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Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio

Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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anderen zu retten; seither waren die beiden sehr befreundet. Larghos ließ seinen Bogenschützenblick kreisen.
    »Nein, nein, Horters!« flehte Renko der Iarvin. »Das könnt ihr doch nicht tun!«
    Wie weit Pompino den Scherz treiben würde, konnte ich nur ahnen. Mir selbst gefiel das Spielchen längst nicht mehr. Der arme Renko schaute in die finsteren Seemannsgesichter, die ihn umgaben, und glaubte wirklich, man würde ihn am erstbesten Ast aufhängen. Ich trat vor.
    Wie die anderen trug ich einfache Seemannskleidung – blaue, knielange Hosen, dazu ein blaues Hemd und ein rotes Tuch um den Kopf. Rapier und Main-Gauche schwangen an einem breiten Lestenleder-Gürtel. Nur Pompino hatte sich wieder prächtig herausstaffiert, wie es dem Eigner zustand, während Kapitän Murkizon einen schimmernden schwarzen Mantel umgeworfen hatte, der allerlei Goldschmuck aufwies; an einer Gürtelschnur baumelte seine Axt.
    »Renko«, schaltete ich mich ein, »stimmt es wirklich, daß du drei Frauen und zehn Kinder hast?«
    Er begann zu stottern. Speichel lief ihm über das Kinn. Pompino lockerte den Griff am Ohr ein wenig.
    »Ich habe gelogen, Horter, ich gebe es zu, ich habe gelogen! Ich habe nur zwei Frauen und sieben Kinder, Pandrite möge über mir lächeln!«
    »Er wird dich eher auslachen, du alter Dummkopf!«
    Einer aus der Besatzung brachte ein Stück Seil, doch hatte Pompino von der Farce genug und ließ Renko los. Doch vorher brachte er sein zorniges Khibilgesicht dicht an das von Renko heran.
    »Nun hör mal gut zu, du unnützer Schlucker! Du hast dir bei uns die falschen Opfer für deine Diebereien ausgesucht! Beim Mächtigen Horato, was bist du doch für ein Dummkopf! Es hätte dich die Hand kosten können!«
    »Nein, nein, Horter! Hätte ich Bescheid gewußt, wäre ich nie ...«
    »Das sagte auch Pantri die Squish, als der Nadelstecher ihr die Augen öffnete«, sagte Murkizon sehr direkt.
    Die anderen begannen lauthals zu lachen; zu gut kannten sie diese alte Geschichte von den unerwarteten Folgen. Renko der Iarvin blinzelte zu den Männern empor, die wahrlich selbst wie furchterregende Räuber aussahen. Sie hatten sich dafür entschieden, dem Eigner zu folgen, sie und die anderen Besatzungsmitglieder der Jungfrau von Tuscurs. Pompino hatte ihnen ausreichende Gründe genannt, warum er sich verpflichtet fühlte, die Tempel Lems des Silber-Leem niederzubrennen – allerdings hatte er aus verschiedenen Gründen nicht alle Informationen auf den Tisch legen können.
    Pompino schob Renko ein Stück von sich und funkelte ihn zornig an. Sein Opfer bestand fast nur aus Haut und Knochen; er hatte strähniges Haar und ein vor Angst verzerrtes Gesicht. Seine Kleidung war zerrissen und zerlumpt.
    »Verehrst du hier einen ganz bestimmten Gott, Renko?« fragte ich.
    Sofort war er in der Defensive – wie es vernünftigen Menschen immer passiert, wenn sie von Fremden zu eingehend nach ihrem Glauben befragt werden.
    »Ich schwöre bei der Mächtigen Majestät Havils des Grünen!« sagte er mit mürrisch klingender Stimme, doch konnte ihm die Antwort keine Probleme machen. Havil der Grüne, ein großer Allzweckgott, wird auf dem ganzen Kontinent Havilfar und der Insel Pandahem angebetet. Daß sich die Menschen nach der persönlicheren Zuwendung eines ihnen näherstehenden Gottes sehnen, ist der Grund für das Aufkommen der zahlreichen kleineren Religionen und Kulte auf Kregen. So reagiert der Mensch nun mal, wenn der große Gott das seelische Verlangen seiner Gläubigen nicht ganz zu erfüllen vermag.
    Pompino warf mir einen vielsagenden Blick zu. In der Partnerschaft, die sich im Verlaufe einiger interessanter Abenteuer zwischen uns gebildet hatte, durfte er aus meiner Sicht gern die Führungsrolle spielen. Er schien einen Entschluß gefaßt zu haben und nickte. Dann näherte er sich Renko, der im ersten Augenblick befürchtete, die Feindseligkeiten würden fortgesetzt.
    »Renko, du Floh im Ponshovlies! Was weißt du von den Braunen und den Silbernen?«
    Renko zuckte zusammen, als habe ein glühendes Brandeisen ihn berührt. »Nichts, Horter! Nichts ...«
    »Sprich, du Unhold, sonst ...«
    »Sie haben mir Tiffti weggenommen, mein kleines Mädchen! Sie hat sich mit Süßigkeiten anlocken lassen und ist nicht wieder zurückgekehrt. Und ich wurde verprügelt, spätnachts, von Männern ...«
    »Schon gut, Renko«, sagte ich. »Du brauchst nicht weiterzusprechen.«
    Ja, so liefen diese Dinge ab. Die unseligen Anhänger des Silbernen Wunders

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