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Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze

Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze

Titel: Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Körper sah robust und durchtrainiert aus, sosehr wölbten sich die Muskeln.
    »Nur selten sieht man einen Chulik als Sklaven. Diese Diffs sind normalerweise Söldner, Wesen, die seit ihrer Geburt zu Kämpfern erzogen werden. Als Krieger sind sie erstklassig und erzielen einen hohen Sold. Ich wüßte gern, was dieser Bursche angestellt hat, um in eine solche Lage zu geraten.«
    Vor dem Chulik war ein kleiner Och angekettet und bewegte sich mit seinen sechs Gliedmaßen schlurfend vorwärts. Ochs sind zwar nur etwa vier Fuß groß, benutzen aber ihre mittleren Arme unterschiedlich: als Hände oder Füße, je nach Lage. Das aufgedunsene Gesicht und der zitronenförmige Kopf vermittelten einen durch und durch bedrückenden Eindruck.
    Dem Chulik folgte ein geschnäbelter Rapa mit falkenhaftem Gesicht, doch mit zerzaustem orange-blauen Gefieder. Er schritt energisch aus und versuchte die Kette nicht straff werden zu lassen.
    Andere Diffs und Apims bewegten sich in der Sklavenkolonne, und die Katakis hieben mit schweren Peitschen zu oder traktierten ihre Opfer mit der Breitseite der an ihren Schwänzen befestigten Klingen.
    »Wenn sie Missetätern nicht Hände oder Kopf abhacken«, sagte Seg nachdrücklich, »machen sie sie zu Sklaven. Ihr solltet also nichts an euch nehmen, was euch nicht gehört. Das wäre nämlich Diebstahl.«
    »Wir werden daran denken«, sagte Diomb beeindruckt.
    Die Pygmäen stießen bei den Fischersleuten von Lasindle auf großes Interesse. In der gegenüberliegenden Ecke saß eine ganze Gruppe, die immer wieder neugierig zu Diomb und Bamba herüberschaute. Vorwiegend waren es Apims, doch auch einige Diffs saßen mit am Tisch. Aber nicht deswegen hatte Seg nach einiger Zeit ein schwüles Gefühl. Er hoffte, nicht in irgendeine dumme Auseinandersetzung gezogen zu werden, weil die örtlichen Fischer Dinkus womöglich nicht in ihre Schänken ließen. Solche barbarischen Sitten waren nicht unbekannt.
    Natürlich entging ihm auch das Interesse nicht, das man dem großen Langschwert auf seinem Rücken entgegenbrachte. Er hatte das Schwert behalten, weil es dem Bogandur gehörte. Natürlich hatte ihm sein alter Dom immer wieder gezeigt, wie er das Ding greifen und mit ihm umgehen mußte, wie er zustoßen und schlagen und sich in dichtestem Kampfgewühl einen Weg bahnen konnte – gar nicht zu reden von den Tricks des direkten Zweikampfes. Seg wußte mit dem Langschwert umzugehen, doch war es nicht die Waffe seiner Wahl. Wenn er schon in einen Nahkampf geriet, fühlte er sich mit dem Drexer an der Hüfte oder mit einem Rapier samt linkshändigem Dolch am sichersten.
    Unabhängig davon versuchte er seine Gegner stets mit Pfeilen zu erledigen, ehe sie ihm zu nahe kamen.
    Unbehaglich sagte er zu Milsi: »Ich finde, wir sollten bald aufbrechen.«
    »Ach?«
    »Die Leute da drüben gefallen mir ganz und gar nicht.«
    »Aber das sind doch ganz normale Fischer ...«
    »Oh, aye, da hast du sicher recht. Aber sie sind wie alle anderen ehrlichen Leute, die in ihrer Schänke hocken. Sie mögen keine Fremden, vor allem keine Fremden, bei denen sie das Gefühl haben, daß sie ihnen schaden könnten.«
    »Unsinn! Ich begreife nicht ...«
    »Trotzdem trinkst du jetzt aus, meine Dame, und dann gehen wir.«
    Als sie die Taverne verlassen wollten, klangen an der Tür grollende Stimmen auf und zeigten die Ankunft zweier Katakis an. Die Diffs traten energisch mit den Füßen auf und ließen die Klingenschwänze herumfauchen.
    Seg machte Platz.
    Milsi hatte die Neuankömmlinge noch nicht bemerkt und marschierte weiter in Richtung Tür.
    Die beiden Dinkus neben sich, verfolgte Seg die Szene, die im Handumdrehen vorüber war.
    Milsi ging davon aus, daß sie ungehindert über die Schwelle treten konnte, daß jeder, der sich dort zufällig aufhalten sollte, hübsch hurtig den Weg freimachen werde – soviel ließ ihre Haltung erkennen.
    Die Katakis gaben den Weg aber nicht frei.
    Sie drängten in das Lokal. Angehörige der meisten kregischen Rassen hätten beim Betreten einer Taverne lachend geplaudert und sich auf die kommenden Dinge gefreut; die Katakis aber bewegten sich in der gewohnten mürrischen, humorlosen Stimmung.
    Sie prallten gegen Milsi, die sich ehrlich überrascht zeigte.
    »Ihr Rüpel!« rief sie und versuchte ihr Gleichgewicht wiederzugewinnen. »Könnt ihr nicht Platz machen, wenn euch eine Dame begegnet?«
    Die Katakis drehten die bösen Gesichter mit der tiefgezogenen Stirn in ihre Richtung. Die Klingenschwänze

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