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Sag's Nicht Weiter, Liebling

Sag's Nicht Weiter, Liebling

Titel: Sag's Nicht Weiter, Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
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abrupt ab, als ich Jack Harpers Blick begegne.
    Scheiße.
    Plötzlich höre ich wieder meine eigene Stimme im Flugzeug brabbeln.
    »… nur den Klappentext überflogen und so getan, als hätte ich es gelesen …«
    » Große Erwartungen «, sagt Jack Harper nachdenklich. »Und, wie hat es Ihnen gefallen, Emma?«

    Unfassbar, dass er mich das fragt.
    Ein paar Augenblicke lang kann ich gar nichts sagen.
    »Na ja«, räuspere ich mich schließlich. »Ich fand es … es war wirklich … sehr …«
    »Es ist ein wunderbares Buch«, sagt Artemis ernst. »Wenn man die Symbolik erst mal richtig durchschaut hat.«
    Halt die Klappe , blöde Angeberin. O Gott. Was soll ich sagen?
    »Ich fand, dass es richtig … schwingt«, sage ich schließlich.
    »Was schwingt?«, fragt Nick.
    »Die … ähm …« Ich räuspere mich. »Die Schwingungen.«
    Es herrscht erstauntes Schweigen.
    »Die Schwingungen … schwingen?«, fragt Artemis.
    »Ja«, sage ich trotzig. »Das tun sie. Und ich muss jetzt weiterarbeiten.« Ich verdrehe die Augen, wende mich ab und tippe fieberhaft. Na gut. Die Buchdiskussion lief also nicht so gut. Aber das war einfach Pech. Positiv denken! Ich kann ihn immer noch beeindrucken …
    »Ich weiß einfach nicht, was sie hat!«, sagt Artemis betont niedlich. »Ich gieße sie jeden Tag.«
    Sie fummelt an ihrer Grünlilie herum und lächelt Jack Harper gewinnend an. »Kennen Sie sich mit Pflanzen aus, Jack?«
    »Ich fürchte nicht«, sagt Jack und sieht mit unbewegtem Gesicht zu mir herüber. »Emma, was glauben Sie denn, was mit der Pflanze nicht stimmt?«
    »… manchmal, wenn Artemis mir auf die Nerven geht …«
    »Ich … ich habe keine Ahnung«, behaupte ich und tippe mit knallrotem Kopf weiter.
    Okay. Egal. Macht ja nichts. Dann habe ich eben eine kleine Pflanze mit Orangensaft gegossen. Na und?
    »Hat jemand meine Weltmeisterschaftstasse gesehen?«, fragt Paul, der mit gerunzelter Stirn ins Büro kommt. »Ich finde sie einfach nirgends.«

    »… mir ist letzte Woche die Tasse meines Chefs kaputtgegangen, und ich habe die Scherben einfach in meiner Handtasche verschwinden lassen …«
    Mist.
    Okay. Egal. Habe ich eben auch noch eine kleine Tasse kaputtgemacht. Macht auch nichts. Einfach weitertippen.
    »Hey, Jack«, sagt Nick im Kumpelton. »Nicht, dass Sie denken, wir hätten hier keinen Spaß. Sehen Sie mal da!« Er deutet mit dem Kopf auf die Fotokopie eines Hinterns im Stringtanga, die seit Weihnachten am schwarzen Brett hängt. »Wir wissen immer noch nicht, wer das ist …«
    »… ich bei der letzten Weihnachtsfeier ein bisschen zu viel getrunken habe …«
    Okay, jetzt will ich sterben. Kann mich bitte jemand umbringen?
    »Hi, Emma!«, ertönt die Stimme von Katie, die mit vor Aufregung gerötetem Gesicht ins Büro gestürmt kommt. Als sie Jack Harper sieht, bleibt sie abrupt stehen. »Oh!«
    »Schon in Ordnung. Ich sitze hier nur so rum.« Er winkt freundlich ab. »Nur zu. Sagen Sie, was auch immer Sie sagen wollten.«
    »Hi, Katie«, bringe ich heraus. »Was gibt’s?«
    Als ich ihren Namen ausspreche, sieht Jack Harper wieder auf, und zwar mit einem sehr gespannten Gesichtsausdruck.
    Der mir überhaupt nicht gefällt.
    Was habe ich ihm denn über Katie erzählt? Was? Mein Gehirn spult hektisch zurück. Was habe ich gesagt? Was habe ich...
    Mir dreht sich der Magen um. O Gott.
    »… Wir haben eine Art Geheimcode, wenn sie reinkommt und fragt, ob sie ein paar Zahlen mit mir durchgehen kann, bedeutet das, ob ich kurz mit ihr zu Starbucks gehe …«
    Ich habe ihm unseren Schwänzcode verraten.

    Verzweifelt starre ich Katie an und versuche, ihr diese Message irgendwie zu übermitteln.
    Sag es nicht. Sag nicht , dass du ein paar Zahlen mit mir durchgehen möchtest.
    Aber sie merkt überhaupt nichts.
    »Ich wollte nur … äh …« Sie räuspert sich geschäftsmäßig und schielt unsicher zu Jack Harper hinüber. »Ich würde gern eben ein paar Zahlen mit dir durchgehen, Emma.«
    Verdammt.
    Ich werde knallrot. Mein ganzer Körper kribbelt. »Ach, das tut mir Leid«, sage ich schrill und gekünstelt, »ich glaube, das schaffe ich heute nicht mehr.«
    Katie starrt mich entgeistert an.
    »Aber ich muss … ich brauche dich, um diese Zahlen durchzusprechen.« Sie nickt aufgeregt.
    »Aber ich habe hier so viel zu tun, Katie!« Ich zwinge mich zu einem Lächeln und versuche gleichzeitig, ein »Halt die Klappe« zu funken.
    »Es dauert auch nicht lange! Nur kurz eben.«
    »Es geht einfach nicht.«
    Katie hüpft

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