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Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze

Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze

Titel: Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Tempel ragte hoch über die Häuser und stützte sich auf kunstvoll geschnitzte Holzwände. Das Dach aus Papishin-Blättern deckte ein ziemlich großes Terrain aus Zellen und geheimen Räumen ab. Milsi und die anderen betraten den äußeren Hof und brachten die Augen der Priesterin mit zwei Gold-Croxes zum Leuchten.
    »Möge die große prächtige Fischwesenheit Kazzchun-farils über euch leuchten und eure Haken niemals leer auftauchen lassen!« rief eine Dame in einer matt verzierten weiten Robe aus Fischschuppen. »Geht mit dem Segen der Göttin!«
    Nachdem das erledigt war, überquerten die vier den schlammigen Hof und betraten die Taverne zu den Haken und Netzen. Hier ließen einige Kupfermünzen das örtliche Bier auf dem Tisch erscheinen. Die Einheimischen bauten kein richtiges Getreide an und erzeugten ihren Alkohol aus den Früchten des Waldes. Seg kostete und verzog das Gesicht.
    »Sollte ihnen das den Geschmack verderben«, sagte er, »werden Diomb und Bamba wohl niemals die guten Sachen probieren wollen.«
    Diomb kostete, prustete und zog ein gekränktes Gesicht.
    Bamba kostete einmal, zweimal, schaute Milsi lächelnd an und leerte den Krug.
    »He, junge Dame, ich habe keine Lust, dich nachher schleppen zu müssen!«
    Natürlich waren die Freuden eines Ponshobratens verfügbar, denn diese Fleischtiere wurden mit dem Schiff aus den großen Weidegebieten des Nordens herbeigebracht. Momolams, die leckeren kleinen gelben Knollen, rundeten die Mahlzeit ab. Dazu gab es Speisen dieser Gegend, vorwiegend Fischgerichte, die mit erstaunlicher Phantasiefülle zubereitet wurden. Das Brot, gebacken aus Mehl, das man über den Fluß herbeigeschafft hatte, war körnig und grob und stellte hohe Anforderungen an das Gebiß.
    Die beiden Dinkus saugten alles Neue mit einem Appetit in sich auf, der gierig und anmutig zugleich wirkte. Aus den Höhlen des Coup Blag hatte Seg einen ganzen Beutel voller Goldmünzen mitgebracht und setzte sie nun behutsam ein. Milsi verfügte ebenfalls über eine reichliche gefüllte Börse – vermutlich kamen ihre Münzen aus der gleichen Quelle oder waren Überreste der Beträge, die sie als Hofdame der Königin bei sich zu führen pflegte.
    Als die Rechnung bezahlt war und das Wort erwähnt wurde, fragte Diomb: »Was ist Geld?«
    »Also«, sagte Seg und kratzte sich vielsagend die Nase, »damit stellst du eine Frage, mit der sich Männer und Frauen seit vielen tausend Perioden herumschlagen. Geld! Wenn wir es nicht brauchten, nun ja, dann ...«
    »Im Wald haben wir keins«, erklärte Bamba.
    »Ich kann dir dazu eins sagen: Geld ist schwer zu verdienen, aber leicht zu verlieren. Mit Geld kannst du viele Dinge kaufen – in deinen Besitz bringen. Aber wenn du nur an Geld denkst, ist es bald um dich geschehen.«
    Milsi rang sich eine noch vernünftigere Erklärung ab, woraufhin die Dinkus natürlich wissen wollten: »Woher bekommen wir das Geld, das wir brauchen, um in der Außenwelt zu bestehen?«
    »Durch Arbeit.«
    »Was ist Arbeit?«
    Während Milsi diesen Sachverhalt erklärte, schaute Seg aus dem Fenster. Er deutete auf die drei Pfähle vor einem größeren Haus mit lehmbeworfenen Holzwänden. Jeder dieser Pfähle war von einem menschlichen Kopf gekrönt – zwei Männer, eine Frau, zwei Fristles, ein Och.
    »Siehst du die Köpfe? Sie stecken dort, weil ihre Eigentümer nicht arbeiten wollten, sondern statt dessen ehrliche Leute bestahlen.«
    »Ach, Seg«, sagte Milsi hastig, »Diebstahl wird hier mit Handabhacken bestraft. Ich glaube nicht ...«
    Seg musterte die Dinkus vielsagend. »Ich möchte die beiden nur ein wenig unter Druck setzen«, sagte er leise, »damit sie sich aus jedem Ärger heraushalten.«
    »Vielleicht hast du recht.«
    Bamba und Diomb zeigten sich beeindruckt.
    »Die Außenwelt ist wirklich ein seltsamer Ort. Weitaus seltsamer, als uns die Stammesältesten erzählt haben.«
    »Das ist bei weitem noch nicht alles«, sagte Seg hilfsbereit.
    Eine Bewegung auf dem ungepflasterten Dorfplatz erregte seine Aufmerksamkeit, und wieder deutete er hinaus: »Seht ihr dort den Burschen mit der gelben Haut und dem blauen Pferdeschwanz? Das Haar, das ihm wie ein Seil, wie eine verdrehte Ranke herunterhängt?«
    Alle schauten hinaus. Die kleine Sklavengruppe, die aus dem großen lehmwandigen Haus trottete, war in schlechter Verfassung. Der Mann, auf den Seg deutete, hatte einen rasierten gelben Schädel, und aus den Mundwinkeln ragten Hauer hervor. Die Augen waren blutunterlaufen. Der

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