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Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio

Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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darauf.«
    Er hob die buschigen, fuchsigen Augenbrauen.
    »Ach?«
    Ich versuchte mich herauszureden. »Aber ja doch! Dort müßte es gute Beute geben!«
    Und ich zwang mich zu einem Lachen, wie es einem freidenkenden Räuber und Paktun anstand.
    »Wenn du heutzutage in Vallia irgend etwas anstellst«, sagte Pompino ernst, »schnappt dich der Herrscher, schneidet dir den Kopf ab und hängt dich an den Mauern seiner gewaltigen Burg in Vondium auf – Jak! Jak! Komm zur Besinnung!«
    »Nun ja, in Port Marsilus formiert sich ein verdammtes Heer, das mit irgendwelchem Gold bezahlt wird – Gold, das wir schon einmal in den Fingern hatten. Wenn dieses Heer nach Vallia aufbricht, sieht das alles vielleicht wieder anders aus.«
    »Du würdest dich diesem Heer gegen Vallia anschließen?«
    »Ihm anschließen?« Ich tat, als müßte ich nachdenken. Dann: »Aye, Pompino! Ich würde mitmachen! Dann würde ich sie sabotieren und vernichten und in alle vier Winde auseinandertreiben. Und dann würde ich vor diesen hohen und mächtigen Dray Prescot, den Herrscher von Vallia, hintreten und ihm ins Gesicht schauen und einen angemessenen Lohn dafür verlangen, daß ich ihm sein Reich gerettet habe.«
    Pompino mußte über dieses verblendete Vorhaben lachen.
    Dann beruhigte er sich aber schnell wieder. »Wenn wir in Kürze damit rechnen müssen, daß uns der Skorpion der Everoinye fortholt, muß ich Käpt'n Murkizon und die anderen warnen. Sie müssen sich notfalls allein zum Schiff zurückkämpfen.«
    »Aye.«
    Pompino nickte und verschwand mit schnellen Schritten zwischen den Bäumen.
    Ich verweilte noch einen Augenblick lang und gab mich meinen Gedanken an Dayra hin, die mich zu dem elenden Narren machten, der ich wirklich war, zu dem Dummkopf, dem Onker, den der Gdoinye in mir sah.
    Während ich noch verharrte, entstand die blaue Strahlung rings um mich.
    Arktische Kälte durchdrang jede Faser meines Körpers, die Stille eines tobenden Windes ließ jeden Gedanken verlöschen. Die Welt entfernte sich. Über mir entdeckte ich den riesigen blauen Umriß des Skorpions, eine schreckliche, unvorstellbare Erscheinung, und schon stürzte ich in die blaue Strahlung der Herren der Sterne.

15
     
     
    Manchmal zögerten die Herren auf unerträgliche Weise, wenn sie mich achtlos irgendwo in eine bewegte Szene führten. Sehr oft geriet ich in eine verzweifelte Situation, hatte keine Ahnung, was vorging, und konnte auch nicht im Nu erkennen, was die Everoinye eigentlich von mir wollten. Ich war einigermaßen davon überzeugt, daß sie das nicht aus Boshaftigkeit, sondern lediglich aus Gleichgültigkeit taten.
    Diesmal lag alles klar auf der Hand.
    Normalerweise schickten die Herren der Sterne mich nackt und unbewaffnet in eine Gefahr – halb betäubt von den Auswirkungen der blauen Strahlung, dem abstoßenden Umriß des Riesenskorpions und dem haltlosen Sturz durch das Nichts.
    Diesmal war ich hellwach und auf die Dinge gefaßt, die mich erwarteten.
    Meine Wachsamkeit war auch sehr vonnöten. Bei Zair! Und wie!
    Wie immer war ich nackt und unbewaffnet.
    Offenbar gingen die Herren der Sterne davon aus, daß ich eine weniger gute Meinung von ihnen gehabt hätte, wenn sie mir zur Abwechslung doch einmal Speer, Helm oder Schild zur Verfügung gestellt hätten. Sie riefen mich und schickten mich los.
    Diesmal gab es trotzdem etwas Neues.
    In dem Leinenbeutel, der mir an einer Schnur über der Schulter hing, ertastete ich einen harten Metallgegenstand.
    Ohne lange zu überlegen – was bei dem Toben ringsum auch sinnlos gewesen wäre –, zog ich die goldene Zhantilmaske hervor und band sie mir vor das Gesicht. Dann schaute ich durch die Augenlöcher in die Runde.
    Die Szene entsprang einem Alptraum.
    Die Höhle krümmte sich empor und verschwand in purpurnen Schatten. Fackelschein leckte an der übermächtigen Erscheinung. Das drohende Abbild des silbernen Leem an der gegenüberliegenden Wand überragte alles – der Körper war wie von silbernen Funken besprüht.
    Der Eisenkäfig war leer. Seine Tür führte auf einen Steinvorsprung. Auf diesem Vorsprung waren zwei Anhänger Lems des Silber-Leem damit beschäftigt, ein ganz und gar nicht unwilliges Mädchen abzuführen, das ein weißes Kleid trug.
    Hände und Gesicht waren von Süßigkeiten verschmiert.
    Sie lachte.
    Weiter unten duckte sich der Altar. Finster, unförmig gestaltet, befleckt, wirkte er wie ein schwarzes Loch im Fackelschein.
    Die Lem-Gemeinde, die ausnahmslos Silbermasken trug,

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