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Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio

Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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jene übermenschlichen, nahezu unsterblichen Männer und Frauen – sie behielten uns im Auge.
    Pompino, so malte ich mir immer aus, war wohl auf die Knie gesunken, als ihm der Gdoinye zum erstenmal erschien und ihm mit Sprechstimme Befehle gab. Hier und jetzt blieb er stehen; doch er wirkte seltsam verkrampft, bebend-aufgeregt, aufnahmebereit – ein perfektes Werkzeug in der Hand undurchschaubarer Despoten.
    Meine Beziehung zum Gdoinye hatte sich gänzlich anders entwickelt – auf rauherer Ebene. Meine Reaktionen und Kapriolen bereiteten meinem Kregoinye-Gefährten großen Kummer.
    Wir beide wußten natürlich, daß von unseren Begleitern niemand sonst den Boten der Everoinye hören oder sehen konnte.
    Der Vogel flog tiefer, segelte vor der großen roten Sonne Zim vorbei und verwandelte sich damit in einen schwarzen Keil vor dem grellen Licht. Er schwebte seitlich hervor, wendete, blinkte im Widerschein auf und hielt direkt auf uns zu.
    »Scauro Pompino, bekannt als der Iarvin!«
    Das heisere Krächzen des Gdoinye hallte uns deutlich in die Ohren, während der Vogel sich in kleinem Kreis über uns bewegte.
    »Dray Prescot, Onker aller Onker!«
    »Aye, du schurkischer, beleidigender, hochmütiger, unheilverkündender Vogel!« bellte ich zurück und schüttelte auf gewohnte Weise die Faust.
    Er stieß ein Krächzen aus, das auch ein Lachen hätte sein können.
    »Jak! Jak!« rief Pompino angstvoll.
    »Wir sind hier in eigener Sache unterwegs«, sagte ich. »Wir haben beschlossen, uns gegen Lem den Silber-Leem zu stellen, weil uns das richtig und angemessen erscheint. Uns ist bekannt, daß die Everoinye ebenfalls gegen die Lemmiten eingestellt sind, doch wurden wir nicht von den Herren der Sterne hierhergeschickt ...«
    »Hör mit dem dummen Gerede auf, Onker!«
    Wütend starrte ich zu dem Vogel hinauf. Pompino hatte eine Hand an die Schnurrbarthaare gelegt, verzichtete aber aus irgendeinem Grund darauf, sie auf seine arrogante Art zu bestreichen.
    »Jak!« Er wand sich beinahe vor Verlegenheit und Sorge. Dann hob er das fuchsige Gesicht und rief: »Wir gehorchen deinen Befehlen. Wir verbrennen die Tempel Lems ... was ...?«
    »Ja, Pompino der Iarvin, aber da ist noch mehr!«
    »Gewiß!« brüllte ich. »Immer ist da noch mehr! Und welche Hilfe habt ihr uns je gewährt?«
    »Jak!«
    »Ihr begreift die Unterstützung nicht, die ihr erfahrt. Ihr seid Menschen. Ich bin nicht gekommen, um mich zu streiten. Vielmehr will ich euch warnen, daß ein neuer Auftrag kommen wird. Haltet euch bereit!«
    »Das ist ja verdammt rücksichtsvoll von dir!«
    Nun ja, irgendwie war es das auch, wenn man die Art und Weise bedachte, wie die Herren der Sterne mich sonst übergangslos nackt und unbewaffnet in schwierige Situationen stellten, damit ich ihnen unbekannte heiße Kastanien aus dem Feuer holte.
    Wie ein verschwommener rotgoldener Streifen gewann der Gdoinye an Höhe. »Seid vorbereitet auf den Skorpion!«
    Der breite Kopf war aufgerichtet, die kraftvollen Flügel ließen die Luft wirbeln, mit heftigem Flügelschlag entfernte sich das Wesen, schrumpfte in der Helligkeit des Himmels zu einem winzigen Punkt zusammen – dann war er verschwunden.
    »Humph!« machte ich und spuckte nicht aus.
    »Jak – du wagst dich ziemlich weit vor.«
    »Ach, der Gdoinye und ich haben schon so manches Wortgefecht hinter uns. Ich gebe zu, das Gespräch mit ihm ähnelt dem Versuch, einen Zhantil zu satteln – aber immerhin hat er uns diesmal gewarnt.«
    »Ich glaube, dies macht unsere jetzige Aufgabe in den Augen der Everoinye zu etwas Offiziellem. Dank sei Pandrite dem Allprächtigen!«
    »Für mich war das bisher schon offiziell genug, bei Chusto!«
    Die anderen Leute im Lager gingen ihren Aufgaben nach, ohne uns im geringsten zu beachten. Die Herren der Sterne waren in der Lage, das glaubte ich fest, ganz Kregen mit einem Zauberbann zu belegen, wenn ihnen der Sinn danach stand. Daß sie es nicht taten, daß sie zur Verwirklichung ihrer Pläne auf fehlbare menschliche Werkzeuge wie uns zurückgriffen, gehörte zu ihrem umfassenden Geheimnis. Ich konnte mir – damals – nicht vorstellen, je hinter dieses Geheimnis zu schauen, und redete mir ein, daß es mich nicht beträfe. Ich weigerte mich, darüber nachzudenken. Bei Vox! Ich hatte genug eigene Sorgen – Dayra war losgezogen, und Opaz allein wußte, wo sie steckte. Trotz allem muß ich zugeben, daß die Übereinstimmung zwischen den Herren der Sterne und mir in jüngster Zeit größer geworden

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