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Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio

Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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spiegelte sich matt das Lampenlicht.
    »Du willst mich töten?«
    »Nur wenn du es verdienst.«
    Mit einem Seitwärtshieb vertrieb ich einen Burschen, der mir sein Kurzschwert in die Flanke bohren wollte. Er schrie auf und sank mit blutigem Schwertarm zur Seite.
    »Du bist Nadelstecherin?«
    »Deshalb sitze ich hier und greife nicht zur Waffe, um euch Ungläubige niederzustrecken.«
    Inmitten des Tumults, inmitten des blutigen Kampfes musterte ich sie.
    Der Kampf war so gut wie vorbei. Auf keinen Fall hätte ich meine Kameraden mitten im Einsatz im Stich lassen können, wenn sie nicht so überaus erfolgreich gewesen wären. Allein die völlige Überraschung garantierte uns den Sieg von dem Augenblick an, da wir die Schwerter gezogen und angegriffen hatten.
    Pompino führte Dame Dafni an den Tisch zurück.
    Die silberne Maske hing ihr an den Schnüren um den Hals. Ihr Gesicht wirkte bestürzt. Sie schluchzte krampfhaft und drehte und wand sich, doch Pompino behandelte sie sanft und führte sie zu einem Sitz.
    »Bringt Wein für die Dame Dafni!«
    Sie wurde versorgt.
    »Hai! Was ist mit Murgon, diesem Rast?«
    »Er ist der typische Felshöhlenbewohner – konnte durch irgendeine Geheimtür in der Mauer verschwinden.«
    »Das Ding fiel zu und entriß mir das Schwert!« brüllte Mantig die Schraube und begann eifrig eine neue Waffe zu suchen.
    »Schau her, euer großer Anführer hat euch im Stich gelassen!« sagte ich zu der Nadelstecherin. »So sieht seine Ehre also aus.«
    »Wenn ich ein Sprichwort wiederholte, wirst du das verstehen!«
    Sie hatte Feuer, diese Ärztin.
    »Oh, aye. Es wird für ihn einen anderen Tag zum Kämpfen geben. Und wenn er dann auftritt, kommt er ums Leben oder flieht erneut. Du aber bist jetzt hier und ...«
    »Und in deiner Macht?«
    Ich senkte den Blick. Sie sah zwar meine goldene Zhantilmaske, nicht aber meinen Gesichtsausdruck, als ich nun antwortete: »Ja.«
    Ihr Kopf ruckte hoch.
    »Was willst du von mir?«
    »Wir haben einen Schwerverwundeten. Ich brauche deine Geschicklichkeit, deine Kunst.«
    Die Leem-Maske drehte sich zur Seite. Sie schaute sich in dem luxuriösen Bankettsaal um, in dem es nach Blut stank. Zahlreiche Tote lagen in grotesken Stellungen am Boden.
    »Viele bedürfen meiner Fürsorge.«
    »Mag sein. Um diesen Mann aber wirst du dich als ersten kümmern.«
    Ich streckte die Hand aus, um ihr beim Aufstehen zu helfen, sie aber lehnte die braune Kralle ab und erhob sich allein. Energisch rückte sie die braune Robe zurecht.
    Ich deutete auf ihren silbergefaßten Balasskasten.
    »Den trage ich für dich, Sana.«
    Sie lachte.
    Das verblüffte mich.
    Sie lachte, weil ich sie Sana genannt hatte und ihr damit die Ehre einer Anrede erwies, wie sie einer weisen Frau zustand, einer hohen Herrin in der Kunst des Heilens.
    Gleichwohl griff ich nach dem Kasten, in dem sich ihre Salben und Akupunkturnadeln und Arzneien befinden mußten, auf die sie sich verstand. Vorsichtig führte ich sie an mehreren Toten vorbei und um die blutigen Stellen herum und schließlich in die Küche, wo Rondas der Kühne lag.
    »Dein Name, Sana?«
    »Man nennt mich Shula der Balsam.«
    »Also, Frau Shula, hier ist dein Patient.« Langsam wurde ich ungeduldig.
    »Das ist ja ein Rapa!«
    Ich neigte den Kopf und schaute sie finster an, und meine Zhantilmaske funkelte.
    »Er ist ein Rapa. Ich schlage vor, du nimmst deine unsägliche Leem-Maske ab, ehe du ihn behandelst. Wenn er diese Obszönität über sich erblickt, wäre er fähig, dir einen Dolch in den Leib zu stoßen.«
    Ihre Hände, die sehr bleich, sehr nervös aussahen, fuhren hin und her; dann begann sie die Verschlüsse der Maske zu öffnen.
    Nun ja, sogar auf Kregen rechnet man manchmal mit dem Gewöhnlichen – und das ist nun wirklich ein dummer Fehler.
    Die weite braune Robe mit den Silberstickereien hatte ihre Figur verhüllt. Ich hatte eine Apimfrau erwartet.
    Das war ein Irrtum.
    Sie war eine Hiosmin. Gewiß, ihr Gesicht hatte Ähnlichkeit mit dem eines Apim, doch zeugten die feenhaften Züge, die Breite der Wangenknochen, die Krümmung des Kiefers, die weit auseinanderstehenden Augen von dem hiosminischen Blut in ihren Adern. Ihre Haut war weiß – doch nicht kreidebleich, sondern mit einem Stich ins Kremige. Das hellblaue Haar wurde von einem silbernen Band zusammengehalten. Sie bewegte sich in einer Aura der Ruhe, der Sicherheit, einer umfassenden inneren Gewißheit, die unter normalen Umständen sehr vertrauenerweckend gewesen wäre.
    In

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