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Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze

Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze

Titel: Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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hinübertrabte.
    Gefolgt von seinem Xaffer-Sklavensekretär, betrat Tyr Naghan Shor das Haus. Als die Tür zuging und die ersten Regentropfen in den Schlamm klatschten, sagte er: »Reine Zeitverschwendung, reine Zeitverschwendung.«
     
    Die sogenannte ›große Ebene‹ von Nord-Croxdrin war ziemlich ausgedehnt, ließ sich aber in keiner Weise mit den riesigen Flächen in Segesthes vergleichen, über die die wilden Klansleute wochenlang zu reiten vermochten, ohne daß ein Ende abzusehen war. Gewaltige Viehherden grasten hier, und die Raubtiere fanden nach uraltem Instinkt ihre beste Beute zu den Freßzeiten. Seg ritt einen Mewsany, so schnell er konnte; zwei weitere Tiere führte er an einem Seil hinter sich her. Ein Schwert trug er nicht mehr.
    Drei Viertel der Klinge lag weit zurück am Weg, eingebettet in die Flanke eines Werstings. Der Griff ruhte einige Dwaburs weiter; er hatte noch ausgereicht, dem Anführer des Werstingrudels den Garaus zu machen.
    Diomb hatte klare Anweisungen gegeben. Seg wußte genau, welchen Weg er noch vor sich hatte, als er an einer kleinen baumbestandenen Anhöhe die braungelben Zelte entdeckte. Er ritt langsamer. Werstings waren bösartige Jagdhunde, schwarzweiß gestreifte Killer, doch war er ihnen inzwischen entkommen, auch wenn er dabei sein Schwert und zwei Mewsanys verloren hatte. Was ihn dort vorn in den Zelten erwartete, konnte viel schlimmer sein.
    Ohne Bogen, bei Vox!, fühlte er sich verdammt nackt!
    Er war müde, hungrig und durstig. Aber das mußte er unterdrücken, solange er Milsi und die anderen nicht aus den Klauen Trylon Muryans befreit hatte. Er hatte sämtlichen Proviant aus den Satteltaschen der Mewsanys aufgegessen. Sorgsam hütete er die letzte Flasche Wein, der allerdings von mittelmäßiger Qualität war. Vielleicht brauchten die Mädchen eine Erfrischung, wenn er sie endlich gefunden hatte.
    Die Jungfrau mit dem Vielfältigen Lächeln verbreitete schließlich ihr rosafarbenes Mondlicht, als Seg das Lager und den dahinter aufragenden Warvol-Turm auszukundschaften begann. Was die Zelte betraf, so wohnten darin einfache Herdentreiber, wie sie auf der Ebene häufig anzutreffen waren; diese Männer vermochten geschickt ihre Mewsanys zu reiten, ein Lasso werfen, mit ihren schweren hellebardenähnlichen Stranchis zuzustechen und zu schlagen, um Werstings zu vertreiben. An Bogen waren bei ihnen nur winzige Waffen auszumachen, mit denen man das Fell eines Woflos nicht hätte durchschießen können.
    Der Turm dagegen ...
    Das Gebilde rief in Seg Segutorio aus Erthyrdrin unangenehme Erinnerungen wach. Kahl und brutal erhob sich das Bauwerk vor dem Licht der Sterne. Es gab keine vorgelagerten Wehranlagen. Errichtet, um eine längst vergessene Grenze zu bewachen, diente der Turm nun Trylon Muryan zur Einkerkerung seiner Gefangenen. Ähnliche Türme, schmal, schlicht, weit voneinander getrennt, hatten den Horizont von Segs Jugend beherrscht. Erthyrdrin mochte sich von dieser Ebene unterscheiden, war es doch ein Land der Täler und der unberechenbaren Menschen, die doch zugleich sehr praktisch veranlagt waren – in der Architektur dagegen bestanden große Übereinstimmungen. Der Warvol-Turm ragte gut hundert Fuß ohne jedes Fenster, ohne Schießscharte empor. Darüber gähnten höhnisch die Schlitze im Mauerwerk. Unweit der Spitze gab es sogar eine Arkade, die sich auf schmale Pfeiler stützte. In Pandahem sah man auch nicht die Notwendigkeit einer Abwehr von Flugangriffen. Die Pandahemer rechneten einfach nicht mit Schwärmen von Sattelfliegern, die überraschend aus den Wolken hervorbrachen. Sie wußten nichts von Luftbooten, die vom Himmel herabstoßen konnten, um kampfbereite Truppen abzusetzen.
    Seg hatte keinen Sattelflieger. Er besaß auch keinen Voller.
    Er hatte nur ein Messer.
    Diomb hatte gesagt: »Sie sind in der Kammer mit den blaugelben Säulen eingesperrt. Die grüngelben Säulen bilden die Front für die Wächterquartiere.«
    Seg schaute hinauf und wanderte vorsichtig um den Turm herum. Er vergewisserte sich, daß die Säulen dort oben wirklich blau und gelb gestrichen waren. Wenn das Blau in Wirklichkeit grün wäre ... Also, das lag in den Händen des allessehenden Erthyr vom Bogen.
    Vom Fundament ausgehend, führte eine Rampe zu drei Vierteln um den Turm herum, ehe sie den hochgelegenen Haupteingang erreichte. Dieser war in geschicktem seitlichen Winkel in das Mauerwerk gebettet, so daß eine Ramme nicht zum Einsatz gebracht werden konnte.
    Es gab keinen

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