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Sagan

Sagan

Titel: Sagan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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ich recht habe, Laya? Und was wird mit eurem Verhältnis, wenn ihr keine Lust mehr aufeinander habt? Dann verlieren wir Guin ganz, und du würdest den besten Schutz verlieren, den es gibt.«
    »Was glaubst du, warum ich sie all die Jahre nicht angerührt habe?«, sagte Guin leise. »Doch deine Schwester und ich kennen uns schon sehr lange, und wir werden respektvoll und erwachsen damit umgehen, wenn es so weit ist. Du kannst eine Flut nicht mehr stoppen, wenn der Damm erst einmal gebrochen ist. Ich will sie zu sehr, um meinen Job noch gut zu machen, außer ich weiß, ich kann sie haben. Verstehst du? Und wenn du um ihre Sicherheit besorgt bist, kannst du die Wachen vor den Gemächern verstärken. Was das Schlafzimmer betrifft, dürfte meine Anwesenheit genügen.«
    Guin blickte dem Kanzler direkt in die Augen. »Ich werde nicht zulassen, dass irgendjemand ihr zu nahe kommt. Selbst im Bett wird man zuerst mich außer Gefecht setzen müssen, um an sie heranzukommen.«
    »Guin«, protestierte Malaya leise, wie sie es immer tat, wenn er von einem gewaltsamen Ende in ihrem Dienst sprach. Sie wusste, welche Rolle er spielte, doch sie hasste es, daran erinnert zu werden, wie es im schlimmsten Fall enden könnte. Sie lehnte sich zurück und schmiegte ihr Gesicht kurz an ihn. Er ließ eine Hand auf ihren Bauch gleiten und drückte sie fest an sich.
    »Okay, okay«, lenkte Tristan seufzend ein. »In Ordnung. Aber das geht nicht an die Öffentlichkeit«, warnte er entschieden und wies auf ihre Pose. Guin musste sich beherrschen, um nicht zu explodieren bei dem Gedanken, dass Tristan ihn womöglich nicht für würdig hielt, sich als Geliebter seiner Schwester in der Öffentlichkeit zu zeigen. »Ich will, dass du dich weiterhin darauf konzentrierst, sie zu beschützen. Wenn deine Aufmerksamkeit darunter leidet, dann werde ich es merken und etwas dagegen tun. Verstanden?«
    »Ich hatte nicht vor, ihn herumzuzeigen, Tristan«, sagte Malaya seufzend. »Guin kennt seinen Job und würde nicht zulassen, dass man uns in der Öffentlichkeit sieht.«
    »Die Diener werden tratschen. Und die Leute werden es erfahren«, warnte Tristan.
    »Das ich mir egal«, entgegnete sie. »Lass sie doch reden. Sie haben in den letzten zehn Jahren immer wieder behauptet, dass wir miteinander schlafen. Und von dir und Xenia ebenfalls. Man wird mir genauso wenig glauben wie früher.«
    Guin achtete nicht auf Tristans Zustimmung. Er nahm stumm ihre kränkende Offenheit wahr, was seinen Platz und seine Rolle als ihr Liebhaber betraf. Doch das hatte er alles schon vorher gewusst. Er war unpassend und von niederem Stand. Das reichte, dass er es nie auf die Senatsliste der Männer schaffte, die ihrer würdig waren zum Heiraten.
    Zum Heiraten? Zum Teufel, er taugte nicht einmal als Sexpartner. Jedenfalls so wie sie die Sache sahen. Sie wussten alle, dass sie sich damit unters gemeine Volk mischte, doch er musste sich damit zufriedengeben, dass es sie nicht kümmerte und dass sie darum kämpfte, ihn als Liebhaber zu haben. Es war tatsächlich besser, wenn niemand es wusste, damit sie nicht glaubten, er würde ihren Schutz vernachlässigen, wie Tristan vermutete.
    »Ehrlich gesagt kann ich das Bedürfnis nach Erholung und Entspannung verstehen. Lass Killian Dienst tun, wenn ihr zusammen seid.«
    »Nein«, antworteten sie wie aus einem Mund. Dann fragte Malaya: »Würdest du dich weniger beschützt fühlen, wenn du mit Xenia ins Bett gingst?« Die Kanzlerin warf ihr einen entschuldigenden Blick zu, weil sie als Beispiel herhalten musste.
    »Er hat nie den Eindruck gemacht«, sagte Xenia gedehnt. Tristan erstarrte, und sein Hals und sein Gesicht röteten sich unter der dunklen Haut. Guin und Malaya blickten sie überrascht an, als sie keck eine Augenbraue hob. »Was? Tristan ist ein toller Liebhaber. Warum sollte ich die Gelegenheit nicht nutzen? Wir haben im Laufe der Jahre immer mal wieder miteinander gespielt. Wir sind alte Freunde und Liebespartner, und es hat uns nie geschadet. Ich wollte nur, dass ihr wisst, dass es möglich ist und dass man trotzdem seinen Job machen kann. Ich wollte Tristan auch daran erinnern, dass das, was er tut, fast an Heuchelei grenzt.«
    Malaya verengte die Augen und blickte ihren Bruder durchdringend an.
    »Nun, also …« Tristan räusperte sich. »Ich will nur, dass du sicher bist, Laya. Ist das denn so falsch? Und wenn du das mit Xenia gewusst hättest«, er zeigte auf Guin, »hättest du dann nicht das Gleiche getan? Du wärst

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