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Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze

Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze

Titel: Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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den Wald und den Ort.
    Der Chulik brüllte: »Beim Verräterischen Likschu! Ich bin wieder frei! Flußabwärts! Paddelt flußabwärts! Dann schaffen wir es nach Mattamlad an der Flußmündung. Ich habe dort Freunde.«
    Seg unterbrach ihn brutal.
    »Ich führe hier das Kommando, Chulik. Wir paddeln gegen den Strom. Darüber gibt es keine Diskussionen!«
    Der aufgelegte Pfeil seines Bogens zeigte auf die Brust des Chuliks.
    »Apim-Yetch! Ich bin Nath Chandarl! Nath der Dorvenhork!«
    »Das mag schon sein. Aber, Dom, beim Verschleierten Froyvil, wir paddeln flußaufwärts – es sei denn, du möchtest als Fischfutter enden!«
    Der Chulik zuckte zusammen. Aus zusammengekniffenen Äuglein starrte er Seg an, musterte den Bogen, wertete die Worte. Er senkte die Faust.
    »Du bist Bogenschütze aus Loh?«
    »Ja.«
    »Wenn das so ist ...«
    »Hör mal, Dom. Man erwartet doch, daß wir flußabwärts paddeln, und wird dort suchen. Wir haben ein gutes Boot und kräftige Leute an den Paddeln. Wir fahren flußaufwärts, wo man uns nie findet. Wenn wir dann später unser Glück gemacht haben, können wir an die Flußmündung zurückkehren, und du kannst dich wieder deinen Freunden anschließen.«
    »Das klingt vernünftig, Apim, beim Verräterischen Likshu!«
    Die Strömung, die hier zwar noch nicht sehr ausgeprägt war, trug das Boot mit sich. Seg wandte weder den Blick noch die Pfeilspitze von Nath dem Dorvenhork und sagte ohne jeden Nachdruck: »Paddelt, Doms. Paddelt stromauf, dann können wir den Regen als Deckung benutzen.«
    »Ja!« rief der Och lebhaft. »So sicher wie ich Umtig das Schloß heiße – aus dem Apim spricht die Vernunft!«
    Wieder fuhren die Paddel ins Wasser. Diesmal wendete das Boot und wandte sich stromaufwärts. Die Paddler, die vor kurzem noch Sklaven gewesen waren, zogen mit kräftigen, entschlossenen Bewegungen die Ruderblätter durch den braunen Fluß. Sie waren versklavt gewesen, jetzt waren sie frei. Keiner von ihnen würde freiwillig in die Sklaverei zurückkehren. Sie würden paddeln und kämpfen, um dieses scheußliche Schicksal ein für allemal hinter sich zu lassen.
    Langsam senkte Seg seinen Bogen. Dem Zunamen entnahm Seg, daß der Chulik ebenfalls Bogenschütze war. Seg, der im Heck des Schinkitrees saß, nahm die Waffe herunter, und der Chulik entspannt sich sichtlich. Gnadenlos und ohne Rücksicht waren die Angehörigen seiner Rasse, doch hatte dieser Chulik erkannt, daß er einen anderen meisterlichen Bogenschützen vor sich hatte. Außerdem sah er ein, daß der Weg flußaufwärts sinnvoll war. Er griff seinerseits nach einem Paddel und schaltete sich in die rhythmische Bewegung der anderen Ex-Sklaven ein.
    Seg saß im Heck neben Milsi, Diomb und Bamba. Mit den Blicken erforschte er sein neues Kommando. Das Boot war im grausilbernen Regen kaum auszumachen. Der braune Fluß gurgelte.
    Was immer die Zukunft bringen mochte, sie marschierten bereits mit Riesenschritten darauf zu ...

7
     
     
    Eine Sennacht später hatten die Flüchtlinge eine weite Strecke zurückgelegt und hielten es für angebracht, auf einer der zahlreichen Inseln des Kazzchun-Flusses einige Tage lang auszuruhen. Der breite Strom wälzte sich dahin, durchsetzt mit braunem Schlamm und feuchten Vegetationsresten, randvoll mit wildem Getier. Auf den Sandbänken wimmelte es von geflügelten Wesen. Die Wasserbewohner kämpften und gediehen, und alles in allem gab es für jeden genug zu fressen.
    Die Geschichten der befreiten Sklaven waren sehr interessant und wiesen viel Gemeinsames auf. Menschen, die in die Sklaverei geboren wurden, sind nun mal in die Sklaverei geboren – so geht ein Sprichwort. Andere waren wegen unbedeutender Vergehen erwischt und in Ketten gelegt worden – eine mehr als schlimme Bestrafung für ihre Sünden.
    Umtig das Schloß, der kleine Och, rief beim Sprechen mehr als einmal aus: »Beim Flinkfingrigen Diproo!« Und gab sich damit als Dieb zu erkennen.
    Der Chulik entwickelte eine Art Respekt vor Seg. Er hatte darum gebeten, sich den lohischen Langbogen anschauen zu dürfen, und dabei anerkennende Pfiffe ausgestoßen.
    »Ich bin an den Dorven-Bogen gewöhnt, außerdem an die Armbrust und den schwachen flachen Bogen; dieser runde Langbogen ist wahrlich ein Wunderwerk.«
    Seg hatte mit Chuliks bisher nicht viel im Sinn gehabt. Da diese Chiffs seit der Geburt zu Berufskämpfern erzogen wurden – die später einen hohen Sold bekamen –, war ihnen das Menschliche ziemlich fremd. In ihrer Abrechnung von

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