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Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio

Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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schwankte und reckte erwartungsvoll die Hälse. Die Mörderpriester warteten neben dem Altar. Ihre Assistenten hielten die Werkzeuge ihres Berufes auf Kissen bereit. Es herrschte eine stickige Atmosphäre.
    Und ein teuflischer Gestank.
    Ich war allein, außerdem nackt und unbewaffnet.
    Die Lem-Gemeinde zählte gut einhundert Personen. Dazu mußte man etwa dreißig Priester und Helfershelfer rechnen.
    Als ich mich bereits in Bewegung setzte, begann ich vor mich hin zu sprechen – äußerlich unhörbar, aber doch an die Herren der Sterne gerichtet, wo immer sie stecken mochten: »Also schön, ihr Herren der Sterne. Diesmal habt ihr mir einen echten Brocken zu kauen gegeben! Bei Vox! Welch ein Durcheinander!«
    Mit dem Knie hieb ich einem Burschen in den Rücken, der sich an die neben ihm sitzende Frau klammerte und offensichtlich gespannt auf das Blutbad wartete. Der Mann sank zur Seite. Ehe er den Boden berührte, hielt ich bereits seinen Thraxter samt Scheide in der Hand.
    Dem nächsten Burschen versetzte ich einen Hieb in den Nacken und fuhr sofort herum, um mich seines Gefährten zu erwehren.
    Lauf – lauf! Direkt auf den Altar und den Käfig und das Opfermädchen zu! Laufen mußt du wie nie zuvor – hau rein, wie Käpt'n Murkizon sagen würde: »Hau sie um, hau sie nieder, trample sie in den Boden!«
    Der Aufruhr begann, als ich mich ernsthaft in Bewegung setzte, und breitete sich ringsum mich aus als sei ich der spitze Bug eines Swifters auf dem Auge der Welt.
    Man versuchte mich aufzuhalten.
    Doch wer sich mit in den Weg stellte, wurde umgemäht wie ein Halm auf dem Getreidefeld.
    Man sah das strahlende Gold der Zhantilmaske.
    Entsetztes Geschrei wurde laut.
    »Die goldenen Zhantilmasken! Tötet ihn! Tötet ihn!«
    Wenigstens waren die Herren der Sterne so vernünftig gewesen, mich im hinteren Teil der unsäglichen Gemeinde abzusetzen. Niemand hatte gesehen, wie ich gekommen war oder die Maske aufgesetzt hatte. Nun erblickte man eine dahinhuschende nackte Gestalt, die links und rechts um sich hieb und das unheimlich leuchtende Zhantilgesicht immer weiter nach vorn trug.
    Man drängte sich zusammen, um mich zu bremsen und zu töten.
    Schwerter fuhren hoch. Männer und Frauen schrien und schwenkten die Arme und versuchten an mich heranzukommen.
    Es hielt mich nicht an einer Stelle.
    Plötzlich brach der Thraxter in der Mitte durch.
    Ich schlug einem korpulenten Schweinehund mit dem Griff auf den Kopf, nahm ihm das Schwert ab und schaltete damit sofort einen Freund neben ihm aus. Auch die nächsten beiden Angreifer erreichten ihr Ziel nicht, den dritten warf ich mit einem Fußtritt in den Unterleib aus dem Kampf. So tobte ich weiter und rückte immer weiter vor.
    Natürlich war das alles ein langer verwischter Eindruck – ein Ansturm der Aktion und Bewegung, durchschossen vom silbernen Aufblitzen der Schwerter und dem Aufwallen dunkelroten Blutes. Ich glaube nicht, daß ich mir Sorgen darüber machte, nie wieder aus der dunklen Höhle herauszukommen. Ich hatte einfach keine Zeit, einen zusammenhängenden Gedanken zu fassen. Auf jeden neuen Gegner, seien es einer oder mehrere, mußte ich mich neu einstellen.
    Zum Teufel, wo steckte Pompino in diesem hektischen Durcheinander?
    Hatten die Herren der Sterne wieder einmal versagt?
    Von den elenden Leuten im Saal besaß niemand einen Bogen – zumindest wurde nicht auf mich geschossen.
    Ein Bursche schleuderte einen Stux.
    Ich schnappte mir die Waffe mit der linken Hand aus der Luft. Allerdings schickte ich ihn nicht dorthin zurück, woher er gekommen war – ein Lieblingstrick der Krozairs. Statt dessen schleuderte ich den Wurfspieß auf den Oberpriester in seiner braunen und silbernen Robe und seiner üppig verzierten Maske. Er hielt das Schlachtmesser in der Hand. Die Spitze der Klinge bohrte sich ihm in den Hals.
    Die Braunsilbernen links und rechts von ihm sprangen zur Seite und warfen entsetzt die Arme hoch. Aber er ließ sein raffiniertes kleines Folterungsinstrument nicht los.
    Nach weiteren sechs Herzschlägen hatte ich die Kette überwunden, die den allgemeinen Tempelsaal vom Bereich der Priester trennte. Hier roch es besonders unangenehm nach Weihrauch.
    Ich nahm mir die Zeit, zwei Fackeln in die braunen Wandbespannungen zu werfen, dann stürmte ich auf den Mann los, der sich vom gefallenen Körper seines Obersten Priesters abgewandt hatte. Die anderen Jünger Lems hatten die Flucht ergriffen. Ich versetzte dem Stellvertreter einen nicht allzu energischen

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