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Sagan

Sagan

Titel: Sagan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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falsch.
    Malaya war nicht überrascht, als Angelique sich erhob. »Hier, Madame, ist die Liste der Kandidaten, die wir sorgfältig für Euch ausgewählt haben. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass nur dieses Entscheidungsorgan, der Senat, darüber befinden kann, wer ein angemessener Kandidat ist. Diese Männer sind alle aus gutem Hause und von edelstem Charakter. Jeder von ihnen ist es wert, den Platz in Eurem Hochzeitsbett zu bekommen.«
    Sie meinte Samenspender, dachte Malaya nüchtern. Sie kämpfte gegen ein Gefühl von Ekel darüber an, wie sie sich alles hübsch zurechtgelegt hatten. Das Gefühl legte sich jedoch rasch wieder, als sie daran dachte, was Guin zu dem Ganzen sagen würde. Der schmutzige Wortschatz, der ihr einfiel, entlockte ihr ein kleines Lächeln.
    »Ich danke Euch allen für Eure harte Arbeit und für Eure Nachforschungen. Ich werde mich eingehend damit befassen und Euch meine Entscheidung mitteilen, wenn wir uns am Montag erneut zusammenfinden. Trotzdem möchte ich Euch sagen, dass ich über die Modernisierung des Gesetzes nachgedacht und einen eigenen Vorschlag ausgearbeitet habe. Das bedeutet keinesfalls, dass das Ergebnis bereits feststeht. Ich präsentiere es Euch aus Respekt vor Eurer Meinung, die ich dazu gern hören würde. Die Diener händigen jedem von Euch eine Kopie des Entwurfs aus. Wie Ihr sehen könnt, wurde an dem Gesetz im Grunde nur wenig geändert … nur das Geschlecht des Monarchen wurde neutralisiert, denn ich finde, da Ihr so großen Wert auf einen Thronfolger legt, dass es keine Rolle spielen sollte, ob männlich oder weiblich. Ich weise außerdem darauf hin, dass ein Alter von mindestens sechzig Jahren angemessen ist, um dieses Gesetz anzuwenden, falls der Monarch nicht bereits selbst entschieden hat. Und anders als Ihr glaube ich, dass, auch wenn Vorschläge wie diese stets willkommen sind« – sie hob die Kandidatenliste hoch –, »das Königshaus allein das letzte Wort in dieser Angelegenheit haben sollte, wie es bei Gesetzen und wichtigen Entscheidungen allgemein üblich ist.«
    Das war der Teil, von dem sie wusste, dass er ihnen nicht passen würde. Sie versuchten, sich etwas Macht zu sichern, doch sie würde sie nicht hergeben. Sie würden zurückschlagen, indem sie Unzufriedenheit unter den Leuten schürten, doch sie und Tristan hatten sich zur Alleinherrschaft entschlossen, um ihre Kulturen für alle Zeit zusammenzuschweißen, und sie würden diese Macht nicht hergeben, solange sie keine Einheit geworden waren und auf mehr demokratische Kräfte bauen konnten. Indem sie sich gegenseitig kontrollierten, bestand nicht die Gefahr, dass sie etwas taten, was ihrem Volk schaden würde. Unglücklicherweise waren sich andere dessen nicht so sicher. Sie hatten mitbekommen, dass die Könige hervorragende Kriegsstrategen waren, doch sie waren noch immer misstrauisch, was ihre Regierungsfähigkeit betraf. Malaya nahm ihnen dieses Misstrauen nicht übel. Es war nicht klug, sein Leben für jemanden, der lächelnd Versprechungen machte, auf den Kopf zu stellen. Sie mussten sich beweisen.
    »Wenn Ihr das Gesetz in der geänderten Form akzeptiert und meinem Bruder Immunität gewährt, werde ich innerhalb eines Jahres heiraten und den Thronfolger liefern, den Ihr wünscht. Ob ich einen von der Liste wähle, wird sich weisen. Da wir alle eine Menge zu besprechen haben, eröffne ich hiermit die Debatte.«

8
    Die Dunkelheit folgte ihnen ins Traumreich und gab ihnen Schutz, so als schliefen und träumten sie friedlich. Für Guin war hier kein vertrautes Territorium, doch er verließ sich auf Magnus’ Fähigkeit, ihn durch die seltsam surreale Umgebung um sie herum zu führen.
    »Dir ist doch klar, dass das Baby dabei sterben könnte, wenn du Dae aus dieser Falle rettest, falls Acadian die Wahrheit sagt«, stellte er ein wenig barsch fest, um sich zu vergewissern, dass Magnus sich seines Plans sicher war. Wäre es nach ihm gegangen, hätte er lieber die Frau gerettet als einen Embryo, doch ihm war bewusst, dass es so oder so eine schreckliche Entscheidung war. Er verdrängte das Bild von Malaya, mit dem er die Leerstellen des Szenarios gefüllt hatte, erst, nachdem er sich in Magnus’ Lage versetzt hatte. Woher wusste Magnus, was Daenaira wollte? Hätte er die Gelegenheit, sie zu fragen? Würde es ihn überhaupt kümmern? Guin würde das Kommando übernehmen und selbst die Entscheidung treffen, vor allem, wenn er an …
    »Das ist mir klar. Aber ich werde kein Kind retten und es

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