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Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio

Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
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Taten, Gedanken und Gefühle auf die meinen einwirkten; kurz darauf waren sie wieder verschwunden. Diese Tatsache des Lebens spielt bei Kindern eine gewisse Rolle, wenn sie einen engen Freund verlieren, den sie erst gestern oder vorgestern kennengelernt hatten. In den Kindergärten und ersten Klassen der Grundschulen spielen sich solche Tragödien häufiger ab. Aber auch bei den Erwachsenen kommt es zu kurzen, zufälligen Begegnungen wie Voller, die in einer Nacht des Notor Zan aneinander vorbeigleiten.
    Asnar der Grölt riß mich aus meinen Träumereien: »Der Wind wird schwächer.«
    »Aye. Es dürfte eine Flaute geben...«
    »Ganz meine Meinung. Zumindest haben wir Ruder.«
    »Und das ist interessant, wenn man deine Bemerkungen über Piraten bedenkt...«
    Er lachte und machte sich damit ebensosehr über sich selbst als über die Idee eines Gemeinschaftsgefühls unter Piraten lustig. »Du meinst, wir wechseln uns alle an den Ruderbänken ab?«
    »Genau.«
    Er hob das Teleskop und richtete es voraus.
    »Was hältst du davon?«
    Ich schaute hindurch. Über dem Horizont erschien ein dunkler Rauchkeil.
    »Dort brennt ein Schiff.«
    Ich suchte den Horizont ab. Aber außer dem häßlichen schwarzen Fleck zeigte sich nichts.
    Irgend etwas war im Gange, und wir sahen nichts und hatten keine Ahnung, was sich dahinter verbarg. Wir waren auf Vermutungen angewiesen. Eine typische Situation für einen alten Fahrensmann, der sich in taktischen und strategischen Dingen auskannte - ein kleiner Hinweis hier, ein Hauch von Wirklichkeit dort mußten ihm für seine Entscheidungen genügen. Piraten? Oder etwas Schlimmeres? Noch während mir diese Fragen durch den Kopf gingen, hörte ich das heisere Krächzen über mir.
    Abrupt überkam mich das altbekannte Gefühl der Ablehnung, das ich diesmal aber sofort unterdrückte. Asnar der Grölt konnte das spöttische Krächzen nicht hören. Ebensowenig sah er den prächtigen rotgoldenen Vogel, der mit steif ausgestreckten Flügeln aus dem grellen Sonnenschein herunterschwebte und mich umkreiste. Ich hob den Kopf und schüttelte die Faust. Asnar saß starr da, wie aus Stein gemeißelt.
    Der riesige Raubvogel der Herren der Sterne musterte mich im Fluge mit funkelnden schwarzen Augen. Vor mir sah ich den Gdoinye, den Boten und Spion der Everoinye.
    »Also, du Überbringer böser Nachrichten!« brüllte ich. »Was willst du nun?«
    »Du handelst, als hättest du die Zustimmung der Herren der Sterne. Das gleiche gilt für den Kregoinye Pompino.«
    »Wir handeln, weil wir handeln wollen, Vogel!«
    Wieder der spöttische Laut. »Onker! Es gibt mehr als eine Sorte Leem-Freunde, wie du weißt...«
    »Ich weiß!«
    »Die Everoinye wollen nicht, daß du in dieser Sache versagst.«
    Ich starrte zu dem herrlich funkelnden Vogel empor, einer golden und rot schimmernden Erscheinung. Unwillkürlich fragte ich mich, wer in dieser Situation der Onker war. Von der weißen Taube der Savanti, die mich zuweilen im Auge behielt, war heute nichts zu sehen.
    »Bei Makki Grodnos widerlichen verfaulten Eingeweiden! Denkt ihr etwa, Pompino oder ich legten es auf eine Niederlage an - Onker!?«
    »Sorgt dafür, daß es keine wird!«
    Mit einem letzten kränkenden Krächzen erhob sich der Vogel, machte kehrt, schimmerte kurz im Licht und verschwand.
    »Dort, ein Segel!« sagte Asnar und brüllte zum Deck hinunter: »Deck, Achtung! Schiff ahoi!«
    In der realen Welt war keine Zeit verstrichen, während der Vogel mit mir gesprochen hatte; nun setzte sich das Leben ruckhaft wieder in Bewegung. Am Streifen des Horizonts zeigte sich ein winziges Segel und schimmerte im Licht der Sonnen. Ich richtete das Teleskop darauf und schaute hindurch. Ah...
    Nun verstand ich, was der Gdoinye mir hatte sagen wollen und warum er mich gerade jetzt aufgesucht hatte. Er hatte von Leem-Freunden gesprochen und daß es davon mehr als eine Sorte gebe... O ja.
    Die Form des Segels, das sich uns näherte, erkannte ich.
    Schmal, hoch, eher im Wind gleitend als ihn aufhaltend, zeigte mir das Segel an einem einsamen Mast auf eindeutige und schreckliche Weise, wer da kam.
    »Noch nicht zu erkennen!« brüllte Asnar der Grölt in die Tiefe.
    Ohne weitere Worte zu verschwenden, rutschte ich das Spannseil hinab, sprang an Deck und begab mich sofort zu Pompino und Murkizon. Die beiden schauten mir ins Gesicht, und neben Pompinos Auge zuckte ein Muskel. Murkizon mußte sich zurückhalten, um nicht einen Schritt zurück zu machen.
    »Was ist Jak?«
    Ich

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