niedergang verdeckte. Von hinten angestoßen, sackte er auf das Deck. In der Türöffnung stand ein Mann - ein Apim. Nackt, behaart, starrte er mit flackerndem Blick auf die Szene und schaute dann nach oben. Er starrte mich direkt an.
    »Hilfe!« schrie er mit lauter dröhnender Stimme durch den Lärm. »Hilfe!«
    Die Fischköpfe hörten den Laut. Dreizacke bedrohten ihn und andere Apims und Diffs, die von unten nachrückten - vertraute Rassen, wie es sie in Paz gab. Der Schluß lag nahe, daß es sich um Sklaven handelte, die an Bord gehalten wurden, um bei den unsicheren Winden nahe der Küsten die Ruder zu bedienen. Wenn die Shanks hier fertig waren, würden sie die Apims und Diffs rücksichtslos über Bord werfen, daran zweifelte ich nicht.
    Chandarlie der Bauch erhob die Stimme hinter mir.
    »Das ist Quendur der Reißer. Die anderen sind bestimmt seine üble Räuberbesatzung!«
    »Laßt sie verrotten!« rief eine schrille Stimme. »Zurücksetzen!«
    »Im Namen Opaz'!« brüllte Quendur der Reißer.
    »Sollen die Piraten doch hängen!«
    Heiß fuhr mir ein Pfeil am Ohr vorbei.
    »Was jetzt, Jak?« fragte Pompino in dem Durcheinander.
    »Also, Pompino, wir können doch einen Mitmenschen nicht diesen fischigen Scheusalen überlassen, oder?«
    »Zurück!« brüllte Chandarlie, und ich konnte mir vorstellen, wie er die Arme schwenkte und seinen Bauch damit in heftige Bewegungen versetzte.
    »Die Männer sind Piraten und hätten uns übel mitgespielt, wenn wir ihnen in die Fänge geraten wären.«
    »Da hast du recht. Aber, beim Schwarzen Chunkrah! - meinem schlimmsten Feind wünsche ich keine Gefangenschaft bei den Shanks!«
    Mit diesen Worten schleuderte ich meine Axt auf einen großgewachsenen Fischkopf, der irgendwie wichtig aussah, dann ergriff ich meinen Thraxter und sprang auf das Deck hinüber.
    Pompinos verzweifelter Schrei folgte mir: »Jak - du Onker!«
    Aber schon war er ebenfalls gesprungen und stand mit mir wie schon oft zuvor Schulter an Schulter im Kampf.
    Ein hektisches Durcheinander, ein Chaos,

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