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Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio

Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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ein gelbes Ziertuch um den Griff; dabei konnte er sich vor Lachen kaum auf den Beinen halten.
    Schließlich unterdrückten die Männer ihre Belustigung und bauten sich mit verborgenen Waffen in festlichen Dienstbotengewändern, die den Schmutz verdeckten, zum Einmarsch auf. Tabletts mit einer sinnverwirrenden Vielfalt an Speisen für den nächsten Gang wurden hochgehoben, um Gesichter zu verdecken – und dann marschierten sie feierlich auf die Tür zu, die in den Bankettsaal führte.
    Ich, Dray Prescot, marschierte mit, gekleidet wie die übrigen, die Waffen am Körper verborgen.
    Wir wollten Strom Murgon eine überraschende Delikatesse servieren.
    Jeder von uns trug eine goldene Zhantilmaske.
    Und rings um uns waberte die stinkende Aura unserer Wanderung durch die Kanalisation der Festung.
    So betraten wir herausgeputzt und bis an die Zähne bewaffnet Strom Murgons Bankettsaal.

12
     
     
    »Bratch, ihr Rasts, bratch!« rief ein herausgeputzter Laffe, offenbar der Aufseher des Bedienungspersonals. Wir beachteten ihn nicht, sondern marschierten in vornehmer Prozession vorwärts und hielten die Tabletts so, daß man unsere goldenen Zhantilmasken nicht sofort sehen konnte.
    Strom Murgon saß vornehm gekleidet im Bankettsaal von Korfseyrie. Im Gegensatz zu den anderen Räumen der Festung sah hier nichts verlassen und unbenutzt aus. Wandteppiche leuchteten an den Mauern. Die Balken unter der Decke waren mit vergoldeten Schnitzereien versehen. Die hufeisenförmig angeordneten Tische trugen eine schöne gelbe Decke; darauf standen silberne und goldene Gefäße und Reihen von Blumenvasen. Weihrauchgeruch füllte den Saal – ein Geruch, der uns unangenehmer vorkam als das von uns mitgebrachte Aroma aus den unterirdischen Kanälen. Murgons Freunde säumten die Tische, dem leeren Innenraum zugewendet. Zwischen ihnen hockte so manches dick geschminkte Mädchen, in durchsichtige Stoffe gehüllt.
    Auf der freien Fläche zwischen den Tischen bot eine Truppe Schlangenmenschen eine Vorführung, die erotisch ausgeprägt war – dies erklärte, warum man es mit dem nächsten Gang des Festmahls nicht so eilig gehabt hatte. Die Gäste saßen an der Tafel und feierten den Umstand, uns im Wald ausgewichen zu sein. Sie wollten sich einen flotten Abend machen – der aber noch lange nicht vorüber war.
    In einem vergitterten Abteil saß ein Orchester und klimperte und zupfte und flötete. Die Schlangenmenschen wanden sich. Zu ihnen gehörten Sylvies – wie man auch erwarten konnte –, und die gebotene Leistung war im vorgegebenen Rahmen hervorragend.
    Eine grotesk gekleidete rundliche Gestalt mit einem Silbertablett, darauf ein gebratener Vogel, der mit kleineren Vögeln gestopft worden war, sagte knurrig: »... Belschutz!«
    »Diese Dekadenz ist doch typisch!« flüsterte Pompino.
    »Trotzdem stehen noch Wächter an den Wänden.«
    »Oh, aye, ich sehe sie.«
    Wir rückten in langer Schlange vor, und der aufgeblasene Kellner erkannte, daß hier etwas nicht nach Plan verlief. Wir würden den Höhepunkt der Sylvie-Vorführung stören.
    Er versuchte uns aufzuhalten.
    »Wartet, ihr Cramphs! Beim neuntürmigen Bedienungstablett von Beng Forlti – wartet!«
    Obwohl er uns im Namen des Schutzheiligen aller Kellner und Kellnerinnen beschwor, marschierten wir weiter.
    Die Wächter, die Musiker, die Künstler – sie trugen keine Masken.
    Dafür aber alle anderen.
    Silbern spiegelte sich der Lampenschein auf den metallenen Hüllen.
    Masken Lems des Silber-Leem – fauchende silberne Leemzüge bedeckten jedes Gesicht dieser ketzerischen Versammlung.
    Ich brauche sicher kein Wort über die Farben und den Schmuck zu verlieren, die die Kleidung der fröhlichen Gesellschaft zierten.
    An der Stirnwand ragte die funkelnde riesige silberne Leem-Statue auf.
    Es gab keinen Eisenkäfig, keine kleinen Mädchen in weißem Kleid, die geopfert werden sollten.
    Auf dem Fußboden seitlich der Tische waren allerdings Blutflecke zu sehen.
    Schleifspuren zeigten an, wo man den Opferstein nach den grauenvollen Riten fortgeschoben hatte.
    »Halt, ihr elenden Cramphs, ihr Abkömmlinge Hodan Sets! Haltet ein, sonst werdet ihr jikaider-gepeitscht!«
    Der Lackaffe tänzelte förmlich auf Aufregung, denn er wußte, daß er ebenfalls die grausame Überkreuz-Auspeitschung zu fürchten hatte, sollten seine Untergebenen ihm jetzt den Auftritt verderben.
    Ich hatte ein Tablett mit einer großen süßen Nachspeise erwischt, einem hoch aufragenden Kuchen, den die Kreger

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