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Sag's Nicht Weiter, Liebling

Sag's Nicht Weiter, Liebling

Titel: Sag's Nicht Weiter, Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
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jetzt? Er lebt doch in einer völlig anderen Welt als ich.
    »Lissy«, sage ich mit schwacher Stimme, »ich will da nicht hin.«
    »Na, komm schon!«, sagt Lissy - aber ich sehe ihr an, dass sie genauso durcheinander ist wie ich.
    Es klingelt, und wir zucken zusammen.
    Mir wird richtig schlecht.
    Okay. Okay. Auf geht’s.
    »Hi«, sage ich in die Gegensprechanlage. »Ich … bin sofort unten.« Ich hänge den Hörer ein und sehe Lissy an. »So«, sage ich mit zitternder Stimme. »Ich gehe dann mal!«
    »Emma.« Lissy nimmt meine Hand. »Bevor du gehst. Vergiss, was Jemima gesagt hat. Genieß einfach den Abend.« Sie drückt mich fest. »Ruf mal an, wenn sich die Gelegenheit ergibt.«
    »Mach ich.«
    Ich begutachte mich ein letztes Mal im Spiegel, dann gehe ich zur Tür hinaus und die Treppe hinunter.
    Unten vor der Tür steht Jack in Schlips und Kragen. Er lächelt mich an, und meine Sorgen fliegen davon wie Schmetterlinge. Jemima hat Unrecht. Es geht nicht um mich gegen ihn. Sondern um mich mit ihm.
    »Hi«, sagt er und lächelt herzlich. »Sie sehen toll aus.«
    »Danke.«
    Ich fasse an den Türgriff, aber ein Mann mit einer Schirmmütze eilt hinzu, um mir zuvorzukommen.
    »Wie dumm von mir!«, sage ich nervös.
    Ich kann es gar nicht fassen, dass ich in dieses Auto steige. Ich. Emma Corrigan. Ich fühle mich wie eine Prinzessin. Oder wie ein Filmstar.

    Ich lasse mich auf den luxuriösen Polstern nieder und versuche, nicht darüber nachzudenken, wie anders das hier ist als alle Autos, in denen ich je gesessen habe.
    »Alles klar?«, fragt Jack.
    »Ja! Alles wunderbar!«, quieke ich nervös.
    »Emma«, sagt Jack. »Wir machen uns einen richtig schönen Abend. Versprochen. Haben Sie Ihren Date-Vorbereitungs-Sherry schon getrunken?«
    Woher weiß er …
    Ach ja. Habe ich ihm im Flugzeug erzählt.
    »Ehrlich gesagt, ja«, gebe ich zu.
    »Möchten Sie noch einen?« Er öffnet die Bar, und auf dem Silbertablett steht eine Flasche Harveys Bristol Cream.
    »Haben Sie die extra für mich besorgt?«, frage ich ungläubig.
    »Nein, das ist mein Lieblingsdrink.« Sein Gesichtsausdruck ist so ungerührt, dass ich lachen muss. »Ich trinke auch einen«, sagt er und reicht mir ein Glas. »Ich habe das noch nie probiert.« Er schenkt sich ein ordentliches Glas ein, trinkt einen Schluck und prustet los. »Ist das Ihr Ernst?«
    »Es ist total lecker! Schmeckt wie Weihnachten!«
    »Das schmeckt wie …« Er schüttelt den Kopf. »Ich sage lieber nicht, wie das schmeckt. Ich bleibe doch beim Whisky, wenn es Ihnen recht ist.«
    »Klar«, sage ich achselzuckend. »Aber Sie verpassen was.« Ich trinke noch einen Schluck und grinse ihn glücklich an. Ich bin schon völlig entspannt.
    Das wird das perfekte Date.

13
    Wir fahren in ein Restaurant in Mayfair, in dem ich noch nie war. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich überhaupt schon mal in Mayfair war. Hier ist alles dermaßen vornehm, weshalb sollte ich hier schon mal gewesen sein?
    »Es ist eine Art Privatclub«, murmelt Jack, als wir über einen Säulenhof gehen, »den nicht viele kennen.«
    »Mr. Harper. Miss Corrigan«, sagt ein Mann im Nehru-Anzug, der plötzlich aus dem Nichts erscheint. »Bitte hier entlang.«
    Wow! Die wissen, wie ich heiße!
    Wir gleiten an weiteren Säulen vorbei in einen prunkvollen Raum, in dem noch ungefähr drei weitere Paare sitzen. Ein Paar sitzt rechts von uns, und als wir an dem Tisch vorbeigehen, sieht die mittelalte Frau mit platinblondem Haar und goldenem Jäckchen mich an.
    »Ach, hallo!«, sagt sie. »Rachel!«
    »Bitte?« Völlig verdattert sehe ich mich um. Meint die mich?
    Sie steht auf, schwankt auf mich zu und gibt mir einen Kuss. »Wie geht es dir, Liebes? Wir haben dich ja schon ewig nicht gesehen!«
    Na gut, man riecht ihre Alkoholfahne zehn Meter gegen den Wind. Ich sehe zu ihrem Partner hinüber, und er sieht genauso schlimm aus.
    »Ich glaube, Sie verwechseln mich«, sage ich höflich. »Ich bin nicht Rachel.«
    »Oh!« Die Dame starrt mich einen Moment lang an. Dann wirft sie einen kurzen Blick auf Jack und bekommt einen verständnisvollen Gesichtsausdruck. »Ach so! Verstehe. Natürlich sind Sie nicht Rachel.« Sie zwinkert mir zu.

    »Nein!«, sage ich entsetzt. »Sie verstehen nicht. Ich bin wirklich nicht Rachel. Ich heiße Emma.«
    »Emma. Natürlich!« Sie nickt verschwörerisch. »Na denn, genieß das Essen! Und ruf mal wieder an.«
    Als sie zu ihrem Platz zurückstolpert, sieht Jack mich spöttisch an.
    »Möchten Sie mir

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